Suche Infos zum Wassertruppversorgungskraftwagen (WTrKW)

  • Hallo zusammen!


    Als ehemaliger Feuerwehrmann, der mittlerweile beim DRK tätig ist, habe ich eine Frage an alle Historiker und Fachleute unter den Feuerwehrleuten: Im Rahmen meines BOS-Funklehrgangs (in Hessen, DRK-KV Bergstraße) habe ich bei der Besprechung der Funkrufnummern von der Existenz einer Funkrufnummer für ein mir völlig unbekanntes Fahrzeug gehört:


    Der Wassertruppversorgungskraftwagen (WTrKW) mit der Rufnummer 60


    Kennt jemand ein solches Fahrzeug und kann mir mal ein paar Infos über ein solches Auto geben (Beladung; wann gebaut; Einsatz in der Feuerwehr oder im Katastrophenschutz / LSHD usw)?


    Meine Kreisfunkausbilder konnten auch nichts mit dem Begriff anfangen (gut, es sind ja auch "nur" DRK'ler, die anders als ich eben nicht auch schon mal in der Feuerwehr tätig waren; klar, dass man als Sanitäter eben nicht alle Feuerwehrfahrzeuge identifizieren kann - vor allem dann nicht, wenn es sich um solche Exoten handelt wie dieses hier)...

  • Hallo,


    mir ist als WtrKw nur der Prototyp des derzeitigen SW 2000-Tr des Bundes bekannt. Das Fahrzeug ist ein MB 917 AF mit Lentner Aufbau und einer Frontpumpe FP 16/8-ZS von Ziegler. Das Fahrzeug ist mit
    2000 m A-Druckschlauch, welche lose auf der hinteren Pritsche verlastet sind, beladen.
    Im einteiligen Geräteaufbau zwischen Truppfahrerhaus und Pritsche mit Plane sind eine TS 8/8-ZS und Löschwasserarmaturen, Saugschläuche etc. verlastet.
    Das Fahrzeug mit dem Kennzeichen K-8401 (in der Zeit als Prototyp hatte es ein Bonner Kennzeichen BN-????) wird heute als SW bezeichnet und läuft bei der FF Köln, Löschgruppe Brück.
    Ein weiterer Prototyp auf Unimog bzw einer auf MAN 9.150 FA waren schon mit B-Schläuchen beladen.


    Gruss Kai

  • Vielen Dank für die Infos - also ist der Unterschied zum SW2000-Tr eigentlich nur die Beladung mit A-Druckschläuchen (WTrKW) anstelle von B-Druckschläuchen (SW2000)...wieder was gelernt...


    Seltsam nur, dass für einen Prototyp gleich eine Funkrufnummer vergeben wurde...


    Was mich nur wundert, ist die Verwendung der äußerst seltenen A-Druckschläuche bei diesem Fahrzeug - gut, es gibt den Pluspunkt, dass man mit einem A-Druckschlauch gewisse Vorteile in Sachen Fördermenge und Reibungswiderstand bei der Wasserförderung über lange Wegstrecken hat, aber: Immerhin arbeitet man hier, bei dem WTrKW, mit einem "exotischen" Konzept, während man mit dem bewährten SW-Konzept (Schlauch-)Material nutzt, welches eigentlich jede Feuerwehr in großen Mengen haben müsste / sollte. Einen wirklichen Sinn kann ich in dem Fahrzeug nur unter der Voraussetzung erkennen, dass bei einer Einführung dieses Konzeptes eben auch größere Mengen an A-Druckschläuchen bei den Wehren hätten auftauchen müssen.

  • Naja das mit den A-Schläuchen macht schon Sinn, wenn die Pumpen darauf abgestimmt sind. Sprich ich am sinnvollsten wäre ein A-Abgang an der Pumpe.


    In Holland wird das ganze schon so praktiziert, allerding mit F-Schläuchen (150mm Durchmesser). Auch in Deutschland gibt es Wehren, die dieses System einsetzen (u.a. Flörsheim, Duisburg, Mannheim, BASF).


    Gruß Thomas

    Sag was Du denkst und Du kriegst was Du willst!

  • Der von Hoff angesprochene 2. Prototyp des SW2000-Tr. auf Basis eines VW-MAN 9.150 FA mit Lentner-Aufbau läuft heute bei der FF Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) mit dem Kennzeichen HD-8226. Auch in der "Bevölkerungsschutz" war m.W. mal ein Artikel über dieses Fahrzeug abgedruckt...

  • nils:


    Hast Du eine ungefähre Zeitangabe, in welcher "Bevölkerungsschutz" dieser Artikel stand? Ich könnte nämlich in meinem kommenden Nachtdienst mal das Online-Archiv des BKK durchforsten...



    @grunemer:


    Sinn macht es, große Mengen an Wasser bereitzustellen, das bestreite ich garnicht - aber es ist doch so, dass es eben nur wenige Wehren gibt, die ausreichende Mengen an A-Schläuchen vorhalten, um dieses Konzept richtig zu nutzen. Auch wenn nun ein WTrKW seine Schlauchleitung von der Entnahmestelle verlegt - spätestens nach der ersten zwischengeschalteten Pumpe (egal, ob TS oder FP), die über keinen A-Abgang verfügt, haben wir doch schon wieder das Problem, das Potential dieses Fahrzeugs nicht mehr nutzen zu können, weil wir dann doch wieder auf B umsteigen müssen...


    Und die von Dir angesprochenen Wehren setzen doch das "Holland Fire System" ein, oder? Diese Pumpen sind m.W. doch auch bei der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW im Einsatz, wenn ich mich nicht irre...Zumindest die BF Duisburg hat ein solches System, wie ich weiß...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!