Luftrettungsstandort Gießen
-
Schon seit einigen Jahren ist eine Standortänderung für den Christoph Hessen im Gespräch, dann ist das Thema irgendwann in der Versenkung verschwunden.
Seinerzeit wurde schon über eine Stationierung an der Uniklinik Gießen nachgedacht, respektive auf dem Fluplatz Lützelinden.Nun ist der "Christoph Gießen" im Gespräch, als Erweiterung der hessischen Luftrettung. Die Luftrettungszentren Frankfurt, Fulda und Reichelsheim sind gut ausgebucht. Der Christoph Hessen verbucht vor allem in der Nacht einen erheblichen Einsatzzuwachs, da er im Bereich RLP noch die Nachtarbeit des Christoph 77 übernimmt, welcher seit geraumer Zeit nur noch bis 22 Uhr fliegt.
Natürlich wäre es auch ein unheimliches Statussymbol für die JUH - als Initiator in Kooperation mit der HeliFlight - wenn sie ein weiteres Luftrettungszentrum in Hessen etablieren könnte.
Konkret sind die Planungen für ein weiteres LRZ in Hessen, speziell in Gießen, noch nicht abgeschlossen. Leute die man kennt, so auch wer aus dem hessischen Innenministerium, verweigert schmunzelnd die Aussage. Lapidar der Kommantar "Der Drops ist noch nicht gelutscht, warte mal ab was da noch kommt!" ist das Einzige was zu entlocken war.
Ich müsste nun aufstehen und die Luftrettungsanalyse für Gießen raussuchen, allerdings sind die Daten von 2003, werde ich die Tage mal machen, von daher kann ich gerade nicht sagen, wie da der Bedarf und die Frequentierung ist. Andere Luftrettungszentren, auch wenn diese außerhalb des Bundeslandes sind (hier ist Siegen - CHR 25 zu nennen), sollten auch nicht außer Acht gelassen werden. Wichtig ist, dass die Kostenträger mitspielen.
Es scheint auch ein Trend vorzuliegen, dass nun neue Luftrettungsstandorte wie Pilze aus dem Boden schießen. Dies war Anfang/Mitte der 1990er Jahre schon einmal zu beobachten, allerdings im luftgestützten Interhospitaltranfer, da waren dann aber einige Standorte auch wieder schnell weg vom Fenster (Schweinfurt, Friedrichsdorf, Hof, Lübeck, etc.).Es ist ja nicht nur Gießen, wohin die JUH zusammen mit der HeliFlight "expandieren" will, scheinbar möchte man auch in RLP Fuß fassen, in dem man den WM2006-Rettungshubschrauber "Christoph Kaiser" in Kaiserslautern wieder Leben einhaucht...
Alles in allem sollte das Thema weiter verfolgt werden. Gerade Gießen und Kaiserslautern sind in dem Kontext unheimlich spannend...
Ich hoffe ich konnte damit ein wenig Auskunft geben
-
Es wäre sehr nett wenn du, falls du etwas neues erfährst, auch Infos über Christoph Kaiser einstellen würdest. Subjektiv wäre er sinnvoll. Im Pfälzerwald gibt es recht viele Heli Einsätze (wegen den langen Fahrtzeiten). Allerdings wird das zurzeit von Christoph 5 übernommen. Ich bin über dessen Auslastung nicht genauestens informiert, aber die scheint ganz akzeptabel zu sein.
Da wirkt das Konzept Christoph Kaiser ganz schlüssig, insbesondere weil die RTH-Abdeckung in der Gegend doch sowieso nicht allzu dicht ist?! -
@Kalli: besten Dank schon mal für die ausführlichen Informationen.
Dann lass ich mich mal überraschen, was da in Zukunft noch so kommt, auch wenn ich es persönlich für etwas übertrieben halte, in Gießen einen Hubschrauber zu stationieren. So viel ich von den hiesigen Rettungsdienstlern weiß, war bisher wohl immer recht zeitnah ein Hubschrauber zur Stelle (Frankfurt, Siegen, Reichelsheim, Fulda). Außerdem ist ja die Verkehrsanbindung rund um Gießen größtenteils sehr gut, und es gibt in Gießen, Marburg, Frankfurt und Kassel jeweils noch ITW, die ja auch alle 24 Stunden einsetzbar sind.
Die Gießener Notfallmediziner sind ja auch größtenteils skeptisch gegenüber Hubschraubern, mal gucken, ob sich das nun ändern wird
MfG
Moritz
-
Aktuelle Ergänzung aus der heutigen Tageszeitung: Die Probephase hat begonnen!
Gießener Anzeiger -
Die Auswertung in Gießen wird mindestens bis Ende des Jahres dauern. Danach wird man weitersehen. Ich bin mir auch nicht sicher, dass wenn man feststellen sollte, dass ein weiterer Hubschrauber in Hessen stationiert werden soll, dann muss auch eine Ausschreibung stattfinden. man kann also noch gar nicht sagen wer das dann machen wird.
Neben den Betreibern und Rettungszweckverbänden haben auch die Kostenträger noch das ein oder andere Wörtchen mitzureden, weil ohne Moss nix los!
Vielleicht ergibt sich aber auch nur eine Standortverlegung des Christoph Hessen, wobei ich mir das nicht vorstellen kann. Idealer als jetzt kann er quasi gar nicht stehen, denn da kommen mit Sicherheit keine Beschwerden wegen der LärmbelästigungWas den Standort Christoph Kaiser am Westpfalzklinikum betrifft:
Ich kann mir durchaus vorstellen das ein Bedarf da ist. Wo ist der nicht?
Christoph 5 aus LU ist wirklich gut ausgelastet, auch Christoph 10 (Wittlich) und Christoph 16 (Saarbrücken) haben "volle Auftragsbücher".
Wer sich ein wenig mit der Luftrettung befasst wird feststellen, dass es in RLP eine gewisse Tendenz zur Farbe gibt. RLP hat vier Standorte:- Christoph 5 - Ludwigshafen (ADAC)
- Christoph 10 - Wittlich (ADAC)
- Christoph 23 - Koblenz (ADAC)
- Christoph 77 - Mainz (ADAC)
Na, klingelt es?
Natürlich muss auch eine Art Ausschreibung stattfinden, wenn ich das aber richtig in Erinnerung habe, dann kann das Land auch jemanden beauftragen. Wenn dem so ist - ich bin mir da wirklich nicht sicher, vielleicht bringe ich da auch was durcheinander - dann kann man sich vorstellen wer das sein wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die HeliFlight da einen Fuß in die Tür bekommt.Dennoch sind das alles nur Spekulationen, die Zeit wird es mit sich bringen, wie die Luftrettung sich in Hessen und Rheinland-Pfalz entwickelt.
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!