Held oder doch leichtsinnig?

als Unbeteiligten steht mir ein Urteil zu, aber ein Zugführer einer FW weiß sicher besser was er tut, als ein Passant von der Straße.

hm...schwierig!!!
Aus der Sicht eines Feuerwehrmannes war es der pure Leichtsinn und ohne PA eigentlich nicht zu verantworten. Denn wem ist geholfen wenn der Zugführer, der ersten Einheit am Brandort, der den Einsatz leiten soll, als zusätzliches Opfer in der Wohnung liegt! Keinem...
Aber jeder Feuerwehrmann ist halt ein Mensch und trifft seine Entscheidungen innerhalb von Sekunden. Gerade in solchen Situationen, noch dazu war bekannt das Kinder betroffen sind, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf unbedingt helfen zu wollen.
Daher ist für mich die Entscheidung nachvollziehbar und ich bin froh das alles so gut ausgegangen ist...

Bevor wir hier anfangen zu Urteilen sollten wir uns überlegen wie wir vielleicht handeln würden. Egal bei welchem Verein wir sind Ob nun Feuer, Thw, DRK, MHD, oder sonstwo.

Wie mein Vorredner sagte man fällt Entscheidungen in Skunden und ich weiß nicht ob ich nicht vielleicht genauso gehandelt hätte wenn Kinder oder Personen in Gefahr sind.

Ich bin zwar nur RH aber ich denke das sind immer entscheidungen die man kurzfristig trifft.
Und ich denke niemand sollte jemals behaupten erwürde so etwas nie machen.

ICH würde soetwas nie machen !

Weil ich (ausser den allgemeinen Grundkenntnissen) keine Ahnung habe, wie ich mich im Feuer zu bewegen habe, welche Tricks und Kniffe es gibt, woran ich sich anbahnende Gefahr erkenne etc.

Ausserdem habe ich keine Erfahrung in Verrauchter Umgebung, ich stünde deswegen derart unter Stress dass ich mir meinen Rückweg wahrscheinlich gar nicht merken könnte. Zudem bin ich körperlich gar nicht so fit wie ein BFler es durch den Dienstsport sein sollte.

Darum würde ich das NIE machen !

Ein Zugführer einer BF hat Erfahrung und kann sehr wohl einschätzen ob er sich soetwas zutraut.

Ich finde es dann konsequent, wenn er selbst reingeht und es nicht delegiert (was auch Quatsch wäre).

Zwar frage ich mich, warum kein PA-Trupp auf der Anfahrt ausgerüstet wurde um den sofort mit der Personenrettung zu beauftragen, komme jedoch auf darauf dass der EL tortzdem selbst gegangen ist weil man ohne PA einfach wendiger, agiler und schneller ist.

Der PA-Trupp könnte ihm in geringen Abstand folgen um "sein" Rettungstrupp zu sein - das minimiert seine eigene Gefahr etwas...

...trotzdem: alles Spekulatius, und "Daumen hoch" für die Aktion.

deswegen schadet es nicht, wenn man vorher, kein kühlem Kopf, über solche Dinge nachdenkt und sich evtl. andere "Lösungsmöglichkeiten" zurecht legt.

Ich sagte ja bereits "Daumen hoch" für diese Aktion, leider sehe ich aber durch solche Aktionen auch die latente Gefahr dass

a) die Bevölkerung sowas als "normal" ansieht und erwartet

b) Kollegen, die sich sowas nicht trauen, sich selbst unter Druck setzen oder gar "weil es die anderen auch schon gemacht haben" wider besseren Wissens selbst in Gefahr begeben

c) Passanten sowas einfach nachmachen denn "Luftanhalten kann ich auch"

...

es muss immer wieder deutlich darauf verwiesen werden, dass es sau gefährlich ist und stets eine persönliche Einzelfallentscheidung bleibt, die egal wie man sich entscheidet - ohne dienstliche/rechtliche Konsequenzen bleibt

ist es nicht auch in HH so dass der ZuFü mit seinem kleinen T4/T5 vorraus fährt und allein aufgrund seiner kleinen "Größe" und Wendigkeit per se schneller am EO ist ?!?

Zudem nutzt der vorrauseilende ELW die Gunst der Stunde um evtl. Hindernisse für die nachrückenden Großfahrzeuge aus dem Weg zu räumen oder Anfahrtshinweise zu geben und die erste Lage auf Sicht zu erkunden und rückzumelden.

Ein vorauseilender ZuFü ist hier also nichts Besonderes.