Persönliches im DFB und ein Nein zu Israel

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Ob die Wellen wohl auch so hoch gehen würden wenn ein Israeli nicht im Iran spielen möchte ?

Da bliebe es wohl nicht bei Worten...

Der genaue Hintergrund ist der: Der Spieler Degajah (Deutsch-Iraner, was immer das sein mag...) hat Familienangehörige im Iran. Der Iran und Israel sind bekanntlich nicht gerade eng befreundet, was der iranische Staatschef Ahmadinedschad bei jeder Gelegenheit bekräftigt. Nun gibt es im Iran Gesetze, die Kontakte nach Israel unter Strafe stellen und deswegen befürchtet Degajah umfassende Repressalien für seine Angehörigen im Iran, wenn er mit der deutschen Mannschaft in Israel aufläuft.

Insofern sehe ich die Absage von Degajah als eine völlig selbstverständliche und nachvollziehbare Maßnahme zum Schutz seiner Angehörigen im Iran. Warum man jetzt ein Politikum daraus macht und mit so viel falschem Pathos (..."nicht wert, das deutsche Trikot zu tragen" usw.) auf den Jungen einprügelt und warum der DFB (wie in Deutschland bei solchen Fragen üblich...) feige den Schwanz einzieht, anstatt Degajah zu unterstützen, ist mir ein Rätsel!

Besonders der Zentralrat der Juden, der sich inzwischen als vierte Gewalt in Deutschland zu sehen scheint, ist wieder mal an Polemik kaum zu übertreffen! Wie ein halbwegs klar denkender Mensch die Sorge um Angehörige als antisemitisch auslegen kann, wie es der Zentralrat medienwirksam tut, geht mir nicht in den Kopf! Diese selbsternannten "Hüter des Volksgewissens" sind es letztendlich, die dafür sorgen dass Deutschland nie mit seiner Vergangenheit ins Reine kommt und dass das "tausendjährige Reich" wahrscheinlich wirklich so alt werden wird... Meiner rein persönlichen Ansicht nach ist der Zentralrat der Juden nicht weniger fanatisch und damit gemeingefährlich als es radikale Islamisten oder andere Extremisten sind!

Am Rande dieser Diskussion habe ich mir auch überlegt, ob es sich jetzt langsam aber sicher rächt, dass man jahrelang die deutsche Staatsbürgerschaft wahllos verteilt hat wie Kamelle beim Rosenmontagszug...

Falls mir jemand politisches Interesse und Aktivität unterstellen will, liegt er damit völlig richtig. Allerdings bin ich weiss Gott nicht rechts orientiert, auch wenn ich wegen Äusserungen wie der hier gemachten gerne in diese Ecke gestellt werde!

Einen wunderschön guten Morgen,

sicherlich darf jeder zu dem Thema seine Meinung äußern, immerhin herscht in Deutschland Rede- und Meinungsfreiheit. Der DFB wäre in meinen Augen aber gut beraten, wenn sie klarstellen würden, dass sie und der Spieler die Entscheidungen treffen und sonst niemand. Immerhin ist der DFB der größte Einzelsportverband der Welt, und keine politische Organisation.

Die (angeblichen) Interviews von Dejagah mit Bild und B.Z. , hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Wellen nun so hoch schwappen (Zitat: "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin." Dejagah besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Der "BZ" sagte er: "ich habe mehr iranisches als deutsches Blut in meinen Adern. Außerdem tue ich es aus Respekt. Schließlich sind meine Eltern Iraner."). Wenn seiner Verwandschaft wirklich Repressalien drohen, kann ich die Entscheidung voll und ganz verstehen. Sollte er aus anderen/weltanschaulichen Gründen nicht am Spiel teilnehmen, sollte der DFB daraus Konsequenzen ziehen.

MfG

Moritz

Tja, da hat ein junger Spieler den Mut zu seiner Meinung und seiner Entscheidung zu stehen und das ist die Reaktion. Genausogut hätte er sich kurzfristig krank melden können... Armselig dann solche Reaktionen zu bekommen! Selbst der Verband in Israel regierte mit Verständnis!

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Original von thorben
... Genausogut hätte er sich kurzfristig krank melden können ...

... wie es Vahid Hashemian in der Saison 2004/2005 beim Champions League Hin- und Rückspiel von München gegen TelAviv machte - und keiner hats gemerkt.
Es ist halt mal wieder Deutsch direkt die Keule öffentlich zuschwingen, statt sich mal unter vier Augen zu unterhalten.

Als nächstes kommt jetzt bis zu dem Spiel noch ein wenig Polemik dazu und dann schwindet nach dem Spiel langsam das Interesse der großen Massenverdummer an diesem "Fall".
Dann verschwindet das wieder in einer der unteren Schublade und der Käse ist gegessen.

Eigentlich traurig, anstatt sich einmal richtig mit so etwas auseinanderzusetzen, darf jeder eine Posse dazu reißen und sich darüber profilieren, aber wirklich damit befassen tut sich keiner...

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Original von Patrik Kalinowski
Wenn Du das so allgemein schreibst, dann nehme ich das auch mal auf meine Kappe und verbuche das entsprechend!

War schon auf deine Frage mit dem was passiert dann zu verbuchen.

Ich kenne das als politisch engagierter ja selber nur zu gut:
Es passiert ein "Aufreger", alles fängt an rumzuschreien und zu polemisieren und nach zwei oder drei Wochen liegt das Thema wieder in der Schublade.
Jeder der meint etwas dazu sagen zu müssen hat das seinige gesagt und letztlich geht alles wieder seinen gewohnten Gang, geändert hat sich daran aber natürlich nichts.

Ich finde es sowieso fraglich, das die ganze Aufregung in diesen verständlichen Fall wieder mal fast ausschließlich durch eine einzige Tageszeitung geschürt wurde, dank der dann jeder meint das für ihn die 0 gedrückt wurde das er sprechen darf.
Ich möchte bezweifeln das es ohne besagtes Massenblatt zu einem solchen Aufschrei in der Politik gekommen wäre. Vermutlich hätten diverse Gremien dazu Stellung bezogen, aber objektiv und hätten sich nicht auf solche nationalistischen und obendrein gefälschten Aussagen bezogen wie "Ich habe mehr iranisches als deutsches Blut in meinen Adern" und ähnliche.

Alles in allem, ist das wieder eine der großen Lachnummern der Politik: Viel Geschrei um fast nichts. Denn das Problem das alle ankreiden gibt es ja gar nicht, denn für das "nicht-spielen" gibt es ja keinen politischen Grund, sondern nur einen ziemlich privaten und durchaus nachvollziehbaren.

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Original von y903211
Dem Zentralrat hab ich erstmal eine bitterböse Email geschrieben. Zumindest hab ich gewisse Vorteile um nicht gleich als Anitsemit abgestempelt zu werden nur weil ich diesen geistigen Brandstiftern unfreudliche Sachen an den Kopf werfe..

Der Zentralrat der Juden ist ja nochmal eine ganz andere Sache. Der ist ja wie eine heilige Kuh die auf rohen Eiern balanciert.
Sagt man in die Richtung des Zentralrates auch nur ein falsches Wort hat man schnell den Stempel des Antisemiten auf der Stirn und muss sich im Punkt der deutschen Geschichte belehren lassen.

Ich selber bin ja einer der ständigen Ermahner und Erklärer den man am 30.1., am 1.9. und am 9.11. auf dem Neunkircher Hauptplatz steht, um den vielen Unwissenden die Bedeutung dieser Daten zu erklären und aufzuzeigen warum man diese Schandmale in der deutschen Geschichte auf gar keinen Fall vergessen darf.
Aber teilweise wird mit der deutschen Vergangenheit, besonders zwischen 1933 und 1945 viel Schandluder betrieben, um damit Personen zu diffarmieren u.ä.

Chroffer, es ist schön, dass Du einer der wenigen jungen Menschen zu sein scheinst, die mit der deutschen Geschichte einigermaßen differenziert umgehen und sich nicht bedingungslos der "Political Correctness" oder dem Meinungsdiktat des Zentralrats der Juden und anderer selbsternannter Gutmenschen und Gesinnungswächter unterwerfen!

Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht etwas "Off-Topic" erscheint, kann man durchaus die Hexenjagd auf Eva Herman wegen ihrer (inhaltlich objektiv kaum zu beanstandenden) Äusserungen in einen Zusammenhang mit unserer Diskussion bringen.

Wenn es hierzulande so weitergeht, wird man eines Tages nicht mal mehr sagen dürfen, dass es zwischen 1933 und 1945 auch Tage mit schönem Wetter in Deutschland gegeben hat...

Trainer Felix Magath: “Ich habe ihm frei gegeben!” Voll daneben seine Reaktion auf die Kritik aus der Politik: “Ich lasse mir das nächste Mal die Aufstellung vom Bundestag abhaken.”

Im Iran wird Dejagah gefeiert!

Das staatliche Fernsehen lobte sein “sehr ehrenvolles Verhalten”.

Jetzt sollte auch dem letzten klar werden, was er mit seinem Israel-Boykott angerichtet hat.

Quelle: Bild@t-online.de

Gehts noch? Wer hat hier denn so ein riesen Fass aufgemacht weil ein junger Spieler Angst um seine Familie hat? Wer hat denn eine öffentliche Hetzjagt auf Ashkan Dejagah gestartet und das große Medientheater angefangen?
Ohne diesen Scheiß hätte der Iran diese persönliche Entscheidung doch nie zu Propagandazwecken missbrauchen können...

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob Dein Kommentar pro oder contra zu der Haltung von Degajah ist, zumal der Link ins Leere führt (zumindest habe ich nicht vor, ausgerechnet dieser Zeitung eine E-Mail zu schreiben...). Magaths Kommentar finde ich goldrichtig, er fordert damit doch nur die Trennung von Sport und Politik. Leider klappt das aber nicht überall...

Ungeachtet dessen ist in der heutigen Frankfurter Rundschau eine Stellungnahme der Iranian National Front, einer Organisation oppositioneller Exil-Iraner, zu lesen. Hier machen Leute, die es aus eigener Erfahrung wissen müssten, deutlich, welche Konsequenzen es für Degajah und seine Angehörigen hätte haben können, wenn er auch nur als Balljunge nach Israel mitgereist wäre. Zum Beispiel hätte er nie mehr seine Angehörigen im Iran besuchen können, nicht einmal mit seinem deutschen Reisepass. Ihm hätte die sofortige Verhaftung gedroht, das iranische Gesetz sieht nämlich jeden Kontakt von Iranern mit "dem besetzten Palästina" (offizielle iranische Bezeichnung für Israel) als Hochverrat an, auf den schlimmstenfalls die Todesstrafe steht. Dass der iranischen Regierung bzw. ihrer "Justiz" internationale Proteste relativ egal wären, dürfte jedem klar sein, der sich mit dem diktatorischen System beschäftigt hat.

Also mal ehrlich, welche Alternative hätte Degajah gehabt? Einfach krankmelden wie Hashemian? Wie groß wäre denn das Geschrei (besonders in der Kampfpresse mit den großen Lettern...) gewesen, wenn das irgendwie herausgekommen wäre?

Das war auf jeden Fal pro gemeint...