Austattung ITW Rotkreuz Stuttgart 01/81-01

  • Austattung Rotkreuz Stuttgart 01/81-01


    bei der Austattung des „ITW“ muss ich doch etwas schmunzeln, weicht die doch nicht viel von der eines guten RTW ab:


    Beatmung
    Oyxlog 3000; gut, der kann immerhin SIMV, CPAP und BiPAP, trotzdem, für einen Intensivrespirator etwas wenig. Da würde ich mir sensiblere Spontanatemmodi oder auch die Möglichkeit einer NIV-Beatmung wünschen. Differenzierte Alarme, Darstellungen und Messmodi (z.B. PEEPi) fehlen auch. Einen Oylog 3000 finde ich auch im guten Regelrettungsdienst.


    Defi
    auch den Corpuls findet man im guten Regel-RD, wenn auch ohne IPB


    Infusionen
    Wozu die vier Fresenius „Pilot“ und die zwei Braun „Perfusoren“ ?
    Wahrscheinlich sind hier 4 Spritzenpumpen „Fresenius“ und zwei Infusionspumen „Braun“ gemeint. Vier Spritzenpumpen sind mir für einen ITW auch etwas wenig. Wenn man vernünftige Sedierung mit 2-3 Spritzen laufen hat, dazu Katecholamine und vielleicht noch nen hohen Kalium- oder Insulinbedarf decken muss, ist man mit vier Spritzenpumpen schnell am Limit.


    Unerwähnt, und deswegen sicher fehlend:
    BGA-Gerät; Picco, Vakuum-Anschluss (um Thoraxdrainagen weiter auf Sog laufen zu lassen), Wärme- bzw. Kältefach und warscheinlich fehlt auch der Platz um eine IABP oder ECLA (ECMO) mitnehmen zu können.


    Wenn die restliche Ausstattung der eines RTW+NEF entspricht, dann sind sicher auch nur Notfallmedikamente vorhanden, die u.U. keine differenzierte bzw. Weiterführung bereits im Spital begonnener Therapie zulassen.


    Mir ist klar, dass „unwichtige“ Dinge nicht auf dem Transport durchgeführt werden (Ernährung, Weaning, allgemeine Kurvenkosmetik). Aber es sollte m.M.n. heute obsolet sein, jemanden z.B. tiefer sedieren zu müssen nur um den Patienten an ein relativ einfaches Beatmungsgerät anzupassen.


    Versteht mich nicht falsch, ich will nicht auf dicke Hose machen, aber ich finde die Ausrüstung etwas spartanisch, dafür dass es sich um einen neu angeschafften ITW handelt, und nicht um einen RTW, der gelegentlich mal ITW-Transporte durchführt.


    Immerhin muss man sich vergegenwärtigen dass mit dem Fahrzeug durchaus auch mal „richtig Kranke“ über längere Strecken transportiert werden müssen (z.B: bei ungeeignetem Flugwetter) und dabei auch bereits begonnene und bewährte Therapie fortgeführt werden muss.


    Wahrscheinlich war das jetzt ganz schön ketzerisch, also, gebt mir ordentlich drauf ;)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Zitat

    Original von kellern
    ... Wenn die restliche Ausstattung der eines RTW+NEF entspricht, dann sind sicher auch nur Notfallmedikamente vorhanden, die u.U. keine differenzierte bzw. Weiterführung bereits im Spital begonnener Therapie zulassen ...


    Spezielle Medikamente würde ich aber auch eher aus dem abgebenden KH mitgeben lassen. Läßt sich alles in einem vorhergehenden Arzt-zu-Arzt-Gespräch klären und drück etwas die Kosten.

  • mit speziellen Medikamenten meine ich nicht unbedingt super-teures Studienzeugs, sondern für für Intensivpatienten durchaus Gängiges:


    z.B.
    Insulin
    Muskelrelaxantien
    Propofol
    Trapanal
    Mannit
    usw.


    sowas kann man öfter mal gebrauchen, gehört aber eben nicht zur Ausstattung eines RTW.

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  • Muskelrelaxantien und Trapanal haben wir sogar auf den normalen RTWs :zwinker:

  • wir nicht.


    Mit der Begründung:


    wir haben genug zeitnahe arztbesetzte Rettungsmittel und in den Händen von RS/RA hat das Zeugs nicht zu suchen.


    Der der das Zeug gibt (der NA), bringt es selbst mit.
    Wobei ich nicht sicher bin ob er wirklich Trapanal dabei hat und Muskelrelaxanzen beschränken sich meisst auf Succi.

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  • Wie gut, dass jeder RD-Bereich selber entscheiden kann was er an Medis auf den Fahrzeugen hat :-))


    Gruß aus Wien
    Patrik

  • Na ja ...


    wozu sollen die sich jetzt Material und Medikamente kaufen, die vieleicht nur ein einziges Mal genutzt werden?


    Ich unterstelle mal, dass die Auswahl der auf dem ITW vorhandenen Geräte mit den entsprechenden Krankenhäusern in Stuttgart abgesprochen wurde. Und Medikamente, im Zweifel gibt das abgebende Krankenhaus die eh mit.


    Insofern ...


    Wer nicht weiß, was dort abgestimmt wurde, sollte vieleicht nicht ganz so ketzerisch sein ;) Ansonsten hast Du nicht ganz unrecht, aber wenn die Krankenhäuser der Meinung sind, das reicht so ...

  • Medikamente sind ja auch nur ein Baustein.


    Was haltet ihr von den anderen Dingen ?


    Ich will meine Meinung ja durchaus zur Diskussion stellen ...

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  • Kellern,


    hast Du den mehr Informationen was der ITW alles an Ausstattung hat?


    Ich denke nämlich, dass die Beschreibung nicht unbedingt die komplett Ausstattung aufzeigt.


    Somit würdest Du nur spekulieren :-))


    Gruß aus Wien
    Patrik

  • Ist halt immer die Frage, wie hoch die Anforderungen sind ...


    Hier in Köln werden auch nur mit einem minimal erweiterten RTW Intensivverlegungen gefahren oder halt mit nem Regel-RTW. Hauptsächlich liegt das wohl daran, da das eine Notlösung ist - die Verlegungen haben so stark zugenommen, daß die Regel-RTW's das nimmer geschafft haben. Die jetzigen zwei ITW's sind eigentlich als Babyexpress (Inkubatorbomber) angeschafft worden: zwei Ford Transit als Kasten und 4,6t-Fahrgestell. Die Kisten sind so eng, daß man noch nicht mal den 08/16 beim Einschieben der Trage an dieser lassen kann.


    Allerdings werden Pat. mit einem entsprechenden Krankheitsbild auch direkt in eines der beiden Häuser der Maximalversorgung eingeliefert. Der Rest ist eher pillepalle.
    Wenn von Köln etwas über die Stadtgrenzen geht - was mir noch nicht zu Ohren gekommen ist - dann mittels ITH.

    Einmal editiert, zuletzt von Icsunonove ()

  • Da ich auch einen "ITW" kenne, der mit Marquette Responder 3000 und einem Medumat Standard A fährt, finde ich die Kiste im Vergleich noch ganz ok. :-))



  • ich beziehe mich dabei auf den erklärenden Text, der mit dem Hinweis dass der Rest der Austattung einem RTW/NEF entspricht, für mich rund und abgeschlossen erscheint.


    Natürlich beziehe ich mich nur auf das, was dort geschrieben steht.
    Müsste man sich noch die Hälfte dazu denken, könnte man sich diese erklärenden Texte auch sparen.


    Wenn dort steht "4 Spritzenpumen" dann sind mir 4 fürn ITW u.U. zu wenig. Oder soll ich mit weitere 2 dazudenken ?


    Wenn dort steht dass mit Gerät xy beatmet wird, und mir Gerät xy weniger geeignet erscheint, soll ich mit dann denken dass Gerät xy nur für Notfälle gedacht ist, für Verlegungen aber noch Gerät yz zur Verfügung steht ?


    Ich spekuliere nicht, ich nehme nur das zum Anlass, was dort geschreiben steht ;)

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    2 Mal editiert, zuletzt von kellern ()

  • ich mache mal ne Vorlage für meinen Wunsch-ITW:


    8x Perfusoren Braun Compact, die sind leicht, lassen sich zusammenstecken und nehmen keinen Platz weg wenn man sie mal nicht braucht, und laufen zur Not auch mit normalen AA-Akkus.


    Schienensystem am Boden um Krankenhausbetten (Spezialbetten für stark Übergewichtige, Traumatisierte oder Verbrannte) oder zusätzliche Geräte (Ballonpumpe, Herz-Lungen-Maschine, Stickstoff) sicher befestigen zu können.


    BGA-Gerät: wer an Beatmungen rumspielt sollte den Erfolg suffizient kontrollieren können bzw. im Falle von Komplikationen ein diagnsotisches Hilfsmittel mehr zur Hand haben.


    Klinik-Beatmungsgerät (Dräger Evita, Servo 300 oder Servi i, Heinen & Löwenstein Galileo, Hamilton oder Raphael) Das Gerät sollte diverse Spotanatem- und kontrollierte Beatmungsmodi bieten, sowie NIV-Beatmung ermöglichen. Capnographie natürlich selbstredend.


    zwei voneinander unabhängige Absaugsysteme - damit zum einen Thoraxdrainagen unter Sog gehalten werden können und der Patient b.B. trotzdem noch endotracheal abgesaugt werden kann ;)


    Wärmefach für Infusionen bei ausgekühlten Patienten und
    Kältefach für Katecholamine, Muskelrelaxantien, Insulin, und Infusionen um z.B. eine hirnprotektive Hypothermie nach Reanimation unterhalten zu können oder zur Antipyrese.



    Mag vielleicht etwas Oversized klingen, aber für mich ist ein ITW das oberste Glied in der Kette, wenn ein ITW etwas nicht bieten kann, wer dann ?


    Dann ist der Patient eben nicht transportfähig und muss „zu Hause“ bleiben.
    Aber ich denke, ein ITW muss für die Verlegung Schwerstkranker ausgelegt sein, und das auch für Transporte die 2-4 Stunden dauern.


    Meinetwegen sollen spezielle Geräte auf der Wache vorgehalten werden, aber wer hat Zeit und Lust, besonders Nachts, Geräte aus der abgebenden Klinik mitzunehmen (z.B. nen zusätzlichen Perfusor) und sie nach dem Auftrag wieder zurück zu bringen ? und es liegt wohlmöglich wieder ein Anschlußauftrag vor, und man will den Kunden ja nicht warten lassen ;)


    Abgesehen davon dass für solche Extrageräte weder Platz noch Befestigung vorhanden sind, noch irgendjemand mangels Praxis sicher damit umgehen kann ...

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  • Wer wird den da gleich böse !?


    Zitat

    Die restliche Ausstattung enspricht dem Standart eines RTW und NEF.


    Dann müsstest Du aber auch der Meinung sein, dass vier Notfallkoffer auf dem Fahrzeug verlastet sind !?


    Nämlich 2 vom RTW und 2 vom NEF ;)


    Gruß aus Wien
    Patrik

    2 Mal editiert, zuletzt von Patrik Faber ()

  • Zitat

    Original von kellern
    8x Perfusoren Braun Compact, die sind leicht, lassen sich zusammenstecken und nehmen keinen Platz weg wenn man sie mal nicht braucht, und laufen zur Not auch mit normalen AA-Akkus.


    Wahnsinn ... 2 Bilder zum Vergleich bezüglich Platzbedarf von Perfusoren:


    Interhospitaltransfer Österreich: http://www.ems-austria.com/ein…/upload/2007324120002.jpg


    und ITW Stuttgart: http://www.rettungsdienststuttgart.de/itw_trage_03.jpg


    :-aua

  • der Preis macht die Musik. Es ist für ein "Privates" Unternehmen leichter etwas zu beschaffen als für eine Hilfsorganisation! Soetwas kennen wir doch auch von den Feuerwehren vs. Werk- bzw. Betriebsfeuerwehren


    Gruß aus Wien
    Patrik

  • Zitat

    Original von Paramedikus
    der Preis macht die Musik. Es ist für ein "Privates" Unternehmen leichter etwas zu beschaffen als für eine Hilfsorganisation! Soetwas kennen wir doch auch von den Feuerwehren vs. Werk- bzw. Betriebsfeuerwehren


    Gruß aus Wien
    Patrik


    Falsch gedacht Patrik.
    HiOrgs bekommen gegenüber Unternehmen einen dicken Rabatt bei Zuliefern. Das fängt schon bei einer einzelnen RKL an ...
    Sie mögen ein Problem haben, an Geld zu kommen - das ist dann aber nur durch totale Inkompetenz seitens der Geschäftsführung zu verantworten.

  • Zitat

    Original von Paramedikus
    der Preis macht die Musik. Es ist für ein "Privates" Unternehmen leichter etwas zu beschaffen als für eine Hilfsorganisation! Soetwas kennen wir doch auch von den Feuerwehren vs. Werk- bzw. Betriebsfeuerwehren


    Gruß aus Wien
    Patrik


    *hüstel*


    vieles von der von mir genannten Ausstattung ist bei ITW von HiOrg oder BF bereits im Einsatz ;)

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

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