Stirbt der Rettungssanitäter aus ?

  • Wie seht ihr das stirbt der Rettungssanitäter als hauptamtliche Kraft der HiOrgs aus ?


    Wenn ich mir so anschaue wie oft Stellenanzeigen zu finden sind für Rettungssanitäter wo dann in der Beschreibung als Voraussetzungen zu finden ist "Qualifikation als Rettungsassistent" oder "Bewerber mit der Qualifikation Rettungsassistent bevorzugt" usw...


    "Billige" Sanis suchen und "teure" Assistenten zum RS-Tarif einstellen. Setzt sich das durch und Rettungssanitäter finden sich in näherer oder ferner Zukunft nur noch im ehrenamtlichen Bereich ?


    Dazu kommen noch Faktoren wie die Aufspaltung z.b. in ein Rettungsdienst gGmbH und Krankentransport gGmbH.
    Wechsel zwischen RTW und KTW fallen damit weg. Was geschieht dann ? Als RA nur noch auf dem KTW ? Oder werden dann für dieses KT gGmbH nur oder hauptsächlich RS eingestellt ? Wohin dann mit den Unmengen an RA die von den Rettungsdienstschulen laufend ausgespuckt werden ?


    Wirkt sich das merklich auf den Ausbildungsstand der KT-Mitarbeiter aus da Praxiserfahrung in der Notfallrettung fehlt ?


    Wie werden eventuelle Lücken ausgeglichen die jetzt durch KTW gefüllt werden. z.b. als First Responder oder als Transportkapazität bei einem Großschadensereignis wenn die KTW nur noch als bessere Liegend-Taxis eingesetzt werden ohne Signalanlagen und Funk ?

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • also ich sehe eine ähnlich entwicklung wie du. Der RS verschwindet immer mehr aus den Hauptamtlichen Bereichen, wobei jedoch gesagt werden muss, das Springer, die relativ häufig vorkommen, meist RS sind.
    die Entwicklung bei den ehrenamtlichen HiOrgs geht jetzt immer mehr zum RS. Ich selber bin beim DRK und in der DLRG. Hier werden auch gerade bei uns 5 vom DRK ausgebildet. Und in nem anderen Ortsverband von der DLRG werden ebenfalls gerade drei RS wieder ausgebildet. Ich bin sogar ziemlich sicher, das die DLRG Gliederung um di es sich handelt, mit die meisten RS und RA hat bezogen natürlich auf ihre Mitgliederzahl. ALso bei uns im Kreis sind sie jedenfalls führend.


    Diese entwicklung empfinde ich etwas gemischt. Es wird immer mehr aufwand betrieben, um ihre Sanis auszubilden. Wenn das so weiter geht, ist es für einen Anwärter relativ abschränkent, da er als erstes erfährt, das man sowieso viele std opfern muss, damit man nen guten ausbildungstand hat. Natürlich muss man zeit opfern, aber ob es in jedem bereich notwendig is RD Personal vorzuhalten ist fraglich. Das könbnte man auch durch interne Schulungen nach vorne bringen.


    im Gegenzug muss man natürlich sagen, dass durch die Ausbildung eine sehr hoe Qualität gewährleistet ist. Hat auch seine vorteile.


    Meiner Meinung nach hat der RS zukunft, wenn man nich jeden dorftrottel dahin schickt, damit er in seinem Ortsverband der Held ist. Man sollte meienr Meinung anch auch die Einstiegsvorraussetzungen zum RS bzw. RA höher setzen, damit da wirklich nur gescheites personal rumläuft.

    Alles halb so doppelt

  • durch die ganzen Entwicklungen mit Mietwagen, Liegendtaxen, etc. und dem damit verbundenem Abbau von KTW, der Verlängerung von Hilfsfristen, den Gutachten und RW-Reduktionen, kann man als RS oder RA überhaupt noch froh sein, einen Job zu bekommen.


    Traurig - aber wahr.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Im Rahmen diverser Zusammenarbeiten mit den Hauptamtlichen des RD und aufgrund der Tatsache, dass einige RDler mit im Ortsverein sind, konnte ich folgendes feststellen:


    Ja, der RS wird immer seltener eingestellt. Wir haben dieses Jahr eine neue Tageswache in Betrieb genommen und lt. Aussage des Landratsamtes wurden dafür 3 RA gesucht. Ist bei ner RTW-Besatzung ja auch verständlich, vorallem da unser RD TÜV-verifiziert ist und Qualitätsmanagement hat. Ich glaube dadurch haben die sich sogar verpflichtet dass auf dem RTW 2 RAs sitzen.
    Nun ja, und im KT fahren eigentlich dieselben Leute, die auch Rettung fahren. Sprich: der RA der eine Schicht lang das NEF fuhr, kann durchaus auf seiner nächsten Schicht nen KTW-Dienst haben. Mir ist nicht bekannt, dass in unserem Kreisverband überhaupt noch hauptamtliche RS tätig sind (ich kann mich irren, aber die Gesichter, die man so kennt, sitzen sowohl auf RTW als auch KTW und sind RA).


    In unserem OV hingegen gibts da kaum RS. Wie gesagt, die Hauptamtlichen vom RD sind Assistenten und 1-2 Leute haben ´nen RS mal gemacht, da früher die Ehrenamtlichen auch regelmäßig KT fuhren bzw. manchmal auch als First-Responder aufm RTW im Einsatz waren (aufm RTW nur dann, wenn der reguläre 2. RTW außer Dienst war, da der nur 12h besetzt ist).
    Ich bin der Meinung, dass es durchaus nicht schlecht ist, wenn man im ehrenamtlichen Verein a lá ASB, DRK, DLRG,... auch ein paar RS mit hat, gerade wenn es diejenigen sind, die sich rege am Vereinsleben beteiligen. Klar, die Ausbildung ist ni umsonst, zeitintensiv und niemand kann verlangen, dass ein Ehrenamtlicher eine hauptamtliche Qualifikation besitzen muss. Aber wenn bei größeren Sachen, bspw. Absicherungen von Volksfesten o.ä., 1-2 Leute dabei sind, die medizinisch noch ein bischen mehr drauf haben, ist das sicherlich ni schlecht.
    Zumal es mir manchmal immer wieder seltsam vorkommt, wenn eine FF ausgebildete RAs und RS vorhalten kann und aber in der SEG kaum entsprechende Leute mitwirken.


    Die Sache mit den Rettungsdienstschulen, die du angesprochen hast, find ich eigentlich entscheidend.
    Die Schulen bilden RAs über RAs aus, aber der Markt ist übersättigt. Die Leute haben ja kaum noch ne Chance, übernommen zu werden. Und wenn dochmal RAs bzw RS (mit RA-Qualifikation) gesucht werden, dann suchen die sich natürlich nur die besten aus. Aber was macht man dann mit den ganzen anderen Leuten? Dass RS aufgrund dieser Umstände noch schlechtere Chancen haben, kann man sich ja dann ausmalen.
    (bspw. eben weil auf die RS-Stelle überqualifiziertes Personal gesetzt wird)

  • Zitat

    Original von kellern
    kann man als RS oder RA überhaupt noch froh sein, einen Job zu bekommen.


    Wohl wahr. Ich kenn das Problem als RS ja aus erster Hand. Die erste Frage wenn man zu einem Vorstellungsgespräch kommt.. "Warum haben sie nicht den RA gemacht"..
    :-aua


    Entweder man ist unterqualifiziert weil sie einen RA suchen oder im nicht qualifizierten überqualifiziert. Zitat "wenn sie Umschüler wären oder so aber ausgebildete Stellen wir eigentlich nicht ein"
    :-aua

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
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  • Irgendwo ist die Entwicklung doch bescheuert . Im einen Bundesland gibt es die Vorschriften und im anderen die . In unserem gibt es viele hauptamtliche RS bei den Rettungsdiensten , vor allem im KTW Bereich . Da schicken viele nen FSJler auf den Lehrgang und setzen den zusammen mit einem Zivi auf dem KTW ein .Oder am Wochende einen ehrenamtlichen RS auf den KTW .
    Und in manchen Bereichen nehmen die auf eine RS Stelle keine RA . Ich muß mir oft genug anhören sie sind uns zu teuer und zu alt , nur weil ich 34 Jahre alt und verheiratet bin . Nur wollen die keine Qualität mehr im RD ? Zählt da keine Erfahrung mehr ? In unserer Gegend lieber nen FSJler , dem man hinterher noch einen Zeitvertrag für bis zu 2 Jahren gibt und dann gibt´s nen Tritt und der nächste Idiot kommt dran . So kann man viel Geld sparen nach Meinung der Oberen . Nur geht das auch auf ? Und wo sollen die ganzen RS und RA hinterher hin ? Vielleicht sollte man erst mal vom Gesetzgeber die Besatzung der einzelnen Rettungsmittel auf Bundesebene regeln um die Qualität zu sichern und dafür sorgen , daß die Hälfte des Personals aus Hauptamtlichen mit Festverträgen bestehen muß und das FSJ und der Zivi aus dem RD langsam aber sicher verschwinden . Und dann einfach auf jedes Auto nen RA und nen RS und somit ist die Zukunft der RS gesichert . Wobei dann aber auch die Sicherheit bei Berufskrankheiten auch für den RS gelten muß ! Sonst bleibt dieser ein Kollege zweiter Klasse . Man hat diesem ja schon genug Kompetenzen weggenommen . In manchen Bundesländern darf er ja noch nicht mal mehr auf den RTW .
    Und die Entwicklung mit den ehrenamtlichen RS beobachte ich mit Skepsis . Dauern bekommt man zu hören wir wollen mehr RS im Ehrenamt , aber wenn es um Praktikumspläte geht für diese sieht es mau aus . Und dann will man sie von Seiten vieler Hauptamtlichen auch nicht im Rettungsdienst haben . Da fällt immer mal wieder dieser Satz : Fragt eien Oma : Was sie arbeiten im RD , ja mein Neffe oder Enkel machen das auch ab und zu in Ihrer Freizeit . Und davon können sie leben ? Und das nächste Problem liegt in der fehlenden Praxis wenn diese Leute dann draußen plötzlich alleine dastehen und helfen sollen , zwar immer noch etwas besser wie ein SAnHelfer , aber nicht viel . Hier müßte es dann auch eine Weiterbildungspflicht und eine Praktikapflicht jedes Jahr im RD geben . Und das will das Hauptamt nicht , da man auf die Dauer die Sorge um den eigenen Job hat !

  • Hmm ...


    ich denke, man kann dieses Problem nicht deutschlandweit betrachten, da leider jedes Bundesland ein eigenes Rettungsdienstgesetz hat, in dem die Besetzung der Fahrzeuge geregelt wird oder zumindest werden sollte.


    Der Markt im Rettungsdienst ist schon seit Jahren übersättigt und in vielen Bereichen werden nicht einmal die seit Jahren aktiven Aushilfen in feste Anstellungsverhältnisse übernommen.


    Was die RD-Schulen machen, nun das ist eine ganz andere Sache ... die meisten dieser Schulen sind darauf aus, Gewinne einzufahren, und das kann nun einmal nicht funktionieren, wenn sie nur einen Lehrgang pro Jahr anbieten. Oft sind ja nicht einmal genügend Praktikumsplätze in Schulnähe erreichbar.


    Ich denke, mittlerweile ist das ein grundsätzliches Problem, was sich dank der kostenersparnis im Gesundheitswesen auch nicht mehr zurückdrehen lässt.


    Viele Grüße
    Tobias

  • Der RS ist halt aber im Gegensatz zum RA auch einfach keine Berufsausbildung. Was spricht also dagegen, wenn man hauptamliches Personal im RD einstellt, auch Leute mit der entsprechenden Berufsausbildung zu nehmen?

  • Zum Thema hauptamtliche RS: Ich beobachte mit Sorge, dass in einigen Rettungsdienstbereichen wieder vermehrt RS eingestellt werden. Sie leisten die gleiche Arbeit und haben oft auch die gleichen Kompetenzen wie ihr Kollege mit 2 jähriger Berufsausbildung. Geregelt wird dieses durch interne Weiterbildung und Dienstanweisungen, welche nur möglich sind, da die gesetzlichen Vorgaben mehr als auslegbar sind. Bei der Bezahlung wird aber strikt getrennt. Meine Meinung hierzu- Endlich eine dreijährige Berufsausbildung zum RA. Diese mit Regelkompetenz ausstatten und nur noch solche Kräfte (abgesehen von NA) als Hauptamtliche einsetzen, egal auf welchem Rettungsmittel.
    Im ehrenamtlichen Bereich hat es nur dann Sinn, RS auszubilden und einzusetzen, wenn diese auch über genug Praxis verfügen und die kontinuierliche Fortbildung gewährleistet ist. Ehemalige ZDL`er, die ihren Schein vor zwanzig Jahren gemacht haben und zeitdem nur noch gelegentlich mal auf einem Sanitätsdienst eingesetzt werden, sind da keine große Hilfe.
    Jedenfalls nicht für die geplanten Medical Task Forces oder eine SEG. In diesen Einheiten sollten, neben den üblichen San. Helfern -innen, durchaus RS mitwirken. Diese sollten nach einer bundeseinheitlichen Verordnung ausgebildet werden. Die regelmäßige Fortbildung und Praktika, z.B. dritter auf dem RTW, sollten ebenfalls in dieser Verordnung geregelt sein.

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • Also ich kann nur sgaen, dass ich zwei Jahre auf eine HA Stelle im Rettungsdienst gewartet hab. Ich bin auch RS und habe vorher im quallifizierten KTP in Frankfurt/M gearbeitet und war Disponent für Auslandsrückholdienste. Der aktuelle Stand ist bei uns, dass wir wol immernoch händeringend hauptamtliche RS suchen. Allerdings gibt es auch viele schwarze Schafe. Denn mal ganz erlich. Schwer is der Kurs nicht! Bei uns wird daher ein Einstellungstest gemacht. Der entweder eine schriftliche RS oder eine halbe schriftliche RA Prüfung darstellt. Im letzten Test sind denn auch mal 3 von 3 RS durgefallen. Aber ich denke, da ich noch einen Unbefristeten Vertrag habe, habe ich nochmal Glück gehabt. Es wird halt immer schwieriger! Aber Kopf hoch. Mann muss auch für kämpfen!

  • Zitat

    Original von beni1982
    Der RS ist halt aber im Gegensatz zum RA auch einfach keine Berufsausbildung. Was spricht also dagegen, wenn man hauptamliches Personal im RD einstellt, auch Leute mit der entsprechenden Berufsausbildung zu nehmen?


    In Anlehnung an den Sondersignal-Thread könnte ich ja jetzt sagen wozu eine Maximallösung ? :-))
    Braucht man wirklich zwei RA auf einem Fahrzeug ? Ich wage mal zu behaupten das 100% aller Notfälle auch von der RA/RS in der selben Weise behandelt werden können wie von einem RA/RA Team. Ausschlaggebend ist die Erfahrung und die Fähigkeit. Ein fähiger RS bringt im Einsatz so viel wie ein RA. Zumal der RS ein anderes Aufgabenspektrum eigentlich hat und als Helfer des RA fungieren sollte. Anders könnte man auch argumentieren man besetzt einen RTW mit einem NA und einem RA oder geht weiter und gleich zurück und ersetzt die RTW durch NAW. Noch weitergehend könnte man zudem sogar sagen das vorsichtig geschätzt 50% der Einsätze auch von einer erfahrenen RS/RS Kombi bewerkstelligt werden könnten. Das nur aber mal als These in den Raum gestellt.


    Sicher wäre eine Lösung mit der für den Patienten bestmöglichen Ausbildung/Fähigkeit am besten aber - und sind wir beim eigentlichen Problem - wer soll das bezahlen ? Selbst als RA verdient man ja kein wirklich befriedigendes Gehalt, und selbst das ist doch noch zu teuer. Praktisch sieht es doch so aus das man am liebsten einen Notarzt als RA zum Preis eines Praktikanten hätte. Zumindest aus Sicht der Krankenkassen.


    Teure RAs auf den immer billiger gedrückten KTW kann sich denke ich auf Dauer keine Org leisten. Das läuft wieder auf die wirtschaftliche Trennung raus von Notfallrettung und Krankentransport. Und damit kommen wir wieder zum anderen Problem das in deiner Aussage nicht aufgegriffen wird. Nun sind ja die Voraussetzungen gegeben die RTW in der Rettungsdienst GmbH mit RA zu besetzen. Nur was macht man mit den KTW der Krankentransport GmbH ? Mit RA besetzen geht im Hinblick auf die Kosten wohl nur wenn man die zum RS Tarif einstellt. Fragt sich wie viele RA das machen für weniger Geld im reinen Krankentransport zu fahren. Dafür eine dreijährige Ausbildung ? Ich bin mir ziemlich sicher das sich hier die Mehrzahl, zumindest aber jene mit Ambitionen in ihrem Job schnell reichlich Frust aufbauen. Oder aber man braucht dafür doch wieder RS. Dann hat man den Fall das bei denen der Ausbildungsstand drastisch sinkt im Vergleich mit dem heute noch überwiegend verbreiteten System als 2.Mann. Denn der positive Synergie-Effekt im Hinblick auf die Ausbildung von im RD wie im KT eingesetzten RS fällt dann weg. Spinnt man den Weg weiter der hier ja schon begonnen wurde in vielen Großstädten, sind in fünfzehn Jahren RTW mit RA besetzt, der Krankentransport dafür nur noch nicht qualifiziert durchgeführt.
    Wie gesagt das ist ja keine Fiktion sondern in der ein oder anderen Stadt schon quasi umgesetzt. Frankfurt geht ja wenn man das betrachtet auch in diese Richtung. Was die Spirale des Preisdrucks sich nur noch schneller drehen lässt. Ein weiterer Bereich wäre damit anzufangen keine FSJ oder Zivildienstleistenden mehr im Rettungsdienstbereich einzusetzen. Diese werden, oft ohne jegliche Vorausbildung in dem Bereich, im Schnelldurchlauf durch die Schule gedreht und sitzen auf regulären Einsatzfahrzeugen als “geeignete Person” gem. dem RdG. Ebenso besetzung der Fahrzeuge nur durch hauptamtliches Personal.


    Vielleicht wäre ein Ansatz das gesamte System etwas zu modifizieren. RA Ausbildung in Anlehnung an das Paramedic System der USA angleichen und auch entsprechend die Notkompetenzen ausweiten. Ausbildung zum RA koppeln an eine Ausbildungsstelle wie in anderen Berufen auch. Positiver Nebeneffekt, der Zeitvertrag-Irrsinn der in manchen Bereichen grassiert würde nachlassen da die Gliederungen bemüht sind das investierte Kapital im eigenen Bereich zu halten.
    In anderen Bereichen der freien Wirtschaft funktioniert das seit vielen Jahrzehnten erfolgreich. Das würde sich nach Anlaufzeiten auch auf den Bereich der Hilfsorganisationen umsetzen. Denn aktuell trägt der Auszubildende ja die Hauptlast der Ausbildung. Eigentlich ein Unding, müssten z.b. Kaufleute für die kaufmännische Berufsausbildung 3000€ bezahlen ginge ein Aufschrei durch die Republik. RS Ausbildung verlängern und berufsbegleitende Qualifizierungen ermöglichen in ähnlicher Form wie in Österreich. Z.b. Notfallrettung, Intensivverlegung oder ähnliches… und damit eine Tätigkeit in der Notfallrettung ermöglichen. Hätte auch den positiven Nebeneffekt das man bei diesen Personen von motiviertem Personal ausgehen kann das sich fortbildet.
    Weiterer Punkt wäre ein Mindestlohn für Personal im RD und Krankentransport. Würde das “versickern” der Gelder im Gesundheitssystem eingestellt sollte eine solche Finanzierung möglich sein, ebenso wie für das Pflegepersonal u.a. Aber solange Deutschland ausländische Gesundheitssysteme über Quersubventionierung mitfinanziert ist es kein Wunder das kein Geld da ist.
    Die zunehmende Verbreitung von RS im Bereich der EA HiOrg Gliederungen ist ja nur begrüßen. Im Lauf der Jahre hat sich deren Einsatzgebiet ja auch geändert. Man schaue sich nur die immer mehr eingerichteten HvO / FR Gruppen im Bereich der örtlichen EA-Gliederungen. Diese sind ja je nach Gebiet ein fester Bestandteil der Rettungskette.

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  • @: y903211:
    Du sprichst die Kosten an. Sicher ein leidiges Thema. Egal wie man es dreht, es ist und bleibt verzwickt. Bereits jetzt findet man RD-Bereiche in denen RA auf RS- Stellen arbeiten und auch nur das Gehalt dafür beziehen. Eingesetzt werden sie aber nach ihrer Qualifikation. Ob eine Trennung von RD und KT hier eine Änderung bringen würde, wage ich zu bezweifeln.
    Was die Qualifikation angeht, ist ein Rettungssanitäteraltgeselle dem Frischlingsassistenten sicher im Vorteil (Motivation und Freude am "Beruf" mal vorausgesetzt). Diesen Umstand macht man sich zu Nutze. De facto fährt dann eben dieser RS an 1. Position auf dem RTW zusammen mit einem ZDL oder FSJ, derweil sein Kollege RA zusammen mit einem RA-Praktikanten im Hoch-lang rumgeondelt. Jetzt könnten wir darüber streiten,wo da die Gerechtigkeit bleibt. Wer ist über- oder unterqualifiziert? Wer "verdient" sein Geld? Sind wir nicht alle ein wenig unterbezahlt? Anm: Mindestlohndebatte!
    Solange wir diese wischiwaschi Gesetzeslage haben wird es schwer sein gegenüber den Kostenträger zu argumentieren. Solange es möglich ist das andere Anbieter, auf Kosten ihres Personals und möglicherweise auf Kosten der Qualität, ein preiswerteres Angebot zu machen, welches denoch den gesetzlichen Anforderungen (wenn auch nur dem Mindestmaß) entspricht, solange können sich Berufsverbände, Gewerkschaften, Leistungserbringer usw. abstampeln. Ihre Bemühungen werden immer wieder von gewinnorientierten Mitbewerben unterwandert.

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

    Einmal editiert, zuletzt von chefretter ()

  • Ich will gar nicht wissen, wieviele RA in diesem Land auf RS-Planstellen sitzen und für weniger Geld die selbe Arbeit machen wie ihre RA-Kollegen mit "angemessener" Bezahlung. Geschäftsführer und Kostenträger freuen sich...


    Und so lange sich die Schulen damit eine goldene Nase verdienen, einen ohnehin schon übersättigten Markt mit immer mehr neuen Rettungsassistenten auf Stellensuche zu überschwemmen, wird die Situation eher noch schlimmer als besser!

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
    ------------------------------------------------------------------------------
    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • @ y903211


    ok, dann lass uns mal beim Sondersignal-Thread weitermachen :-))
    Da gibt es aber einen entscheidenden Unterschied. Will ich auf meinem KTW statt einer Drehspiegelleuchte und nem Boschhorn eine vernünftige Lösung kostet mich das wieder eine Menge Geld. Der RA kostet mich nicht mehr Geld, zumindest wenn ich ihn auf einer RS- oder sogar RDH-Stelle arbeiten lasse. Und sind wir mal ehrlich, dass ist nicht wirklich selten.

  • ...erschwerend kommt noch hinzu, dass der RA auf der RS-Planstelle auch noch gesetzlich dazu verpflichtet ist im Rahmen seiner Ausbildung zu arbeiten/Hilfe zu leisten - was den RD-Betreiber widerum noch mehr freut.

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