Stadtbahn für Hamburg - Was bedeutet das für die Feuerwehr?

  • In Hamburg wurde gestern endgültig die erste Strecke für eine Stadtbahn bekannt gegeben. Baubeginn soll 2012 sein. Weitere Details dazu hier in der Pressemeldung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt:
    http://www.hamburg.de/pressear…-01-08-bsu-stadtbahn.html


    Während in der Hamburger Presse aktuell eher über Strecke, Kosten etc. debattiert wird, interessiert mich hier ein anderer Aspekt. Als Nicht-Feuerwehrler habe ich keine wirkliche Ahnung von technischer Rettung etc., bin da also Laie.


    Kann jemand einem Laien erklären, was nun mit so einer Stadtbahn auf die Feuerwehr in Hamburg zukommt? Was wird da an technischer Ausrüstung und eventuell an Spezialfahrzeugen benötigt? Gibt es Erfahrungen aus anderen Städten bezüglich der Material- / Arbeitsaufteilung unter Feuerwehr und Betreibergesellschaft? ...?

  • Moin,


    siehe auch hier: Artikel auf welt.de


    Spezialfahrzeuge denke ich nicht. In anderen Städten mit Strassenbahn (z.B. DUS, HB) gibt es die auch nicht.


    Ich meine aber, dass die Düsseldorfer LF24 spezielle Gerätschaften an Bord haben.


    Die Oberleitungen - die soll es ja für die Hamburger Stadtbahn geben - bedingen aber sicherlich eine besondere Vorsicht beim Einsatz von Drehleiter bzw. TMF.


    Gruß,
    Mitja

  • Zitat

    Original von Mitja
    Spezialfahrzeuge denke ich nicht. In anderen Städten mit Strassenbahn (z.B. DUS, HB) gibt es die auch nicht.


    Jein ...


    Straßenbahn und Stadtbahnen sind zwei unterschiedliche Konzepte, die aber erst einmal nichts mit den Anforderungen an die Feuerwehr zu tun haben.


    Inwieweit die BF Düsseldorf Spezialwerkzeuge auf den fahrzeugen haben weiß ich nicht, jedoch hat die Rheinbahn AG im Betriebshof Heerdt ein entsprechendes Rüstfahrzeug in Bereitschaft. Zusätzlich haben die Einsatzfahrzeuge der Verkehrsmeister die für die verschiedenen Straßen- und Stadtbahnen passenden Adapterstücke für die hydraulischen Hebewerkzeuge.


    Viele Grüße
    Tobias

  • Die BF Düsseldorf hat auf jedem HLF ein paar Geräte für den Einsatz an Straßenbahnen. Ebenso die BF Magdeburg, wo auf dem Rüstwagen der Wache Mitte ein Hebesatz für straßenbahnen mitgeführt wird.


    Wenn die Stadtbahn mit Oberleitungen realisiert werden soll, wird auf jeden Fall Erdungsgeschirr nötig sein und das je nach Ausrückebezirk wohl zumindest für alle Innenstadtwachen.
    Sollten Bodenleitungen genutzt werden (Dieses System soll m.W. demnächst in Dubai eingesetzt werden, wo auch eine Straßenbahn neu gebaut wird), müssen sicherlich auch Geräte zum Freischalten dabei sein, die dürften dann aber anders, verutlich kompakter aussehen.
    Auf jeden Fall wird Gerät zum Wiederaufgleisen vorgehalten werden müssen. Ist allerdings die Frage, ob das zur Feuerwehr kommt oder ob im Schadenfall die Feuerwehr nur die Einsatzstelle absperrt und zum Aufgleisen ein Fahrzeug der Hochbahn (ich denke mal, die wird der Betreiber sein?) mit dem entsprechenden Gerät kommt.

    Gruß,
    OlafW
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  • Moin Leute.


    Ihr macht euch aber sehr früh Gedanken :zwinker: - Bis die Stadtbahn kommt, fließt noch viiiiiel Wasser die Elbe runter. Baubeginn angepeilt in 2012, erste Fahrt eventuell 2014 ? Ich glaub erst das sie kommt, wenn die ersten Gleise verlegt werden (Und das sag ich als HOCHBAHNER !). Bis dahin kommen bestimmt noch etliche Gerichtsverfahren (siehe Airbuserweiterung.)


    Was das Erdungsgeschirr angeht: Auf mindestens einem HLF in einem Hamburger Löschzug ist ohnehin schon Erdungsgeschirr drauf, weil wir ja auch Fernbahnstrecken mit Oberleitungen durch`s Stadtgebiet laufen haben. Außerdem U- und S Bahnen.....
    Mit der Eingleisungsgeschichte wird sich wohl erst etwas herausstellen, wenn feststeht, welcher Fahrzeugtyp verwendet werden wird.


    @ Olaf: Treffer - Die Hochbahn wurde mit der Planung und dem Betrieb beauftragt ! :zwinker:


    Gruß vom Fireflo :winktz:

  • Hallo,


    hier in der Region Karlsruhe gibt es eine Zwei-Wege-System-Stadtbahn, diese kann sowohl auf den Gleisen der DB und auf den Gleisen der Karlsruher Straßenbahn fahren (gleiche Spurbreite, nur unterschiedliche Stromsysteme - zum Wechsel vom einem zum anderen System rollt die Bahn stromlos eine bestimmte Strecke und dann stellt sie sich auf das andere System um).


    Für die Erdung ist entweder die DB, bzw. die Verkehrsbetriebe Karlsruhe / Albtalverkehrsgesellschaft zuständig.


    Bestimmte Feuerwehren an den Stadtbahnstrecken, sowie die Berufsfeuerwehr Karlsruhe verfügen über Stadtbahnhebewerkzeuge (z. B. Person unter Straßen-/Stadtbahn).


    Entgleist eine Stadtbahn kümmert sich der Betreiber mit der Feuerwehr darum, dass die Bahn wieder auf die Gleise kommt (unter umständen mit dem Kran). Ansonsten sind bei Unfällen die normalen THL-Geräte gefragt - Trennschleifer, Rettungssäge, usw.


    Gruß


    Sven

  • Ein Spezialfahrzeug wird u.a. in Dresden vorgehalten http://www.bos-fahrzeuge.info/…9681de4c6f91abd5973a89597 .


    Oftmals ist es aber so das andere Lösch- und/oder Rüstfahrzeuge der betreffenden Wehr in der Ausrüstung erweitert werden ODER aber die Verkehrsbetriebe spezielle Technik vorhalten. Hinzu kommt, dass die Verkehrsbetriebe auch einige Trix und Kniffe bei Strabas und anderen Gefährten kennen und somit effektiver handeln können als vielleicht die Feuerwehr.


    Wobei da eine Teilung und Spezialisierung der Aufgaben sicherlich von Vorteil ist.


    Feuerwehr -> Rettung und Unterstützung bei der Bergung
    Verkehrsbetriebe -> Bergung

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