Polizei wohl "Hau-drauf-wie-nix"

  • Hallo,


    ich persönlich habe noch nie Erfahrung mit Herrn Wiebold und seinen Mitarbeitern gemacht, aber aus dem Kollegenkreis wird eigentlich immer wieder berichtet, dass sie sich an Einsatzstellen vernünftig und kooperativ verhalten.


    Es ist ihr Job, Recht und Pflicht Bildmaterial von Ereignissen des öffentlichen Interesses anzufertigen.


    Und selbstverständlich haben sie dabei die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu wahren. Was dabei allerdings bedacht werden sollte: Die Persönlichkeitsrechte werden nicht durch die Aufnahme beschnitten, sondern erst durch Veröffentlichung oder Ausstrahlung. Und dazwischen steht der Schnitt und im Regelfall ja auch noch die Redaktion des Senders, der das Material gekauft hat.


    Auf der Homepage von Wiebold finden sich eigentlich keine Aufnahmen, die den Persönlichkeitsrechten entgegenstehen. Dafür sind seine Berichte aber oftmals dazu geeignet, Rasern die Konsequenzen ihres Tuns aufzuzeigen.


    Und mal ganz ehrlich: wer schaut denn bei den Nachrichtensendungen weg, wenn Berichte von solchen Einsätzen laufen. Solche Bilder werden doch nur gemacht, weil die Nachfrage besteht. Und Neugierde, vor allem wenn es um Unfälle, Katastrophen etc. geht, ist doch vollkommen menschlich und normal.


    Um noch mal auf den konkreten Fall zu kommen: Ich kann nicht erkennen, dass hier Einsatzkräfte behindert werden, da der Kameramann doch einiges vom Geschehen entfernt ist. Und da die Patientin abgeschirmt war, sehe ich hier auch kein Problem mit den Persönlichkeitsrechten.


    Abschliessend sie noch angemerkt: eine aktive Pressearbeit vor Ort ist meist hilfreich, wenn diese etabliert ist, ergibt sich oftmals eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Presse. Stichwort: Geben und Nehmen.

    MfG


    brause

  • Naja. Also ob ich es wirklich unter dem Begriff "Menschenwürde" fassen will, weiß ich nicht. Aber ich persönlich finde es trotzdem verwerflich, wenn auf einem Bild mit einem am Unfall beteiligten LKW die Türbeschriftung soweit lesbar ist, dass jeder Telefonnummer, etc. lesen kann.
    Der Firmenname ist dementsprechend auch zu lesen. Ich denke, dass der Besitzer der Firma es wenig reizvoll finden, seine Firma in dieser Art dargestellt zu sehen...

    Gruß HTFD

  • Zitat

    Original von HTFD
    Naja. Also ob ich es wirklich unter dem Begriff "Menschenwürde" fassen will, weiß ich nicht. Aber ich persönlich finde es trotzdem verwerflich, wenn auf einem Bild mit einem am Unfall beteiligten LKW die Türbeschriftung soweit lesbar ist, dass jeder Telefonnummer, etc. lesen kann.
    Der Firmenname ist dementsprechend auch zu lesen. Ich denke, dass der Besitzer der Firma es wenig reizvoll finden, seine Firma in dieser Art dargestellt zu sehen...


    Dafür ist er aber bekannt, er weigert sich ja auch die Kennzeichen unkenntlich zu machen ...


    Alleine deswegen ist mir diese geldgeile "Firma" suspekt

  • aber mal langsam .... es gibt diverse Seiten von Fotografen/Reportern im Internet auf denen deutlich AKZ und Aufschriften von Unfallfahrzeugen zu erkennen sind.


    Die hier thematisierte Seite ist da keine Ausnahme !


    Und es geht ja nicht nur um Kennzeichen oder Firmen, auch Gesichter von Beteiligten, Opfern oder gar Beamten vom Sondereinsatzkommando.


    Solche Dinge unkenntlich zu machen obliegt den Sendern.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    Einmal editiert, zuletzt von kellern ()

  • Zitat

    Original von kellern
    [...]
    Solche Dinge unkenntlich zu machen obliegt den Sendern.


    Und wer ist in diesem Fall (Internetseite) der Sender? Meiner Meinung nach der im Impressum als verantwortlich Dargestellte.
    Oder soll das mein Browser sein?
    Meiner Meinung nach handelt es sich ja hier auch um eine redaktionelle Arbeit. Er verfasst Texte dazu und schneidet/ kommentiert die Filme entsprechend.

    Gruß HTFD

  • Ich weiß eigentlich gar nicht, was da jetzt so dramatisch gewesen sein soll.


    1. das ganze Rohmaterial wird gar nicht zur Verfügung gestellt, man weiß also gar nicht, was vorher schon gelaufen ist. Vielleicht hat der Reporter ja auch da schon eine Ansage gekriegt und sich nicht weiter daran gehalten


    2. zumindest für mich sieht es so aus, als ob der Beamte die Kamera ergriffen hat und nicht den Reporter an sich. Also einen Schlag habe ich nicht gesehen. Sieht für mich eher nach theatralischem Fallenlassen aus, wie man es ja aus dem Fußball kennt


    3. die Ansage kam nicht von irgendeinem Polizeimeister-Anwärter. Der Typ hatte 3 silberne Sterne auf der Schulter, also eigentlich Dienstposten "Dienstabteilungsleiter" oder ähnliches. Für den Reporter geht es schlichtweg um Geld, dass er mit seinen Aufnahmen verdient. Dem Beamten kann es doch egal sei, ob da ein Reporter herumläuft, Geld kommt auch so. Ergo denke ich, dass da im Vorfeld schon Scherereien zwischen den beiden gewesen sind, sonst wäre die Situation auch nicht so "eskaliert (?)".


    4. Wenn nicht offensichtlich für jedermann gegen Gesetze verstoßen wird, muß man erst einmal den Anweisungen von Polizeibeamten Folge leisten. Eine rechtliche Würdigung erfolgt dann im Nachhinein durch Verwaltungsgerichte.
    In diesem Beispiel für den Reporter schlecht, weil dann hat man ja keine Aufnahme mehr im Kasten.
    Aber das scheint ja sowieso ein Problem der Zeit zu sein, dass man erst einmal alles hinterfragen muß, was einem durch ein Staatsorgan gesagt wird.
    Sogar, wenn jemand freiwillig die Polizei aufsucht: "mir hat man mein uralt-Fahrrad vor 5 Wochen in einer anderen Stadt geklaut, Farbe weiß ich nicht mehr. Nun machen ´se mal hin, ich hab keine Zeit".


    Diese Art Berichte sind ja sowieso immer nur einseitig. Kennt man ja zur Genüge aus anderen Berichtserstattungen, wo die "böse" Polizei friedliche Demonstranten mit Wasserwerfern attackiert. Das vorher Pflastersteine geflogen sind, wird natürlich nicht erwähnt.

  • Also ich kenne den besagten Kameramann, da er ein guter Bekannter von mir ist. Für alle zur Info er ist seit ca 6 Jahren in diesem Bereich tätig und mittlerweile selbsständig. Er besitzt einen gültigen Presseausweis und hat in seiner Zeit schon viele Erfahrungen gesammelt und dürfte keine jungdynamische Heißdüse mehr sein. Das gesamte Video war auf der Seite von Wiebold zusehen und dort kann man gut erkennen, wie die Kamera zu Boden fliegt, die Polizisten vorbei laufen und daraufhin fliegt der Kameramann mit inem Aufschrei zu Boden. Die Beschädigung der Kamera kann man ebenfalls gut erkennen, weil das Mikrofon im Bild rumbaumelt.
    Gruß Timo

  • Zitat

    Original von HTFD


    Und wer ist in diesem Fall (Internetseite) der Sender? Meiner Meinung nach der im Impressum als verantwortlich Dargestellte.
    Oder soll das mein Browser sein?
    Meiner Meinung nach handelt es sich ja hier auch um eine redaktionelle Arbeit. Er verfasst Texte dazu und schneidet/ kommentiert die Filme entsprechend.


    Klar, was auf der HP gezeigt wird liegt ausserhalb des Machtbereichs der Sender. Aber das habe ich auch gesagt, machen viele andere Fotografen auch. Die unterhalten ebenso eigene Homepages oder stellen ihre Fotos in Bilddatenbanken ein und da ist selten was Unkenntlich gemacht. Allerhöchstens gerade mal ein paar Kripobeamte werden gepixelt. Viel anders sieht es übrigens aud den Galerieseiten vieler Feuerwehren auch nicht aus. Auch da erkennt man häufig Kennzeichen oder Aufschriften. Aber mal ehrlich: kaufst du nichts mehr von xy nur weil einer der Fahrer in einen Unfall verwickelt war ?


    Bei den Sachen die übern Sender laufen muss natürlich der Sender sichten und "hartes" rausnehmen.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Zitat

    Original von Hübbi
    Also ich kenne den besagten Kameramann, da er ein guter Bekannter von mir ist. Für alle zur Info er ist seit ca 6 Jahren in diesem Bereich tätig und mittlerweile selbsständig. Er besitzt einen gültigen Presseausweis und hat in seiner Zeit schon viele Erfahrungen gesammelt und dürfte keine jungdynamische Heißdüse mehr sein. Das gesamte Video war auf der Seite von Wiebold zusehen und dort kann man gut erkennen, wie die Kamera zu Boden fliegt, die Polizisten vorbei laufen und daraufhin fliegt der Kameramann mit inem Aufschrei zu Boden. Die Beschädigung der Kamera kann man ebenfalls gut erkennen, weil das Mikrofon im Bild rumbaumelt.
    Gruß Timo


    Moin,


    vergiss es.


    Man hat sich hier bereits eine Kollektivmeinung gebildet und der virtuelle Scheiterhaufen brennt bereits.


    Was solls.


    In ein paar Wochen wird hier wieder - wie oft zuvor - seine Homepage verlinkt und das ganze Bundesgebiet erfreut sich dank seiner Berichterstattung nah bei aktuellen Geschehnissen zu sein.

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    genau Einen !

  • Zitat

    Original von kellern
    Man hat sich hier bereits eine Kollektivmeinung gebildet und der virtuelle Scheiterhaufen brennt bereits.


    Glaube ich nicht, aber man kann ja auch mal aus einer anderen Richtung argumentieren, bekanntlich hat die Medaille ja zwei Seiten.


    Und letztendlich, keiner hier war wirklich dabei...

  • Zitat

    Original von chefretter
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Reporter auch nicht der seriöseste ist.
    Allein seine Kommentare.
    Erscheint mehr als jungdynamische Heißdüse. Wichtig mit Kamera und womöglich ohne Presseausweis. So und jetzt erstmal schön den Schutzmann provozieren.



    Hay
    Also ich glaube sowas sollte man nicht schreiben wenn man die Person nicht kennt.
    Ich gebe Hübbi voll kommen recht weil ich den Kameramann auch kenne.


    LG Andre

  • Zitat

    Original von Hübbi
    Also ich kenne den besagten Kameramann, da er ein guter Bekannter von mir ist. Für alle zur Info er ist seit ca 6 Jahren in diesem Bereich tätig und mittlerweile selbsständig. Er besitzt einen gültigen Presseausweis und hat in seiner Zeit schon viele Erfahrungen gesammelt und dürfte keine jungdynamische Heißdüse mehr sein. Das gesamte Video war auf der Seite von Wiebold zusehen und dort kann man gut erkennen, wie die Kamera zu Boden fliegt, die Polizisten vorbei laufen und daraufhin fliegt der Kameramann mit inem Aufschrei zu Boden. Die Beschädigung der Kamera kann man ebenfalls gut erkennen, weil das Mikrofon im Bild rumbaumelt.
    Gruß Timo


    Ich hab seit neuen Jahren einen Presseausweis, mir liegt es fern mich schlecht machen zu wollen aber ich würde das nicht als Basis sehen um daraus zu schliessen ob jemand eine/keine Heißdüse ist oder besondere Erfahrung besitzt. Ich kenne viele Presseleute die gerade mit steigender Berufserfahrung an der schmalen Grenze zwischen Genie und Wahnsinn wandeln.


    Da ich auch viele Pol-Beamte kenne kann ich mir nicht vorstellen das ein Polizist ohne das irgendwas vorgefallen ist einen Presser angeht. Schlieslich weiß der Beamte genau was das für einen Rattenschwanz nachsich zieht. Andererseits kennt man seine Pappenheimer, die Chance das sich Beamter und Kameramann schon öfters begegnet sind ist ja nicht gerade gering, gerade wegen der geschilderten Berufserfahrung ist das eher die Regel als die Ausnahme.


    Und wenn ich jetzt dem Kameramann böses unterstellen wollen würde könnte ich sagen das eine schöne "Schwalbe" den Preis für ein ansonsten belanglose Aufnahme deutlich nach oben katapultiert. Gerade für Selbständige, was ja angesprochen wurde von Bekannten des Kameramanns, ein nicht unerheblicher Grund.


    Und ohne den Kameramann persönlich zu kennen und ihm etwas unterstellen zu wollen kenne ich einige Presseleute denen ich das nicht nur zutrauen würde sondern selbiges sogar erwarten würde. Die Presse manipuliert bei Bedarf immer und zeigt was sie möchte und wie sie es möchte. Ich hab bei der Ausbildung gelernt wie leicht es ist allein durch gezielte Schnitte, Winkel und Fragestellung Aussagen oder Darstellungen um 180 Grad zu verdrehen. (Nicht umsonst lernen Politiker en Detail bei Interviews auf die Betonungen zu achten um solche Schnitte zu erschweren weshalb so manche Antwort eines Politikers gestelzt und unmelodisch klingt.) Und gerade weil ich selbiges selber betrieben habe weiß ich das es eben praktiziert wird. Man muß sich nur mal die einschlägigen Fachzeitschriften für Journalisten zu Gemüte führen um selbst hinter solche Dinge zu kommen.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Zitat

    Original von Asbach112


    Hay
    Also ich glaube sowas sollte man nicht schreiben wenn man die Person nicht kennt.
    Ich gebe Hübbi voll kommen recht weil ich den Kameramann auch kenne.


    Ohne da jetzt eine große Wertung reinbringen zu wollen, aber wisst Ihr überhaupt, was Ihr da redet?


    Seid ihr schon mal bei Einsätzen dabeigewesen, wo Reporter einfach nur gestört haben?


    Habt ihr überhaupt schon einmal richtige Einsätze mitgemacht, wo es um Menschenleben gegangen ist?


    Fakt ist, hier gab es eine Anweisung seitens der Polizei, der nicht nachgekommen wurde. Da auch der Bericht auf der ach so tollen Seite der Agentur bereits geschnitten ist, kann man daraus absolut keine Schlüsse ziehen.


    Ich habe mal gelernt, dass man den Anweisungen der Polizei zu gehorchen hat, ist man der Ansicht, dass die Anweisungen nicht rechtens waren, kann man sich im Nachhinein immer noch beschweren.


    Und in meinen Augen bleiben diese Leute einfache geldgeile Gaffer.

  • Zitat

    Original von kellern
    In ein paar Wochen wird hier wieder - wie oft zuvor - seine Homepage verlinkt und das ganze Bundesgebiet erfreut sich dank seiner Berichterstattung nah bei aktuellen Geschehnissen zu sein.


    100 % Zustimmung.


    Ich habe das Gefühl, viele vergessen, woher die bunten Bilder in den Zeitungen und im TV herkommen. Darauf verzichten will dann aber auch keiner.

  • Zitat

    Original von Olaf
    Ich habe das Gefühl, viele vergessen, woher die bunten Bilder in den Zeitungen und im TV herkommen. Darauf verzichten will dann aber auch keiner.


    Bist Du Dir da so sicher? Klar gibt es eine Gruppe, die auf diese Bilder nicht verzichten kann ... ich unterstelle aber schon, dass die Mehrzahl auch sehr gut ohne diese Bilder und Videos leben kann.

  • Bin mir da sehr sicher. Wie oft schaust Du Dir Nachrichten im TV an? Wie oft schaust Du Dir dann Berichte von Einsätzen an? Wer macht diese Berichte? :zwinker:


    Wenn Du mir jetzt sagst, sehr selten, dann kann das auf Dich durchaus zutreffen. Aber ich bin überzeugt, daß die breite Masse sich Nachrichten im TV regelmäßig anschaut. Und dafür müssen die Jungs halt vor Ort filmen. Klingt komisch, ist aber so.


    Erinnert mich ein bißchen daran, keiner liest die Bildzeitung, aber alle wissen, was drin steht... :-))

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Olaf
    Bin mir da sehr sicher. Wie oft schaust Du Dir Nachrichten im TV an? Wie oft schaust Du Dir dann Berichte von Einsätzen an? Wer macht diese Berichte? :zwinker:


    Wenn Du mir jetzt sagst, sehr selten, dann kann das auf Dich durchaus zutreffen. Aber ich bin überzeugt, daß die breite Masse sich Nachrichten im TV regelmäßig anschaut. Und dafür müssen die Jungs halt vor Ort filmen. Klingt komisch, ist aber so.


    Erinnert mich ein bißchen daran, keiner liest die Bildzeitung, aber alle wissen, was drin steht... :-))


    Äpfel mit Birnen verglichen!
    Natürlich schaue ich mir Nachrichten an, informiert sein heißt nicht, dass ich solchen Sesationsjournalismus oder wie immer man dieses erhaschen der blutigsten Bilder nennen will, gut heiße!


    Der Kollege tansamalaja hat dazu (im Kontext Bild-Zeitung) ein sehr schönes Zitat auf Lager "BILD-Zeitung, warum noch selber denken).
    Meiner Meinung nach - bei all ihrer schrecklichen Effektivität - hat die RAF damals sehr unsauber gearbeitet, sonst müsste man sich das heute vermutlich nicht mehr antun.


    90% des Fernsehens kann man sich inzwischen so oder so schenken, zumindest das Kabelfernsehen und die öffentlich-rechtlichen. Ich schaue via Premiere meine Filme - wenn ich denn das Verlangen habe - oder aber die Reportagen auf dem Historychannel.
    Wenn man sich sachlich über irgendwas informieren möchte, dann kann man auch ein Buch zur Hand nehmen - ja ich weiß, es kommt aus der Mode - oder mal Wikipedia aufrufen.


    Wenn ich Blut, Action und Leid brauche, dann fahre ich Rettung, da habe ich das genug. Und Journalismus kann auch anders funktionieren, seriöser, besser und vor allem ohne das Erhaschen von blutigen Bildern. Zumindest durfte ich das so bei meiner Arbeit beim BRK-Pressedienst schon kennenlernen.


    Wie immer kommt man hier vom Hundersten ins Tausendste!, ich bin aber immer wieder begeistert davon, wie manche hier ihr Gegenüber einschätzen oder private Dinge von einem Wissen, obwohl sie einen auf der Straße wahrscheinlich nicht einmal erkennen würden, wenn er ein Schild mit seinem Namen um den Hals hätte!


    Abschließend nun ein (hoffentlich) sachliches Resume:


    • Der Polizist hat absolut unangemessen reagiert und das Recht der freien Presse mit Füßen getreten (im wahrsten Sinne des Wortes)
    • Eine Rüge oder gar eine disziplinarische Maßnahme muss hier unter allen Umständen erfolgen, denn sowas darf nicht Einzug erhalten!


    • Der Reporter hat es ungemein provoziert. Erst unsachlich und vermeintlich cool darauf hingwiesen, dass er gerade das "blutige" braucht - in diesem Fall das Einladen der Patientin - sich dann aber im gleichen Kontext auf die Pressefreiheit berufen, obwohl er den Pressekodex mit Füßen tritt. Sowas funktioniert nicht!


    • Der Polizist hätte ruhig und sachlich den Platzverweis aussprechen sollen. Das darf er zu jeder Zeit und da wird auch nicht die Pressefreiheit beschnitten. Denn in der Verantwortung des Polizisten liegt auch die Wahrung der Würde der Patientin (komischer Satz, aber zutreffend)!


    • Gleichermaßen hat der Reporter das Recht, die Patientin zu filmen, da sie - durch den Einsatz bedingt - im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht. Die Einsatzkräft haben (REIN THEORETISCH) nicht einmal das Recht dem Reporter das Filmen zu erschweren. Allerdings kommt hier der Pressekodex wieder zum tragen. Es gibt also durchaus Spielregeln!


    Das der Reporter was auf die Nuss bekommen hat, ist sicherlich an Sinnlosigkeit nicht zu übertreffen und wie schon geschrieben, darf sowas einfach nicht sein, weil der Mann auch nur seinen Job gemacht hat, es sei dahingestellt wie gut oder schlecht. Der Polizist hat überreagiert und sein Anliegen nicht so vorgebracht wie es hätte sein müssen.
    Vom Standpunkt des Reporters aus war er nicht störend oder hat den Einsatz nicht behindert, ein Eingreifen der Polizei ist dahingehend nicht erforderlich gewesen.
    Eine bessere Lösung wäre gewesen, wenn man die Filmaufnahmen hätte geschehen lassen und den Reporter im Anschluss daran angesprochen hätte, dies ist Aufgabe des Polizei-Einsatzleiters oder des Einsatzleiters der Feuerwehr/Rettungsdienstes. So wäre es durchaus auch möglich gewesen den Sachverhalt sachlich und korrekt darzulegen. Was die Presse dann daraus macht, können wir uns alle denken!


    Abschließend öchte ich es aber nicht unkommentiert lassen, dass es mir schon eine kleine Genugtuung war, als der Reporter was auf die Mütze bekommen hat und er war nun noch wirklich ein leichtes Kaliber, da habe ich schon Schlimmere erlebt.


    Es ist ein gutes Beispiel dessen, wie es absolut nicht funktionieren sollte. Da haben sich zwei gesucht und gefunden.
    An dieser Stelle sei vermerkt, dass dies wirklich als beiderseitiges Negativbeispiel in diversen Fortbildungen zum tragen kommen wird. Ich kann da nur für Bayern sprechen, aber hier geht in der Sache der Punk ab!


    Von daher, sehen wir es positiv, hoffen wir alle mal, dass sowas nicht nochmal passiert und sehen wir es als exzellentes Lehrbeispiel dessen, wie es von beiden Seiten einfach nicht zu laufen hat!

  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Gleichermaßen hat der Reporter das Recht, die Patientin zu filmen, da sie - durch den Einsatz bedingt - im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht.


    Das ist so nicht ganz richtig. Er kann sie zwar filmen aber er darf es nicht veröffentlichen ohne mit rechtlichen Folgen zu rechnen. Bei einem ganz banalen Unfall oder ähnlichem steht das, theoretisch vorhandene, öffentliche Interesse hinter dem Persönlichkeitsrecht der Opfer zurück. Gott sei Dank wird in diesen Fällen dem Opferschutz in D ein höherer Stellenwert eingeräumt als der völlig überbewerteten Pressefreiheit.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

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