Fallbeispiel / Meinungen dazu

  • Folgende Situation.


    Circa 80-jähriger Patient stürzt gegen 08.00 im betreuten Wohnen. Bekannte Niereninsuffizienz, Z.n. Apoplex 2006, Demenz. Diverse unspektakuläre Medikamente, zusätzlich ASS. Patient in der Regel eher aufgeregt, nervös.
    Bei Eintreffen des Arztes folgendes Situation. Patientin klagt über starke bis stärkste Schmerzen, generalisiert, teilweise lokalisierbar auf den linken Thorax (Aufprallseite). Linke Gesichtshälfte stark angeschwollen (durch starke Schwellung keine Beurteilung des Schädelknochens im Bereich der Schwellung möglich), rechtes Auge normale Reaktion, linkes Auge durch Schwellung nicht beurteilbar, großflächiges Hämatom. Atemprobleme, ansprechbar trübt jedoch immer wieder ein. RR 170/60, Puls Bradykard. Bodycheck ansonsten o.B.


    Wie wäre mit den genannten Punkten aus eurer Sicht die korrekte Vorgehensweise ?

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Erstmal würde ich mir gedanken machen, dass der männliche Patient um 08:00 Uhr gestürzt und beim Eintreffen des RD plötzliche eine Frau ist :-))


    - Schaufeltrage / event. Stifeneck / VTI Matte
    - Zugang
    - O2 4-6l/min
    - Zielklinik mit Chirurgischer / Neurologischer Abteilung



    Gruß Patrik

    3 Mal editiert, zuletzt von Patrik Faber ()

    • Offizieller Beitrag

    - Bodycheck / Bewusstseincheck
    - Erhebung der Vitalparameter + EKG/SpO²
    - NA-Nachforderung
    - Immobilisation der HWS (eventuell Fixierbrett/Vakuummatratze nutzen oder Schaufeltrage)
    - Zugang (500 ml Ringer langsam laufen lassen, vorher Blutentnahme)
    - 4-6 Ltr. O² via Maske
    - Intubationsbereitschaft herstellen
    - Einweisenden Arzt verprügeln!

    • Offizieller Beitrag

    @Paramedikus
    Muhuhuaaaa - Punkt für dich... :kranklach:


    wolfgang
    Kann die Sturzursache herausgefunden werden? Gestolpert oder Synkope - evtl. internistische Erkrankung ("Läuse und Flöhe...")


    Notarztruf aufgrund der Verdachtsdiagnose "Thoraxtrauma mit Atemnot plus mögliches SHT mit Bewußtseinsstörung"


    - Immobilisation (Stifneck, Schaufeltrage, Vakuummatraze/Spineboard)
    - Sauerstoffgabe
    - Monitoring (EKG-Bild?, SpO2, RR)
    - venöser Zugang
    - Absaugbereitschaft
    - evtl. Vorbereitung für Intubation treffen

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • - Ansprache


    - Puls tasten (dabei grobe Einschätzung von RR)


    - Sp02-Anschluß


    - RR-Messung


    - EKG-Anschluss (DD Sturz durch Morgani-Adam-Stokes ?)


    - O2-Gabe auch bei guter Sp02


    - BZ Kontrolle (DD Entgleisung)


    - Bodycheck inkl.
    * Kreuzgriff + Stirnrunzeln + Zunge heraus strecken(DD Apoplex, Tia, RIND ...)- sofern Pat. noch ädaquat
    * Suche nach Frakturen im Bereich der Extremitäten (besonders Schenkelhals, Becken, Thorax, Stufenbildung Wirbelsäule)
    * Auskultation der Lungen (Pneu ?)
    * Einkotung/Einnässen/Zungenbiß (DD epileptischer Anfall)


    - zudem Reflexe ... Hauttugor (DD Dehydratation), Wärme (DD Fieber) und kapilläre Füllungszeit (Blutverlust ? Kreislaufinsuffizienz ?), Pupillen


    - Viggo, Kristaloide Lösung je nach Volumenstatus


    - Stifneck


    - Lagerung vor Ort auf Transportmaterial, d.h. ein Kompromiss zwischen dem Hilfmittel mit dem man den Patienten aus der Wohnung bekommt und er artgerecht gelagert werden kann (Trage(Oberteil), Stuhl, Spineboard, Schaufeltrage)


    - Absaugung griffbereit halten ...


    - Absuche der näheren Umgebung (über Schwelle gestolpert ?)


    im Fahrzeug:
    Lagerung und Transportziel je nach festgelegter Arbeitsdiagnose und Patientenzustand.


    -

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    Einmal editiert, zuletzt von kellern ()

  • - Anamnese ( z.B Sturzursache?)
    - vollständiger Bodycheck inklusive erweiterter neurologischer Untersuchung
    - Stifneck
    - vollst. Monitoring (RR, EKG, SpO2 etc)
    - aufrechte Lagerung wenn keine Contraindikation vorliegt
    - NA Nachforderung
    - O2-Gabe über Maske
    - Zugang mindestens "weiß" inkl. BZ
    - NaCl 0,9 als Infusion
    - ständige Überprüfung des neurologischen Status
    - falls notwendig weitergehende Bewegungseinschränkung

  • Zum Beispiel das er Nachmittags für seine am Morgen gestürzte Person einen KTW bestellt hat mit einer Einweisung in eine Klinik "Person nach häuslichem Sturz". Auf dem Einweisungsschein selbst dann als Grund "V.a. Schädelbruch / Rippenfraktur". Der nachgeforderte NAW war dann auch hocherfreut über den Zustand des Patienten.


    Daher wollte ich jetzt mal wissen wie der ein oder andere hier die Situation beurteilen würde nach den genannten Fakten. Und das gleicht sich ja weitestgehend. (Und deckt sich dann auch mit dem Ablauf nach eintreffen des KTW/NAW).



    @ Paramedikus Die Anonymisierung hat zugeschlagen ;)

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Das hast du ja gut erkannt *Lob und Anerkennung* Genau das war ja auch das Ziel der Sache...
    :-aua

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Zitat

    Original von beni1982
    Was man allerdings nicht wirklich rauslesen kann, oder....


    ich denke, es war richtig, nach der Vorgehensweise zu fragen und eben nicht gleich klar, wer da wohl was falsch gemacht hat.


    Mit der gestellten Frage ist er nämlich geradewegs zum Ziel gekommen, hätte er den ÄND und seine Entscheidungen vorher erwähnt, wärs wieder mit Kommentaren in allen Richtungen ausgeufert ...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Danke für Lob und Anerkennung...


    Na dann hoffe ich du hast dein Ziel erreicht? Weiß zwar nicht warum man sowas groß diskutieren muss, sollte doch jeder mit einer vernünftigen Ausbildung einigermaßen gleich abarbeiten....
    Aber egal

  • Wenns dir egal ist warum sülzt du dann rum und belästigst den Thread ? (Nein, bitte keine Antwort). Offenbar, das hat der Fall ja gezeigt, gibt es da eklatante Unterschiede bei der Betrachtungsweise falls dir das entgangen ist. Übrigens sollte bei ner vernünftigen Ausbildung auch das Stichwort Nachbesprechung eingeflossen sein, in welchem Umfang oder Personenkreis wird ja nicht festgelegt in einer halbwegs vernünftigen Ausbildung (vielleicht kommt das dann in einer ganz vernünftigen Ausbildung).


    Und jetzt BTT falls jemand noch was beizutragen hat.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Wo genau waren bitte die ja offenbar so riesigen Unterschiede?
    Naja, wenn du für jeden Sturz in einem Betreuten Wohnen so eine riesen Nachbesprechung machen willst, dann viel Spaß beim diskutieren...

  • Offenbar klappt das bei dir mit dem Lesen noch nicht so ganz, oder mit dem verstehen. Also ich erkläre dir das nochmal gaaaaanz laaaaangsaaaaam. Eeeees gibt zum Beispieeeeeeeel deeeeen Unterschieeeeeed daaaaas eeeeein Aaaaaarzt eine Schädeeeeeeeeelfraaaaaaktuuuuuuuuur nicht aaaaaaals Notfaaaaaal aaaaansieeeeeht und viiieeeleeee andereeeee Leuteeee schooooon.


    Kapiert ? Nee, gell. Dacht ich mir. Aber vielleicht wird das ja noch mit dem Gedankengang zwischen lesen und verstehen. Im übrigen musst du ja nicht mitdiskutieren. Ich bin dir dabei gern behilflich ;)

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

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