Man spricht zwar immer von der Förderung des Ehrenamtes, aber sind wir doch mal ehrlich, es wird für Arbeitnehmer immer schwerer Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen, wenn dann noch einer erhöhte Einsatzbelastung dazukommt sagt der Arbeitgeber irgendwann auch mal „Also entscheide Dich, Karriere oder FF“. Es sollen zwar keine Nachteile entstehen, aber in der Praxis sieht es doch anders aus, ich denke das hat fast jeder (Tages-)Feuerwehrmann schon mal erlebt.
Das Problem ist aber nun wirklich kein reines Hamburger Problem. Solange immer mehr
ortsnahe Arbeitsplätze abgebaut, die Personaldecke der Firmen verringert und der ein-
zelne Arbeitnehmer weite Strecken fahren muss um zum Arbeitsplatz zu kommen, kann
sich da nichts ändern.
Dazu kommt noch, dass man sich in der heutigen Zeit der Zeitverträge ganz genau über-
legen muss, was man während der Arbeitszeit an Ehrenamt ausübt ...
Und ja, die Gesetzeslage sagt (auch in NRW) etwas anderes, aber es wird auch nie eine
Kündigung mit dem Grund "Feuerwehr" geben ...
Das ist die Landesbereichsführung und vor allem auch die Politik gefragt die Situation dringend zu verbessern, sonst sehe ich für die nächsten Jahrzehnte echt schwarz.
Aber mal ganz blöd gefragt, was sollen da die Landesbereichsführung und die Politik än-
dern können? Solange die oben genannten Gründe weiter vorhanden sind, wird da nichts
passieren können.
Zum Glück haben wir ja eine sehr starke Jugendarbeit in Hamburg, aber trotzdem sind die Mitgliederzahlen ja eher sinkend als steigend. Auf lange Sicht sehe ich eher ein weiteres abnehmen der Tageseinsatzbereitschaft bei den Wehren als ein ansteigen.
Das kann ich nicht beurteilen, aber Hamburg hat ja immerhin den ganz großen Vorteil der
Berufsfeuerwehr ... kleinere Städte ohne BF haben es da ungemein schwerer ... und es gibt
da die gleichen Probleme.
Und, sind wir doch mal ehrlich, eine gute Jugendarbeit mit hoher Übernahmequote in eine
aktive Wehr verschiebt das Grundproblem nur um einige Jahre, wenn überhaupt.
Daher bin ich nun mal gespannt wie die neuen Konzepte in Zukunft umgesetzt werden können, ich denke mal die Führung, sowohl der BF als auch die der FF hat die nächsten Jahre einiges zu tun.
Ich glaube, dass wir uns zumindest in der Fläche von den vielen Freiwilligen Wehren in den
nächsten Jahren oder Jahrzehnten verabschieden müssen, andere Länder machen es uns
ja schon vor, wie man auch ohne FFs eine Einsatzbereitschaft aufrecht zuerhalten ist.