MRSA im Rettungsdienst

  • Ausgehend von den Kommentaren in einem anderen Thread hier die Möglichkeit über MRSA im Rettungsdienst (und anderen Einrichtungen) zu diskutieren.


    Offensichtlich wird ja das Thema MRSA beim Patiententransport recht unterschiedlich gehandhabt in der Praxis. Gängig ist wohl das dem Patient ein Mundschutz aufgesetzt wird.


    Werden in eurem Bereich die allgemeinen Vorschriften/Maßnahmen durchgeführt bzw. eingehalten oder wird in der Praxis davon abgewichen ?

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • "Sind wir nicht alle ien bisschen MRSA?" - solangsam wird das ganze in meinen Augen zur Lachnummer...in anderen Ländern versucht man alles zu tun um es einzugrenzen und hier komm ich im Vollschutz auf Station, auf die Frage hin wo der patient sei bekomm ich zu höre: Sitz neben ihnen Rollstuhl, der vorher mir vorher aber noch in der notaufnahme beim kippchen rauchen übern weg lief...oder die tolle Fernfahrt in Vollschutz um dann in die Whg. zu kommen und von den angehörigen angeschaut zu werden nach dem motto: "Ihnen hat auch noch keiner gesagt, das das längst passè ist?"

    "Es ist schon über soviele Dinge Gras gewachsen, dass man keiner Wiese mehr trauen kann!"

  • im RD ist mir lange kein ORSA/MRSA unter gekommen.


    Wenn dann würde ich es praktisch so wie im Spital handeln:


    Schutz nur, wenn Kontakt mit infektiösem Material.


    d.h. der Patient bekommt einen Mundschutz wenn er MRSA im Trachealsekret oder Rachen hat, wir dann ebenso inkl. Schutzanzug.


    Ist der ORSA z.B. nur in einer Wunde - und die ist "frisch" verbunden, sauber und trocken, dann sehe ich nicht ein wieso wir uns alle verkleiden sollten ...


    Dann wird die Bahre hinterher abgewischt und gut ist ...



    Im Spital wird das durchaus unterschiedlich gehandhabt:
    In manchen Häusern muss man sich komplett vermummen (inkl Kopfhaube ?!?) allein wenn man schon das Zimmer betritt - egal was man darin macht.


    Woanders ist Schutz nur bei Patientenkontakt bzw. Kontakt mit infekt. Material nötig.


    Ich denke dass man den Mindestschutz (nur bei Kontakt mit infekt. Material) ruhig ein wenig erweitern kann da nicht immer sauber gearbeitet wird und der MRSA im Prinzip überall dran getragen sein kann (Bettgitter, Pathemd) aber bei abgeckter Wunde und frischer Kleidung was soll passieren ?


    Es interessiert auch niemanden wohin ich meinen MRSA überall hin streue !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Die MRSA-Diskussion erinnert mich an die Zeit, als HIV mehr oder weniger über Nacht zum rettungsdienstlichen Thema Nr. 1 wurde. Plötzlich herrschte im RD eine regelrechte Panik (anders kann man es kaum nennen) vor HIV-positiven oder gar an AIDS erkrankten Patienten, RTW-Warteschlangen vor den Desinfektionsanlagen waren damals keine Seltenheit... Inzwischen wird der RD kaum noch über entsprechende Befunde informiert, der HIV-positive Patient ist zur Normalität und Schutzmaßnahmen sind zur Routine geworden.


    Ähnlich sehe ich es beim "Phänomen MRSA". Ich bin sicher, dass zigtausend Menschen mit MRSA herumlaufen und nicht mal wissen, dass sie betroffen sind. Und es würde mich nicht wundern, wenn ein Großteil dieser "Patienten" aus den medizinischen Berufen käme.


    Im Lauf der Jahre habe ich den Eindruck gewonnen, dass in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen ganz bewusst und gezielt eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, um das Bewusstsein der "Medizinergilde" für das häufig zu sträflich vernachlässigte Thema Hygiene zu schärfen. Ein durchaus hehres Unterfangen, das unstreitig seine Früchte trägt. Jedenfalls ist derzeit MRSA als Aufhänger dran, und man kann schon gespannt sein, was als Nächstes kommt.

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • ... dabei sind es aber mitunter Ärzte, die die dicksten Klöpse betreffend infektiöser Pat. oder generell Hygiene schießen.
    Was mich aber nervt ist die nie wirklich einheitliche Kommunikation, wie man nun mit gewissen Erregern/Krankheiten etc. umzugehen hat. Gerade bei MRSA wird ja fast jeden Monat in ein anderes Horn geblasen.

  • Ein gewisses Muster kann man durchaus vermuten, das ist ja überall so. Zuerst waren's die Fische, dann immer mal wieder die Schweinepest und Vogelgrippe in freudigem Reigen mit Acrylamid. Schauen wir mal mit was wir uns als nächstes vergiften.


    Schwierig den richtigen Grat zu finden zwischen (forcierter ?) Hysterie und tatsächlich notwendigen und sinnvollen vorbeugenden Massnahmen.

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    • Offizieller Beitrag

    Man sollte in diesem Kontext auch folgendes Bewerten - ohne das ich hier nun Panik machen will!
    Ein Kollege ist vor einem Jahr "ELENDIG VERRECKT", weil er MRSA verschleppt hat. Bei ihm hatte sich das Zeugs an der Herzklappe festgesetzt und irgendwann freudig eine Myokarditis ausgelöst. Irgendwann wurde es mit der Luft schlechter und er ging in die Klinik. Vor dem Röntgenraum hatte er dann einen Stillstand, konnte aber erfolgreich reanimiert werden, starb allerdings wenige Tage später an multiplen Organversagen!
    Da wird mir als Retter ruckizucki bewusst, mit was man sich eigentlich tagtäglich rumärgern muss.


    Wie hier schon mehrfach angedacht, wird MRSA in vieler Hinsicht überbewertet, allerdings sollte man es auch nicht unterschätzen.
    Wir alle sind am kotzen, wenn wir uns in die Hygienefortbildungen setzen müssen, aber vielleicht bedenkt man auch mal, dass es seinen Sinn hat und wir jeden Tag mit irgendwelchem Rotz bombardiert werden.

    Grüße aus dem Frankenland :winktz:


    Patrik *Kalli* Kalinowski 8|
    Administrator
    BOS-Fahrzeuge.info




    Warum denn immer gleich sachlich werden, wenn es auch persönlich geht?!
    - André Heller -

  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Wir alle sind am kotzen, wenn wir uns in die Hygienefortbildungen setzen müssen


    Hygienefortbildungen? Festgeschrieben kenne ich die nur aus dem hessischen Rettungsdienstgesetz ...


    Verkehrt finde ich diese nicht, wenn die Fortbildung interessant gemacht wird. Aber da kommt es leider sehr stark auf den jeweiligen Ausbilder oder Desinfektor an ...

  • Also manche Aussagen verstehe ich gar nicht.


    Grob geschätzt habe ich dieses Jahr schon ca. 30 MRSA Patienten gefahren.


    Wie Patrick schon geschrieben hat, sollte man dies nicht unterschätzen.


    Bestes Beispiel sind die Niederlande, dort wird jeder Mitarbeiter einmal im Jahr auf MRSA untersucht, falls positiv wird man solange krank geschrieben bis man vollkommen gesund ist. Die haben eine Verbreitungsrate im Krankenhaus von unter 10% glaube sogar unter 5%!!!

  • Krank schreiben bis der ORSA saniert ist ?


    LOL - mach' das mal in D !


    Nich' dass es nicht sinnvoll wäre aber ....


    Du musst bloss täglich mit der Strapazenbahn zur Arbeit fahren .... und mach danach mal nen Abklatsch ....


    ...kannste gleich Frührente beantragen ! :-))



    Ausserdem:


    Das Kind "ORSA" hat wenigstens einen Namen, ward's mal ab, welcher Keim in 3 Jahren "IN" ist ...



    ...Infektionen sind Schlimm, aber ein Risiko des täglichen Lebens.


    Man kann nur versuchen, trotzdem vorsichtig zu sein und sich bewusst zu machen, dass "etwas da ist, was man nicht sieht" - aber man wird sich dem trotzdem nicht entziehen können.


    Zudem muss ja auch zwischen Besiedlung und Infektion unterschieden werden.

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  • Natürlich haben die Holländer prinzipiell Recht mit ihren Schutzmaßnahmen, Gratulation an die Nachbarn wenn es tatsächlich landesweit so umgesetzt wird! Zur Belohnung dürft Ihr nächstes Jahr Italien aus der EM werfen... :-))


    Aber ganz im Ernst, es fängt doch schon bei Kleinigkeiten an. Wenn wir alle ganz konsequent wären, müssten wir uns schon beim kleinsten Schnupfen einen gelben Urlaubsschein holen oder zumindest nur mit Mundschutz unseren Patienten begegnen. Hand auf's Herz, wer arbeitet so bzw. welcher Arbeitgeber hätte auf Dauer Verständnis für solch konsequentes Verhalten?

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  • Zitat

    Original von Gerhard Steinbach
    ... Grob geschätzt habe ich dieses Jahr schon ca. 30 MRSA Patienten gefahren ...


    Diese Anzahl an Pat. haben wir in meinen Unternehmen nach 1,5 Tagen durch. Großstadtseuche ...

  • Zitat

    Original von Gerhard Steinbach
    ... Grob geschätzt habe ich dieses Jahr schon ca. 30 MRSA Patienten gefahren ...


    Das sind die von denen du es wusstest. Da hast du aber bestimmt die gleiche Anzahl nochmal gefahren, die das hatten aber du nix davon wusstest! :-))

  • Auch ich würde die MRSA Infektion nicht unterschätzen und finde das System der Holländer super . Würde ich mir für Deutschland auch wünschen . Leider läßt das Bewußtsein für diese Infektion , welche nur sehr schwer zu bekämpfen ist sehr zu wünschen übrig . Bei uns in der Klinik wird sehr auf die Schutzmaßnahmen geachtet , aber mancher RD-Mitarbeiter kommt ohne Schutz und will den Patienten so mitnehmen . Wenn man sie dann auf die Schutzmaßnahmen hinweist sind manche ganz schön genervt . Nur häufig ist es auch so , das der RD-Mitarbeiter erst viel zu spät von einer möglichen MRSA Infektion erfährt , da viele Hausärzte und Krankenhäuser immer noch der Meinung sind , das eine Sani nicht wissen muß oder darf was ein Patient hat ! Man könnte ja den Datenschutz verletzten . Nach vielen Problemen wurde bei uns z.B. ein Übergabeprotokoll für den Krankentransport und RD entwickelt welches jeder Patient mitbekommt wenn er von uns aus mit dem RD irgendwohin gebracht wird . Da stehen die wichtigsten Infos wie z.B. Zielort , wichtigste Diagnosen , zu erwartende Komplikationen oder Infektionskrankheiten drauf .
    Übrigens gibt es noch zwei neue Infektionsgespenster im RD , die nicht mal in den Hygieneplänen auftauchen ( in vielen RD-Bereichen ) . VRE und ESBL . Beides Krankheiten , die ähnlich gefährlich wie MRSA sind und immer häufiger auftreten . ESBL ist mir persönlich bereits mehrfach in diesem Jahr begegnet im RD wie auch im KH und war mir zumindest in 15 Jahren Krankenhaus und RD bis dahin nicht bekannt . Und die VRE trifft man bereits häufiger an ( seit ca. 2-3 Jahren )

  • Erlaubt mir, mich einzumischen:


    Staph.aureus findet sich bei vielen Leuten im Nasenvorhof, z.T. auch als Hautkeim. In Wunden und bei Immungeschwächten sorgt er für Infektionen.


    MRSA war bisher ein Problem von gewissen Risikogruppen, z.B. bei Kathetern, Wunden, in Altenheimen und in Krankenhäusern. Diesen MRSA bezeichnet man auch als "hospital-associated MRSA".


    Das Blöde ist, dass sich nun sog. "community-acquired MRSA" (ca-MRSA) bilden,die man sich ambulant einfängt, sehr aggressiv sind und auch gesunden Leute zu schaffen machen.
    Größte Gefahr ist dabei eine nekrotisierende Penumonie, welche eine hohe Letalität besitzt.


    Neben einer konsequenten "Search & Destroy"-Taktik mit frühzeitigem Screening und entsprechenden Isolations- und Sanierungsmaßnahmen bereits im Krankenhaus, sind RD und Krankentransport ein wichtiger Faktor, um den Keim weiter zu verbreiten oder aber eben aufzuhalten.


    Und ehe die Frage zu den Kosten aufkommt:
    ein Screening-Abstrich kostet 3 EUR. Die Sanierung eines dabei als MRSA-kolonisiert diagnostizierten Patienten kostet ca.1500EUR. Die Behandlung einer MRSA-Infektion schlägt hingegen mit 20000 bis 30000EUR zu Buche.


    Schön blöd, welcher RD'ler MRSA nicht Ernst nimmt, aber trotzdem über die hohen Krankenkassenbeiträge jammert... :kruecke:


    Gruß,
    Philipp

    Einmal editiert, zuletzt von RD-DO.net ()

  • ja ja, blubber-blub.


    Screening ist ein schönes Stichwort.


    Beim Screening fängt es doch schon an:


    Wo wird der Abstriche genommen ?
    Nur im Nasen-Rachen-Raum ?


    Oder auch an jeder Wunde ?


    Unter den Achseln ?


    Perianal ?


    Es gibt Kliniken die streichen nur den Nasen-Rachen ab - und wenn dort kein ORSA ist, dann kann auch keiner im Urin oder in der Wunde sein ...


    Es gibt Kliniken die verlegen Pat nach Ausserhalb und schicken Tage später den MiBi-Befund nach, den sie selbst natürlich gerade erst bekommen haben, und dann ist erstmals von ORSA die Rede.


    Die Patienten die in der Zwischenzeit mit dem "Keimträger" Kontakt hatten werden nicht gescreent, auch wird nach einigen Tagen nicht mehr das Zimmer ausgeräumt und das Verbrauchsmaterial weggeworfen.


    Das Transport-durchführende RD-Personal erhält natürlivh erst Recht keine Kenntnis was sie da vor 4 Tagen transportiert haben ....


    also bitteschön .... wenn der Diletantismus schon so losgeht, sehe es es nicht ein, nach 1/2 Stunde Arbeit wegen zusätzlicher Schutzkleidung durchgeschwitzt zu sein !



    Und was die Statistiken in anderen Ländern angeht:
    glaube keine Statistik die du nicht selbst gefälscht hast !


    Wann screenen die ?
    Bei Aufnahme oder bei Entlassung ?


    Alle Patienten oder nur "Ausländer", zu operierende oder Intensivpatienten ?


    Wo überall nehmen sie die Abstriche ?


    Wie sensitiv sind die Nachweismethoden ?


    Wie wird saniert und wie wird der Erfolg geprüft ?



    ....

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Moin,
    nachfolgend die ausführungen von mir als Mitarbeitet der einzigen Uniklinik in RP zu den örtlichen Gepflogenheiten.


    Zitat

    Original von y903211
    ...
    Gängig ist wohl das dem Patient ein Mundschutz aufgesetzt wird.


    Was meist nur Aktionismus ist, ein einfacher OP Mundschutz bietet keinerlei Schutzwirkung, ausser ihr befürchtet vom PAtienten Angeniest zu werden.
    In vielen Fällen liegt wie oben schon geschrieben gar keine Besiedelung des Nasen-/Rachenraumes vor, wenn dies jedoch der Fall sein sollte ist wäre die passende Schutzmaßnahme eine FFP3 Maske OHNE Ausatemventil (alles schon gesehen :erschreck: ).
    Bei FFP3 Masken ist jedoch die vom Hersteller angegebene Max. Tragezeit zu beachten, da es gerade bei "schwachen" Patienten zu Atelektasen kommen kann - fragt mich nicht nach Fallzahlen aber wenn der HErsteller schon davor warnt ist i.d.R. was dran...
    Auch interessant finde ich, dass für Personal, welches diese Masken, z.B. im RD trägt eine BGT Untersuchung nach G26.1 vorgeschrieben - ich habe noch keinen RD gesehen bei dem das der Fall war - wäre schön hier mal von ein Gegenbeispiel zu hören.



    Zitat

    Original von RD-DO.net
    Staph.aureus findet sich bei vielen Leuten im Nasenvorhof, z.T. auch als Hautkeim. In Wunden und bei Immungeschwächten sorgt er für Infektionen.


    Unterscheidet bitte Staph.Aurus und den MRSA/ORSA, die Unterschiede in der "Gefährlichkeit" sind erheblich.
    Sicher ist der nicht Methicillin resistente S.Aurus auch nicht zu unterschätzen jedoch wie du schon schreibst ein oft schon residenter Keim, im Gegensatz zum MRSA jedoch unproblematischer zu Therapieren.
    Richtig problematisch wirds beim VRSA.


    Zitat

    Original von RD-DO.net
    ...
    Und ehe die Frage zu den Kosten aufkommt:
    ein Screening-Abstrich kostet 3 EUR. Die Sanierung eines dabei als MRSA-kolonisiert diagnostizierten Patienten kostet ca.1500EUR. Die Behandlung einer MRSA-Infektion schlägt hingegen mit 20000 bis 30000EUR zu Buche.


    Wohl wahr aber stoößt leider oft auf schwerhörige bis taube Ohren.



    Standart screening:


    1. Nase links/rechts
    2. Achseln links/rechts
    3. Leiste links/rechts


    In Wunden/Kathetern/Drainagen nur nach vorherigem positiven Hautabstrichen oder bei anderweitigem Verdacht, also Entzündungszeichen etc..



    Zitat

    Original von kellern
    Es gibt Kliniken die verlegen Pat nach Ausserhalb und schicken Tage später den MiBi-Befund nach, den sie selbst natürlich gerade erst bekommen haben, und dann ist erstmals von ORSA die Rede.


    Das wird gerade bei Kliniken ohne "größeres" Labor so sein, bei uns dauert der Vorbefund (kommt per Tel. und Fax) <12h, der Validierte ~36h.


    Zitat

    Original von kellern
    Die Patienten die in der Zwischenzeit mit dem "Keimträger" Kontakt hatten werden nicht gescreent, auch wird nach einigen Tagen nicht mehr das Zimmer ausgeräumt und das Verbrauchsmaterial weggeworfen.


    Bei uns schon, die Patienten gelten auch als Postiv beis zum Gegenbeweis, hier ein Abstrich, bei der Positiv getesteten Person müssens natürlich drei sein.


    Zitat

    Original von kellern
    Das Transport-durchführende RD-Personal erhält natürlivh erst Recht keine Kenntnis was sie da vor 4 Tagen transportiert haben ....


    Das ist wohl eindeutig ein Fehler im System, bzw der Fall wird nicht weiter berücksichtigt.
    MM. wäre hier eine Kontrolle alle 6Monate o.ä. angebracht.


    Zitat

    Original von kellern
    Und was die Statistiken in anderen Ländern angeht:
    glaube keine Statistik die du nicht selbst gefälscht hast !


    Vergleichen wir die Extremfälle NL und USA.


    In den Niederlanden wird jede Neuaufnahme in einem Einzelzimmer einquartiert und bleibt dort bis zum negativ Nachweis.
    Die Genauen Procedere für Sanierung und weiteres Screening sind mir nicht bekannt aber der Vergleich der fallzahlen gibt dem System recht.


    In den USA ist MRSA "durch" hier wird nicht mehr gescreent oder Isoliert, bei einem positiven Nachweis Saniert und "gut ist".


  • Ja, an allen von Dir genannten Stellen.


    Zitat


    Es gibt Kliniken die streichen nur den Nasen-Rachen ab - und wenn dort kein ORSA ist, dann kann auch keiner im Urin oder in der Wunde sein ...


    Dumm von den Kliniken...


    Zitat


    Es gibt Kliniken die verlegen Pat nach Ausserhalb und schicken Tage später den MiBi-Befund nach, den sie selbst natürlich gerade erst bekommen haben, und dann ist erstmals von ORSA die Rede.


    Auch dumm....


    Zitat


    also bitteschön .... wenn der Diletantismus schon so losgeht, sehe es es nicht ein, nach 1/2 Stunde Arbeit wegen zusätzlicher Schutzkleidung durchgeschwitzt zu sein !


    Vollschutzanzüge sind aus hygienischer Sicht nicht notwendig -Einmalkittel reichen. Aber in "meinem" RD haben wir auch keine Einmalkittel, sondern ebenfalls nur die Overalls...
    Die allgemein ausgelöste Verunsicherung durch die "Marsmenschen" und den u.U daraus resultierenden sozialen Schaden für den Pat. sind nicht zu verachten!



    Im Euregio "MRSA-net"-Projekt wird bei der Aufnahme gescreent (am besten an Ambulanztermin vorab), wenn folgende Risikofaktoren vorliegen:
    -MRSA beim Pat. in der Vergangenheit nachgewiesen
    -Kontakt zu MRSA-Trägern (z.B. RD-Personal...)
    -Krankenhausaufenthalt >24h in einem dt. Krankenhaus in den letzten 6 Monaten
    -Aufenthalt >24h in einem Alten-/Senioren-/Pflegeheim in den letzen 6 Monaten
    -chron. Pflegebedürftigkeit
    -Katheter diverser Art
    -Dialysepflichtigkeit
    -offene chron. Wunden oder Ulcera


    Wenn Du als Deutscher in ein niederländisches KH gehst, wirst Du übrigens immer als MRSA-positiv betrachtet, da D als MRSA-Hochburg behandelt wird


    Zitat


    Wo überall nehmen sie die Abstriche ?


    s.o.


    Zitat


    Wie wird saniert und wie wird der Erfolg geprüft ?


    5-7 Tage lang
    -3x tägl. Mupirocin-Nasensalbe (Mittel der Wahl)
    - 2-3x tägl. Rachenspülung mit antiseptischer Lösung
    - bei pos. Befunden anderer Körperstellen ggf. Hautwaschungen mit antiseptischer Seife


    3 Tage nach dieser Standardtherapie: Kontrollabstrichserien
    a) im KH an 3 aufeinander folgenden Tagen 3 Kontrollabstrichserien
    b) in der Arztpraxis zunächst 1 Kontrollabstrichserie


    Weitere Kontrollabstriche
    -im KH: 4.Kontrolle nach 1 Monat, 5.Kontrolle zwischen 3. und 6. Monat, 6.Kontrolle nach 12 Monaten
    -Arztpraxis: 2. Kontrolle zwischen 3. und 6. Monat, 3.Kontrolle nach 12 Monaten


    Wenn ALLE Kontrollabstriche negativ waren, gilt der Patient als MRSA-frei!

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