Saarland - mobile Stroke Unit in Dienst gestellt

  • Die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Saarland hat eine "Mobile Stroke Unit" in Dienst gestellt. Der mit einem Rettungsassistenten, einem Neurologen und einen Radiologen besetzte Mercedes-Benz Vario mit (LKW-)Kofferaufbau kann durch die Notärzte bei einem Apolex angefordert werden. Das Fahrzeug ist u. a. mit einem CT ausgestattet und ermöglich so noch vor Ort erste Diagnostik und ggf. die Einleitung einer Lyse-Therapie.




    Ist schon wieder der 1.4.?



    Link zur Nachricht:
    http://www.rettungsdienst.de/2…-zum-patienten/#more-5260


    Quellenangabe:
    http://www.rettungsdienst.de

  • Und ich dachte wir Saarländer wären sicher vor so etwas?! *kopfkratz*


    Mich wunder das das Fahrzeug nicht mit dem Logo des RZV versehen ist, aber das kann ja auch daran liegen das jemand anderes als der RZV das Fahrzeug finanziert hat.


    Ich hatte mit meiner Freundin vor kurzem das Gespräch über solche rollenden CTs und sie meinte, aus der Sicht einer Krankenschwester, das für so etwas wenig Bedarf im Saarland bestehen sollte. Weil wir haben im Saarland fast überall alles andere als lange Wege in ein Krankenhaus. Zudem ist Homburg der denkbar dezentralste Standort für ein solches Fahrzeug. Wo lange Wege bestehen, außer dem von Homburg gut erreichbaren Bliesgau, sind die Landkreise Sankt Wendel und Merzig-Wadern im Norden und Nordwesten des Saarlandes.


    Aber nichts desto trotz zapfe ich mal meine Kontakte an und höre nach was da dran ist und besorge natürlich auch ein Bild von dem Fahrzeug.

  • Nun, wenn wir in einem Land leben würden, in dem die klinische Versorgung nicht so flächendeckend gewährleistet wäre wie in Deutschland, könnte ich den Sinn eines solchen Fahrzeug ja noch halbwegs verstehen. Aber so befürchtet ich eher, das im Zweifelsfalle lieber auf das Spielmobil gewartet wird als das zügig eine stationäre Stroke-Unit angefahren wird. Und dann kann der Schuss durchaus mal nach hinten losgehen...


    PS: Das der Patient nach dann erfolgter Therapie nicht gleich zu Hause gelassen wird, fehlt jetzt noch! :-))

  • Laut "Mobiler Pressestelle" des Landesverbandes des DRK Saarland verzögert sich die Indienststellung dieser MSU noch etwas, da ein Defekt am CT vorliegt.


    ( http://www.jrk.deepweb.de/pres…=Kontext_301&auswahl=1554 )


    Weitere Informationen nebst Innenansicht des Fahrzeuges gibt es hier:


    http://www.jrk.deepweb.de/pres…=Kontext_301&auswahl=1540


    http://www.jrk.deepweb.de/pres…=Kontext_301&auswahl=1534


    (Quelle der Links ist immer der DRK Landesverband Saar)


    Ich werde leider erst am Freitag zu einem Fototermin kommen, werde mich dann aber auch um detaillierte Ansichten vom Fahrzeuginneren bemühen!

  • Tolle Sache!!!!


    Und so eine teuere Einrichtung angesichts der, am 25.08. im New England Journal of Medicine veröffentlichten und in einigen Teilen Deutschlands bereits übernommenen verlängerten Zeit zur Lyse (nun 4,5 statt 3 Stunden)...
    Ich dachte immer, die Rettungsdienste müssten sparen...

  • Zitat

    Original von EMTP
    Ich dachte immer, die Rettungsdienste müssten sparen...


    Tja, das Fahrzeug wurde aber nicht durch den Rettungszweckverband Saar finanziert. Der RZV ist lediglich ideeller Träger der Sache und stellt eine Besatzung zur Verfügung, finanziert wurde das ganze ja durch eine Stiftung und diverse Firmen aus der freien Marktwirtschaft.


    @ Schlauscheißer: Naja... Cool mag das Fahrzeug sein, aber ob es auch sinnig ist am Ende ist eine andere Frage. Ich kucke mir ja sicherlich das Fahrzeug demnächst mal an, dann sieht man ja wie durchdacht es ist.

  • Ich gebe Chroffer da ganz Recht. Den Sinn verstehe ich nicht wirklich und zwar aus verschiedenen Gründen.


    Mir kommt das ganze Fahrzeug vor, wie die ersten Versuche mit den Notarztwagen in den späten 50igern und frühen 60iger Jahren. Damals fuhr in Heidelberg ein umgebauter Stadtbus ( Mercedes-Benz O 321 H ) als so genannter Operationswagen. Patienten sollten an Ort und Stelle operiert werden. Später wandelte sich der Begriff Notarzt dahingehend, dass der Patient so schnell wie möglich in die Klinik gebracht wird, unter bestmöglicher Aufrechterhaltug der Vitalfunktionen.


    Und so hat sich das System auch etabliert.


    Wie läuft es momentan im Rettungsdienst ? Schlaganfälle werden nicht mehr als Krankentransporte abgewickelt, sondern sehr zeitnahe in die Klinik verbracht um dann die Therapie beginnen zu können. Da selbst das Saarland über ein flächendeckendes Rettungsdienstvorhaltegesetz verfügt, ist wohl immer ein geeignetes Rettungsmittel in der Nähe um einen Patienten zeitnahe in die Klinik zu bringen.


    Und was wird jetzt gemacht? Da rücken drei Personen mit einem Fahrzeug aus. Ich kann mir weder vorstellen, dass die Einsatzfähigkeit auch nur annährend mit einem Rettungswagen vergleichbar ist ( Vorlaufzeit wie bei einem Intensivmobil bzw. Baby-NAW ? ). Also wird der RTW zum Einsatzort vorfahren. Wartet der dann auf die mobile Stroke Unit ? Wäre er in dieser Zeit nicht schon längst in ein geeignetes Krankenhaus gefahren ?


    Und dann zum Fahrzeug selbst. Das ist nichts anderes als ein Umzugs-LKW. Ein 7,5 Tonner mit Kofferaufbau. Durch die Einbauten liegt der Schwerpunkt relativ hoch und die Beladung wiegt garantiert mehr als in einem normalen RTW. Wer soll damit zeitnahe im Saarland irgendwo ankommen ? Die Besatzung bekommt nach wenigen Kilometern nicht mehr viel mit, dafür sorgt die direkt aufs Dach geklöppelte Sondersignalanlage.


    Aber vielleicht bin ich, um dieses Fahrzeug zu verstehen, zu wenig Saarländer. ( :zwinker: gell Chroffer )

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe

    • Offizieller Beitrag

    Also wenn ich mir so anschaue, dass die ein CT da unten durch die Gegend schippern, wird mir irgendwie schwindelig!
    Irgendwo (ganz krasse Betonung auf IRGENDWO), lasse ich mir so eine Vorhaltung im Katastrophenmanagement gefallen. Sowas allerdings in der regulären, rettungsdienstlichen Vorhaltung einzuplanen und auf den Weg zu bringen, wenn die Klinik ein wenig weiter weg ist... das entbehrt jeglicher Grundlage. Wenn die Klinik weiter weg ist, dann muss man eben einen Hubschrauber aktivieren. Ist keiner Verfügbar oder Witterungslagen entsprechend nicht einsetzbar, dann sollte man vielleicht daran arbeiten, dass jede Klinik mit einem Patienten dieser Erkrankung klarkommt!


    Wenn man sich das so ansieht, dann sieht das so aus, als wolle man im Saarland den Rettungsdienst neu erfinden oder aber das mangelhafte Klinikmanagement in der Patientenversorgung auf den Rettungsdienst und dessen Hilfsorganisationen abwälzen.


    Nur das wir uns richtig verstehen... ich bin durchaus für Innovationen im Rettungsdienst und halte in diesem Kontext die präklinische Sonographie nach wie vor für einen Meilenstein... aber für diese musste kein unbewegliches Fahrzeug angeschafft werden! Das ist meiner Meinung nach Oversized... und zwar par exellence!

  • Zeigt das manche doch zu viel aus dem Ampullarium nuckeln. Was man mit der ganzen Kohle an sinnvollen Dingen hätte umsetzen können von denen alle Patienten profitiert hätten. Da hat sich wohl jemand ein Denkmal gesetzt für die Nachwelt...

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Danke!!!!


    Genau das meinte ich!!!!


    Sollten wir uns nicht mal überlegen, weshalb die Zeiten der Operationswagen vorbei sind????


    Wieviel Aufklärung über Schlaganfall man den Bürgern für den Preis eines solchen Fahrzeuges wohl zukommen lassen könnte...


    Wenn die nämlich erst nach 6h anrufen, braucht man dieses Einsatzfahrzeug wohl auch nicht mehr...


    Versteht mich bitte nicht falsch, Innovationen im RD sehe ich immer gerne!


    Wenn wir nur endlich aufhören würden, in Deutschen RD-Systemen permanent das Rad neu zu erfinden, könnten wir unsere Mühen endlich sinnvoll kanalisieren.


    Ich stelle das mal so zur Diskussion... vielleicht bin ich ja zuviel Instructor der American Stroke Association und zuwenig Saarländer, um es wirklich zu verstehen.


    (und das soll jetzt weder ironisch, noch überheblich klingen, kenne die örtlichen Gegebenheiten tatsächlich nicht)

  • Was für mich noch nicht so ganz ersichtlich ist: Kann das Ding auch nen Patienten transportieren? Oder muss der Patient nach dem CT wieder in den RTW umgeladen werden?

    Signatur ist in Urlaub

  • Nachdem mein Fototermin am Freitag buchstäblich ins Wasser gefallen ist konnte ich das ganze heute nachholen.
    Nun haben wir sowohl eine Front als auch eine Heckansicht des Fahrzeuges in der Galerie.:


    Frontansicht: http://galerie.bos-fahrzeuge.info/details.php?image_id=59458


    Heckansicht: http://galerie.bos-fahrzeuge.info/details.php?image_id=59459


    Wer von den Modellbauern das Fahrzeug nachbauen will: Ich habe auch eine direkte Front- und Heckansicht, sowie Ansichten beider Seiten gemacht.



    edit:


    Zitat

    Original von Pepsi79
    Was für mich noch nicht so ganz ersichtlich ist: Kann das Ding auch nen Patienten transportieren? Oder muss der Patient nach dem CT wieder in den RTW umgeladen werden?


    Nein das Fahrzeug kann niemanden Transportieren, es kommt immer mit einem RTW und einem NEF zum Einsatz. Der Patient wird mi der Trage des RTW in das Fahrzeug gebracht, tomographiert und dann wieder raus gebracht und mit dem RTW transportiert.

  • Fragen:


    * kommt der Patient mit der Trage direkt durchs CT - oder wird er nochmal umgelagert ?


    * verfügt das CT über eine ZGV (wahrscheinlich nicht) oder muss der möglicherweise intubierte Patient weiter den RTW-Sauerstoff wegatmen ? da nun stay-and-play betrieben wird, reichen die Sauerstoffreserven aus oder ist eine zusätzliche Flasche an Bord ?


    * wieviel Zeit darf das CT vor Ort in Anspruch nehmen ?
    Man muss ja sehen, falls es kein Apoplex ist, hat die Erkrankung eine gewisse Zeit weiter "gewütet" bis man wusste, was der Patient nicht hat. Wenn man weiß, was er nicht hat, muss man sich wieder um das kümmern, das er wirklich hat (klar ?), also: wieviel Zeit darf durch das CT "verloren" gehen ?


    * Wozu ist das CT eigentlich nochmal gut ? Bei V.a. Schlaganfall Blutung DD nicht-Blutung ? Ok ... sagen wir: "Blutung". Was passiert mit diesem Wissen ? Wird der Patient dann direkt einer NCH zugeführt ? Wieviele Krankenhäuser gibt es am Platz ? Werden Schlaganfallpatienten meisst nicht sowie in ein Haus mit Neuro - und meisst mit NCH - gebracht ? Oder gibts in Homburg viele Häuser mit einer N - aber ohne NCH ?


    Sagen wir "nicht Blutung".... ok ... was jetzt ? Lyse ? Frische unblutige Schlaganfalle muss man nicht im CCT sehen ... also ist man genau so schlau wie vorher ... könnte ein Schlaganfall sein ... muss aber nicht ... also Lyse oder nicht Lyse ? Wenn ja, wer macht sie ? präklinisch oder klinisch ?


    * darf das CT eigentlich so hin und her geschüttelt werden ? Da wird man sich sicher schon so seine Gedanken zu gemacht haben, aber ein so modernes aber auch sensibles High-Tech-Gerät das auch noch am Menschen angewendet wird ... unterliegt doch immer besonderen Bestimmungen ... zumal man es nach jeder Alarmfahrt auch nicht komplett auf ordnungsgemäße Funktion durchtesten kann, oder ?


    Natürlich fahren wir alle EKGs und Beatmungsgeräte spazieren, aber ein CT ist doch im Original eher für den stationären Gebrauch ....


    * verstößt es nicht etwas gegen den Datenschutz ?
    Ich meine, das stehen Krankenwagen vor der Tür ... der RD darf niemanden erzählen, was der Patient hat ... und dann fährt ein Laster vor auf dem Dick und Fett "Schlaganfall" steht *grins*
    zugegeben, etwas kleinlich ist es schon ... aber vielleicht klagt ja mal jemand, weil es ihm unangenehm ist wenn die Arbeitskollegen einem wegen eines "Hirn-Schlags" aufziehen ...


    * wozu fährt das CT eigentlich raus ? Welche Schlüsselwörter muss der Notrufer dem Disponenten ins Ohr flüstern, damit der Laster ankommt ?
    haben die Disponenten sogar extra einen Fragenkatalog zwecks mobilem-CT-Entscheidung bekommen ?
    So als Beispiel wäre es ja interessant vorher zu wissen, ob der Patient massenmässig überhaupt ins CT passt (180 kg-Brocken etc.) oder die präklinische Diagnostik hat keinen Wert weil den gleichzeitig Bluterbrechenden Apoplektiker eh nicht lysieren würde ... ;)


    * welche Patienten werden eigentlich in die Studie ein- / ausgeschlossen ? Dicke/dünne; alte/junge; Kranke/multimorbide, Frauen/Kinder/Männer/Zwitter, Privat-/Kassenpatienten, Deutsche/Ausländer (Sprachbarriere)


    Das mit der Sprachbarriere meine ich im Sinne der Aufklärung. Erfolgt eine Aufklärung vor Ort ? Muss der Patient einwilligen ? Wenn ja, dann hat man dafür ja auch nicht alle Zeit der Welt ... man will ja die übrige Therapie nicht unnötig hinauszögern ... oder geschied das CT wie alle anderen Maßnahmen auch unter dem Deckmantel des Notfalls und der stillschweigenden Einwilligung ?

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Soweit möglich Antworte ich mal auf die Fragen, ansonsten leite ich das mal an meinen Mann beim RZV weiter.


    Zitat

    Original von kellern
    Fragen:


    * kommt der Patient mit der Trage direkt durchs CT - oder wird er nochmal umgelagert ?


    Der Patient wird auf der Fahrtrage des RTW in das Fahrzeug gebracht und dann auf den Tisch des CT umgelagert. Dann wird tomographiert und wieder auf die RTW-Trage umgelagert.


    Zitat

    * verfügt das CT über eine ZGV (wahrscheinlich nicht) oder muss der möglicherweise intubierte Patient weiter den RTW-Sauerstoff wegatmen ? da nun stay-and-play betrieben wird, reichen die Sauerstoffreserven aus oder ist eine zusätzliche Flasche an Bord ?


    Ich nehme mal an das ZGV die Sauerstoffversorgung des Patienten ist oder zumindest etwas was damit in Zusammenhang steht. Auf jeden Fall ist in der MSU nur CT, Computertechnik und etwas Zubehör für den CT, mehr nicht. Insofern musst du wohl die Beatmungsplatte aus dem RTW mit in das Fahrzeug nehmen.


    Zitat

    * Wozu ist das CT eigentlich nochmal gut ? Bei V.a. Schlaganfall Blutung DD nicht-Blutung ? Ok ... sagen wir: "Blutung". Was passiert mit diesem Wissen ? Wird der Patient dann direkt einer NCH zugeführt ? Wieviele Krankenhäuser gibt es am Platz ? Werden Schlaganfallpatienten meisst nicht sowie in ein Haus mit Neuro - und meisst mit NCH - gebracht ? Oder gibts in Homburg viele Häuser mit einer N - aber ohne NCH ?


    Sagen wir "nicht Blutung".... ok ... was jetzt ? Lyse ? Frische unblutige Schlaganfalle muss man nicht im CCT sehen ... also ist man genau so schlau wie vorher ... könnte ein Schlaganfall sein ... muss aber nicht ... also Lyse oder nicht Lyse ? Wenn ja, wer macht sie ? präklinisch oder klinisch ?


    Hier stoße ich mit meinem begrenzten Feuerpatschen Wissen schon an meine Grenzen. Aber soweit ich verstanden habe soll mit diesem Fahrzeug die Zeit bis zum Therapiebeginn, bzw der Ankunft im Krankenhaus besser genutzt werden. Vor allem soll durch dieses Fahrzeug die Lyse wenn notwendig früher begonnen werden.
    Krankenhaustechnisch ist das Saarland recht gut aufgestellt, wir sind ja recht klein und haben viele Krankenhäuser. Insofern hast du auch immer eine Neuro in der Nähe. Nur kannst du mit diesem mobilen CT auch Wartezeiten in der Klinik verhindern, wenn das CT dort gerade besetzt ist. Weiter oben habe ich aber auch ein paar Links gepostet zu Seiten des DRK LV Saar, da wird das ganze ein bisschen besser erklärt als ich es kann.


    Zitat

    * darf das CT eigentlich so hin und her geschüttelt werden ? Da wird man sich sicher schon so seine Gedanken zu gemacht haben, aber ein so modernes aber auch sensibles High-Tech-Gerät das auch noch am Menschen angewendet wird ... unterliegt doch immer besonderen Bestimmungen ... zumal man es nach jeder Alarmfahrt auch nicht komplett auf ordnungsgemäße Funktion durchtesten kann, oder ?


    Natürlich fahren wir alle EKGs und Beatmungsgeräte spazieren, aber ein CT ist doch im Original eher für den stationären Gebrauch ....


    Ich denke mal schon, sonst würde man es nicht machen oder? Ich glaube kaum das einer solchen Studie ein solcher Fehler unterlaufen würde, sodass man ein so teures Gerät leichtfertig auf das Spiel setzt und damit auch die Gesundheit der Patienten die damit behandelt werden sollen.


    Zitat

    * wozu fährt das CT eigentlich raus ? Welche Schlüsselwörter muss der Notrufer dem Disponenten ins Ohr flüstern, damit der Laster ankommt ?
    haben die Disponenten sogar extra einen Fragenkatalog zwecks mobilem-CT-Entscheidung bekommen ?
    So als Beispiel wäre es ja interessant vorher zu wissen, ob der Patient massenmässig überhaupt ins CT passt (180 kg-Brocken etc.) oder die präklinische Diagnostik hat keinen Wert weil den gleichzeitig Bluterbrechenden Apoplektiker eh nicht lysieren würde ... ;)


    Sofern ich das richtig verstanden habe fährt die MSU zu so gut wie allen Schlaganfällen im Bereich der Rettungswache Homburg, aber es gibt auch Ausschlusskriterien. Z.B. wenn der Patient nicht genau weiß wann erste Symptome eine Schlaganfalls aufgetreten sind.


    Zitat

    * welche Patienten werden eigentlich in die Studie ein- / ausgeschlossen ? Dicke/dünne; alte/junge; Kranke/multimorbide, Frauen/Kinder/Männer/Zwitter, Privat-/Kassenpatienten, Deutsche/Ausländer (Sprachbarriere)


    Vermutlich alle die einen Schlaganfall haben und nicht durch oben angedäutete Kriterien gar nicht tomographiert werden können. Bzw. bei denen das Prozedere auch keinen Sinn machen würde.


    Zitat

    Das mit der Sprachbarriere meine ich im Sinne der Aufklärung. Erfolgt eine Aufklärung vor Ort ? Muss der Patient einwilligen ? Wenn ja, dann hat man dafür ja auch nicht alle Zeit der Welt ... man will ja die übrige Therapie nicht unnötig hinauszögern ... oder geschied das CT wie alle anderen Maßnahmen auch unter dem Deckmantel des Notfalls und der stillschweigenden Einwilligung ?


    Auch bei dieser Frage und einigen anderen muss ich leider erst mal nachhören was da Sache ist, weil das mich und meinen Kentnisstand übersteigt.

  • Zitat

    Original von Chroffer112


    Sofern ich das richtig verstanden habe fährt die MSU zu so gut wie allen Schlaganfällen im Bereich der Rettungswache Homburg, aber es gibt auch Ausschlusskriterien. Z.B. wenn der Patient nicht genau weiß wann erste Symptome eine Schlaganfalls aufgetreten sind.


    Weißt du, wie viele Apopengs auch schon als solche gemeldet sind? Ich würde sagen, knapp die Hälfte "meiner" Schlaganfälle waren als etwas anderes gemeldet. Und dann? Ist dieses komische Ding nachfordern angesagt, oder wird dann weiter auf die übliche Weise verfahren - schnell weg hier!

  • Ich muß sagen je mehr ich darüber höre und lese desto unsinniger finde ich es. Nächstens führen wir noch ein Mobile-OP-Unit ein auf MB-Actros Sattelzug.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

    • Offizieller Beitrag

    Also mein Chef amüsiert sich immer noch...


    ... und es soll ja nicht das einzige Amüsante aus dem Saarland sein!
    Ich sage da nur mal "Dokumentation und Sonderrechte"

  • Zitat

    Original von Johannes
    Weißt du, wie viele Apopengs auch schon als solche gemeldet sind? Ich würde sagen, knapp die Hälfte "meiner" Schlaganfälle waren als etwas anderes gemeldet. Und dann? Ist dieses komische Ding nachfordern angesagt, oder wird dann weiter auf die übliche Weise verfahren - schnell weg hier!


    Bingo. Vom Herz/Kreislauf über unklare Lagen bis zur gestürzten Person hatt ich alles schon als Apo. Da werd ich mir doch die Zunge abbeißen bevor ich erstmal so ein Röntgen-Bulli nachforder. Ich weiß nicht wie das im Saarland funkioniert aber hier wird eben kurz die Klinik informiert und mit dem Pat direkt ins CT gefahren. Da bin ich doch schneller unterwegs als bis das Ding sich den Weg bis zum Einsatzort bahnt. Und in der Klinik hab ich dann auch noch alle anderen evtl. chirurgischen und sonstigen Möglichkeiten. Was kann ich in der Kiste machen ausser sichern das es ein Apo ist und mit der Lyse anfangen ?


    Was passiert wenn es mehrere Apos gleichzeitig gibt ? Also bei uns kommt das vor. Würfelt man dann auf der Leitstelle aus welcher dringlicher ist oder nach dem alten Motto wer zuerst verstopft darf zuerst in die Röhre kucken ? Dann doch lieber das Geld investieren in Aufklärung zum Thema SA oder in das ein oder andere Rettungsmittel um die Hilfrfristen zu verkürzen.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Nur mal so am Rande bemerkt:


    Das ist ja nicht nur auf unserem Saarländischen Misthaufen gewachsen mit dieser Stroke Unit. Das ist ja eine Pilotstudie zu dem Thema und deren Ausgang ist noch ganz und gar nicht gewiss und das Fahrzeug kommt ja auch nur im Bereich der Rettungswache Homburg zum Einsatz. Da wohnen zwar für saarländische Verhältnisse schon viele Menschen, aber vermutlich wirst du da auch nicht "permanent" 2 oder mehr Schlaganfälle gleichzeitig haben.


    Aber warten wir doch lieber mal ab was aus der Sache wird. Vielleicht fährst du ja in 5 Jahren auch ne MSU durch Coburg Kalli und der Wolfgang bekommt nen Crafter mit Röntgenapparat.

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