Motorschlitten für Loipenrettung

  • Wie man in der Überschrift schon lesen kann dreht sich dieser Thread um Motorschlitten im Rettungsdienst. Um es aber zu prätzisieren, wir hatten gestern einen Einsatz bei uns im Ort auf einer Loipe rund zwei Kilometer von der nächsten Straße entfernt.
    Da bei uns keine Gerätschaften für Loipeneinsätze vorgehalten werden und wir zur Erstversorgung des Verletzten nur mit einem maximal 15 km/h schnellen Pisten-Bully zum Verletzen kamen und dann den RTH gebraucht haben um diesem aus seiner Lage zu retten. Hier hatten wir Glück das die Einsatzstelle auf einer Freifläche lag, da die meisten Loipenkilometer bei uns in stark bewaldetem Gebiet liegen. Die gesamt Länge der Loipen im Gebiet der Gemeinde Steinbach erstrecken sich auf ca. 35 km, Loipen in umliegenden Gemeinden nicht eingerechnet hier kämen wir auf erheblich mehr Kilometer. Nun sind die ersten Überlegungen angelaufen das wir uns einen Motorschlitten mit Tragenanhänger beschaffen um bei solchen Einsätzen besser helfen zu können und nicht wegen jeder Kleinigkeit den Hubschrauber oder das THW aus dem 30 km entfernten Kronach anzufordern die dann auch nur über ein 20 km/h schnelles ARGO 8x8 verfügen (wo wir auch nicht wissen kommt das durch den schnee oder nicht). Meint ihr es wäre sinnvoll ein solches Fahrzeug anzuschaffen oder haltet ihr es für über überflüssig eines vorzuhalten.
    Steffen

  • Ob das sinnvoll ist oder nicht, hängt von viele Fragen ab


    Wie hoch sind die Einsatzzahlen?


    Wie lang sind die Loipen im Winter befahrbar für die Sportler?


    Wie gut ist die Loipe ansonsten erreichbar?


    War das vielleicht einfach der ungünstigste Fleck der Loipe?
    Kann man das Teil noch für andere Zwecke nutzen?
    Geht auch anderes Fahrzeug (Quad mit Anhänger, wäre auch im Sommer nutzbar und evtl zum Schneeschieben)


    Kann man einen Trator o.ä. der Gemeinde nutzen?


    Welche Ausbildung ist für ein solches Fahrzeug nötig?


    Und zu guter letzt (wer hätts gedacht) Was kostet so ein Teil neu oder gebraucht?
    Was kostet die Wartung?
    Kann man die kosten evtl. auf einen Verursacher(Betreiber der Loipe) umlegen?


    Soweit mal miene unsortierten Überlegungen.

    Sag was Du denkst und Du kriegst was Du willst!

  • Grunemer ich sortiere mal schnell deine Gedanken.


    Punkte eins, fünf, sechs und acht: kann ich nichts zu sagen


    Punkt zwei: meinstens von Mitte Dezember bis mitte ende Februar teilweise können sich je nach winter die zeiten leicht bis stark:-)) korrigieren.


    Punkt drei: außer an den Startpunkten und ein paar stellen nur aus der Luft oder zur zeit gar nicht da Wald


    Punkt vier: nein es war nicht der ungünstigste Punkt einige Loipen verlaufen nur durch den Wald und sind dort auf Forstwegen gezogen worden, dort kann kein normaler RTH eingesetzt werden und ob wir mit der Winde runter kommen würden ist fraglich.


    Punkt sieben: nein kann man nicht, weil ein halber meter schnee ist selbst für unsern John Deere von der gemeinde zu viel.


    Punkt neun: Neu müsste man mit 15.000 € für den Schlitten und noch mal mit 2.500 € für einen Tragen-Schlitten rechnen.


    Punkt zehn: wir wollten uns mal an den Bürgermeister wenden, die Gemeinde ist Betreiber der Loipe, und auch gleich anbringen, das wenn von ihm und seinen Gemeinderäten Zustimmung und Geld:-)) kommen das Sinnigste die Stationierung bei der FF wäre. Wir haben selbst mehrere Sanis und liegen am Startpunkt fast aller Loipen.


    Jetzt müssten zumindest diese Punkt klar sein.


    Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von JuniorKDK ()

  • Wie siehts bei Euch aus mit der Bergwacht ?
    Bei uns zumindest hat die Bergwacht dementschprechende Skidoos oder andere Fahrzeuge die für sowas geeignet sind.


    Grüßle


    Alex

  • Hi,

    Zitat

    Original von Schulsani
    Ich denke ein umbaubares Quad wäre am besten. Damit könnte man Waldgebiete und ähnliches auch im Sommer erreichen.
    http://bos-fahrzeuge.info/eins…9284/Rotkreuz_Goslar_1980


    Ja, sowas halte ich auch für ideal. Solche Fahrzeuge sieht man in den Bergen öfters als Fahrzeuge für die Hüttenwirte etc. Und im Sommer kommen normale Räder drauf und man hat ein nützliches, geländegängiges Fahrzeug, das man z.B. auf Wanderwegen etc. ebenfalls zur Ersten Hilfe, Materialtransport etc. einsetzen kann.


    In sehr tiefem Schnee ist das Quad aber auch kein Allheilmittel, aber da ja eine gespurte Loipe vorhanden ist, dürfte das kein Problem sein. Ansonsten gäbe es noch sowas http://bos-fahrzeuge.info/eins…ettung_Goslar_2580#/80256

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Die neuen Qua's welche die Bergwacht Bayern zur Zeit erhält, sind eine gute Alternative.
    Im Sommer Quad im Winter Schneemobil mit Ketten.


    Schon mehrmals im Einsatz gehabt, auch dort wo wir mit dem RTH zwar landen konnten auf der Piste, aber es dann z.b. noch in ein Waldstück reinging, eine ideale Hilfe!

  • Ebenfalls eine gute Alternative, nicht nur für Loipen, sondern allgemein abgelegens Gelände oder Seen, sind auch Hägglund BV 206. Vorteil dieser ist klar die extrem hohe Geländegängigkeit (Tiefschnee, Wald, Sand, Wasser), dann dass es einen geschlossenen Raum bietet (nicht wie bei Quads oder Motorschlitten) und entsprechend sowohl Mannschaft, Material (Bergewerkzeug, Wassertank) und/oder Patienten transportiert werden können, und das auch noch bei einer ansehnlichen Geschwindigkeit von bis zu über 50 km/h, was bei entsprechenden Wegen ja schon mehr als schnell wäre)

  • Einen Hägglung und ein Quad/ATV sind zwei unterschiedliche Welten. Man sollte nüchtern denken und nicht in irgendwelche Traumwelten verschwinden.


    es hat wohl kaum was mit Traumwelt zu tun, wenn man zu Variante A und B noch eine Variante C aufweist, zumal wenn man nicht die örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen kennt...
    Es gibt Terrain, da sieht man mit einem Quad alt aus, bzw. man hat wohl kaum die Möglichkeit den Patienten Witterungsgeschützt zu transportieren;
    Meine Überlegung war genau in die Richtung, und insofern weiter reichend dass es auch für andere Zwecke genutzt werden kann. Gerade bei kleinen Wehren, die nicht zu viel investieren können/wollen, aber z.B. in absehbarer Zukunft ein was weiß ich TLF 1000 oder MZF außer Dienst gehen muss, so wäre ein multifunktionales Fahrzeug wie ein Hägglund zumindest dann von Interesse wenn es die geographischen Gegebenheiten sinnvoll machen würden.


    Es ist nicht immer der erste Faktor, wie eine Kostensache, die über Sinn und Unsinn entscheiden: Es werden auch Mittel beschafft, welche statistisch gesehen auf 1 Einsatz im Jahr kommen, und auch wenn ein ähnlich effektives Mittel bereits vorgehalten wird, so mag es dennoch wegen eines anderen, weitreichenderen Grundes doch beschafft werden - so viel zur Traumwelt...

  • Gerade bei kleinen Wehren, die nicht zu viel investieren können/wollen, aber z.B. in absehbarer Zukunft ein was weiß ich TLF 1000 oder MZF außer Dienst gehen muss, so wäre ein multifunktionales Fahrzeug wie ein Hägglund zumindest dann von Interesse wenn es die geographischen Gegebenheiten sinnvoll machen würden.

    Gerade bei kleinen Wehren ist ein Hägglungs das denkbar unsinnigste Fahrzeug, da
    es nur sehr bedingt im tagtäglichen Einsatzdienst verwendet werden kann. Mit seiner
    Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h ist der alles andere als schnell, das spricht in
    meinen Augen deutlich gegen so ein Fahrzeug.


    Selbst in Schweden, wo fast jede Feuerwache einen Hägglungs ihr eigen nennt, sind
    die Einsatzzwecke doch sehr begrenzt. Dazu kommt, dass die Teile fast immer auf
    Abrollbehältern zu den Einsatzorten transportiert werden müssen ...

  • Gerade bei kleinen Wehren ist ein Hägglungs das denkbar unsinnigste Fahrzeug, da
    es nur sehr bedingt im tagtäglichen Einsatzdienst verwendet werden kann.


    wie gesagt, es kommt eben auf die Anforderungen drauf an. So kenn ich kleine Wehren z.B. in Norwegen, mit nur ner Hand voll Fahrzeuge, und die beschaffen sich dennoch nen Hägglund. Bei einigen Straßen kommen die wegen der sehr begrenzten Breite, Steigung, Kurvenkombination oder Straßenbelag mitm LF / TLF mit grad mal 10 km/h entlang, mit dem Hägglund geht es da schneller (bzw. im Winter dass man die Berge überhaupt hoch kommt); Im Sommer kommen dann Moorgebiete hinzu, Seen hinzu, Orte wo man mitm Motorschlitten / Quad nicht unbedingt hin kommt.
    Und die Kosten der Einsätze haben sich dadruch auch verringert, wo früher z.B. noch zusätzlich Hubschrauber und mehrere FLF/TLF und GW kommen mussten. Wie viele Einsatzzwecken es dient kommt mal klar auf die Auslegung des fahrzeuges drauf an


    Ja 50 km/h sind nicht schnell - auf der Straße. Aber abseits, auf Wiesen, Schneeflächen, Loipen usw wär das doch mehr als schnell? Und so wie es in Deutschland bei Glatteis zugeht, ist das ja wohl auch eher schnell


    Also das "unsinnigste" Fahrzeug - das hängt doch wohl von den Anforderungen vor Ort ab?

  • Also das "unsinnigste" Fahrzeug - das hängt doch wohl von den Anforderungen vor Ort ab?

    Als einziges (Lösch-) Fahrzeug bei einer kleinen FF ist das Fahrzeug wirklich das "unsinnigste"
    Fahrzeug, was man sich vorstellen kann.


    Mir ist in Schweden nicht eine Feuerwehr bekannt, die ausschließlich einen Hägglungs hat, bei
    allen mir bekannten Feuerwehren gibt es (mindestens) noch ein HLF und fast immer noch ein
    WLF/GTLF mit dem der Hägglungs bei Bedarf zum Einsatzort gebracht wird.

  • richtig, aber wenn schon bei einer Wehr / Wache das Thema aufkommt, ists gut möglich dass andere das gleiche oder ein ähnliches Problem haben, deswegen hab ich hier auch mal das umfänglichere Programm à la Hägglund in den Raum geworfen. Kommt ja auch mal vor dass nen Problem besteht, ne Wehr lange über ne Lösung nachdenkt, und wenn man dann denen kurz nen Tip gibt kommt der Ahaeffekt "ach ja stimmt das wär ne Lösung"

  • Gegen Alternativen spricht ja auch nicht.
    Nur sehe ich einen Hägglung für eine Feuerwehr, die sich in einem deutschen Mittelgebirge tummelt und ab und an mal in eine Loipe muß, doch nur sehr bergenzt als eine Alternative.

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