Bundeswehr im öffentlichen RD

Also, Flensburg wird so langsam zum Dorf... Die BW ist hier weiterhin in den RD eingebunden. Da wir hier die "Schule Strategische Aufklärung" haben, an die Traditionen geknüptft sind und das Flottenkommando in Glücksburg sitzt denk ich mal, das es dabei bleiben wird.

Prinzipiell wäre es möglich, aus jede, San-Bereich einer Kaserne den diensthabenden Arzt notfallmäßig abzukommandieren ... so zumindest die Aussage eines Leitstellendisponenten.

Allerdings frage ich mich, ob das wirklich immer Sinn machen würde ...

Ich erinnere mich jedoch noch sehr positiv daran, dass bei der Evakuierung der alten Neurochirurgie der Uni Kiel die hälfte aller Fahrzeuge tarnfarben hatte ... und das nicht nur, weil die Autos nicht gewaschen waren

OK, die Neurochirurgie lag direkt neben dem Marineglände ... und dort hatten sie die Fliegerbombe auch gefunden ... scheinbar woillten sie nur ihre Fahrzeuge in Sicherheit bringen.

Das war aber das einzigste Mal, dass ich deren KrKW gl mit Einsatzfahrt in Kiel gesehen habe ...

Ich denke, es wäre grundsätzlkich nicht verkehrt, wenn es da etwas mehr Kooperation geben könnte ...

Viele Grüße
Tobias

Zitat

Original von t_voss
OK, die Neurochirurgie lag direkt neben dem Marineglände ... und dort hatten sie die Fliegerbombe auch gefunden ... scheinbar woillten sie nur ihre Fahrzeuge in Sicherheit bringen.

Welch Unterstellung

Aber hast recht eine Kooperation würde sicher beiden Seiten etwas bringen in fachlicher Sicht. Zum Glück gibt es da regional viele gute Programme zum Austausch, hauptsächlich in Richtung militärisches Personal auf den Zivilwachen.

Aber auch in die andere Richtung würde es hier sicher das ein oder andere geben das den Horizont des zivilen Retters etwas erweitern könnte wenn er sich mal im militärischen Bereich tummeln könnte. Durch die vielen Auslandseinsätze hat sich das Aufgabenspektrum des Bundeswehr Sanitätsdienstes ja deutlich gewandelt und ist nicht mehr vergleichbar mit alten Vorstellungen.

Gutes Beispiel für den Austausch ist z.b. an der DRK Landesschule in Pfalzgrafenweiler wo auch mal eine Dozentin in Uniform vor der Lehrgangsklasse stand. Und auf der anderen Seite ja dort regelmässig Militärpersonal zum RS/RA ausgebildet wird.

Aber zurück zum Rettungsdienst, ich denke mal das dies von den Organisationen gar nicht mal so gern gesehen wird. Ich denk da mal wieder an das übliche Thema vom lieben Geld.

Was die Ausbildug angeht ...

Ich denke gerade um das Thema Eigenschutz sollten sich mal ruhig ein paar Kollegen der zivilen Seite Gedanken machen ...

Ich ewrinnere mich zu gut an einen Einsatz, wo angeblich Handgranaten im Spiel gewesen sein sollen und die Kollegin des RTW einfach in die Wohnung gestürzt ist ...

Ich bezweifel, dass das passiert wäre, wenn sie mal etwas zum Thema Sicherheit gehört hätte ...

In der Kreisstadt Heide im Landkreis Dithmarschen ist das Lazarettregiment 71 des Sanitätsdienstes der Bundeswehr stationiert, das bis ich denke 2005 bei voller Auslastung des zivilen RDs einen Kreis-RTW besetzt hat und zu zivilen Einsätzen rausgefahren ist. Funkrufname war Rettung Dithmarschen 11/83-11. Das Fahrzeug fährt heute als KTW 11/85-4 beim DRK OV Heide. Ehemaliges Kennzeichen war HEI-2494.

Also um mal die Diskusion neu anzufachen, die Bundeswehr fährt meines Wissens in Koblenz und Ulm im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst mit.
In beiden Staädten werden je ein NAW und ein RTW gestellt.
Von beiden Fahrzeugtypen, zumindest was die Ausstattung angeht, können sich alle Hilfsorganisationen mal ne dicke Scheibe abschneiden. Der NAW Koblenz ist mir mal in der Uniklinik Mainz begegnet. Der Notarzt hat mich mal einen Blick hinein werfen lassen. Respekt. Fahrgestell volluftgefedert, Standklima für Patientenraum und Fahrerhaus, Standheizung, beheizte Trage, nur ein paar Ausstattungsmerkmale des NAW Koblenz die ich mir gemerkt habe.

In Koblenz stellt die Bundeswehr seit Anfang 2007 zusätzlich ein NEF auf VW T 5. Liegt ja auch nahe, den in Koblenz und Ulm befinden sich jeweils Bundeswehrzentralkrankenhäuser.

Das Hamburger BWK stellte bis 06(?) den SAR 71.
Ausserdem ist weiterhin (auch immernoch)ein NAW im Dienst. Funkrufname ist NAW 21 B.

Die zusammenarbeit dort klappt scheinbar gut.

RTH Christoph 29 : BMI

NAW 21 B : BW

RTW 23 ? : Feuerwehr

Zitat

Original von balu112
Von beiden Fahrzeugtypen, zumindest was die Ausstattung angeht, können sich alle Hilfsorganisationen mal ne dicke Scheibe abschneiden.

Jap. Durch den Strukturwandel in der Armee und die neuen Aufgabengebiete hat sich das stark gewandelt. Inzwischen wird weit weniger Material beschafft dafür zum Teil wirklich mitunter das Feinste was es für Geld gibt. Auf der anderen Seite klemmts zwar wieder wo anders aber das ist ein anderes Thema.

In Ulm stellt ja mittlerweile der ADAC den RTH die Besatzung kommt aber nach wie vor vom Bundeswehrkrankenhaus.

Das Militär hat es verstanden, dass es sich ausrüstungstechnisch weiterbilden muss!
Man kann nicht mehr mit dem KrKw und Holzkoffern auf die Bevölkerung losgehen.
Hier lernt der Soldat das, was er an anderer Stelle gut gebrauchen kann und man sollte nicht vergessen, dass man militärische und zivile Rettung und medizinische Versorgung nicht durcheinanderwürfeln darf, das sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe!

Zitat

Original von Patrik Kalinowski
@ Andreas:

Wie kommst Du darauf, dass wir "zwei" Bundeswehrzentralkrankenhäuser haben?
Es gibt ein BWZK und das ist in Koblenz. Alle anderen sind lediglich BWKs, also Bundeswehrkrankenhäuser.

Das weiß ich deshalb, weil ich selbst mal als Zivilist am BWZK Ulm gearbeitet habe, Fahrzeugdisposition und Personaleinsatzplanung der Kraftfahrer.

Also das irritiert mich auch, ich war an beiden schon in grün stationiert und im Gegensatz zum Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz stand bei mir in Ulm überall nur Bundeswehrkrankenhaus auf Kommandierungen und ähnlichem.

Halt, sorry, nehm mit Ulm alles zurück. Es handelt sich tatsächlich nur um BWK und nicht um ein BWZK.

Hab auf meiner alten Verstetzung mal nachgeschaut.

hallo
als ehem. Z12 bei SanD Luftwaffe vielleicht noch ein paar Ergänzungen:
die genannten OPEL Movano RTW sind laut einem Mitarbeiter auf der letzten LKW-IAA in Hannover Teil des BwFuhrparkService Leasing-Fz, mit Ausbau der Fa Miesen. Sie (3 Stück) sollen im Berich Augustdorf (Nähe Paderborn) als Pilotprojekt eingestzt werden. Näheres wie auch die Innenausstattung ist leider nicht bekannt da die fz verschlossen waren.
Im Übrigen werden nahezu alle SanUffz als RS ausgebildet und schon 1997 war im SanDLw geplant jeden SanFw zum RA auszubilden. Dies scheiterte neben den Kosten auch an fehlenden Lehrgangsplätzen. Erst einige Jahre später verlor die BwFührung die Berührungsängste und schickte ihre Soldaten in größerem Umfang an zivile Schule wie z.B. Johanniter-Akademie Hannover. Dies war vor dem Hintergrund der vielen Auslandseinsätze auch dringend notwendig. Denn dort wurde ohne Frage qualifiziertes RD-Personal dringend gebraucht, nicht nur für Kampfeinsätze sondern auch für das übliche Tagesgeschäft (Unfälle, Erkrankungen usw. kommen natürlich auch militärischen Anlagen im In- und Ausland vor!)