Nachtflugverbot(?) für Christoph 77 - Mainz

  • Im Thread zu der Umstellung auf das NEF System in Mainz (Mainz stellt auf NEF System um)fanden sich im Laufe der Diskussion einige neue, interessante Aspekte zum Thema Christoph 77. Wir wollen hier die Diskussion zu diesem Thema weiterführen, damit jeder seine Meinung ungestört loswerden kann und die andere Diskussionsrunde nicht den Faden zwischen Boden und Luft verliert.


    Kurz gesagt, geht es darum, dass in Mainz auf ein NEF System umgestellt wird, aber auch die Nachtflugbereitschaft des Christoph 77 eingestellt wird. Dringende Intensivtransporte sollen nun von einem ITW (=Intensivtransportwagen) übernommen werden. Die Nachtflüge werden daher nicht mehr als "erforderlich" angesehen.


    Hier nun die Posts, die im Zusammenhang mit diesem Thema stehen. Eventuelle Textpassagen, die nicht dazugehören wurden von mir entfernt, sind jedoch an entsprechender Stelle gekennzeichnet. Die Kennzeichnung erfolgt folgendermaßen: [...]


    Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer


    Ist schon seltsam... Der Vorgänger des Christoph 77 war der am Frankfurter Flughafen stationierte ITH "Rettung Frankfurt 89-1", eine von Heli-Service Mitte (HSM) Egelsbach betriebene Bell 222. Dieser Heli war rund um die Uhr einsatzbereit und flog Nachts nicht nur Sekundär-, sondern häufig auch Primäreinsätze. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Bedarf plötzlich nicht mehr vorhanden sein soll, zumal der Frankfurter ITH (genau wie bisher Christoph 77) regelmäßig sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kam, gelegentlich sogar im Norden Bayerns und Baden-Württembergs. Den Reichelsheimer ITH gab es zu der Zeit auch schon, damit kann das "Nachtflugverbot" des Mainzer Hubschraubers also nichts zu tun haben. Riecht sehr nach politischer Entscheidung...


    Zitat

    Original von nowak


    [...]
    Die Mainzer haben gemäss Lokalpresse (Funk und Fernsehen) in den letzten Wochen mehrmals auf die Helis der Luxemburger Air Rescue zurückgegriffen. So wurde unter anderem letzte Woche ein abgestürzter Hobbybergsteiger in der Eifel von der Luxembourg Air Rescue ausgeflogen.
    [...]


    Zitat

    Original von der orgl


    Politische Entscheidung zu Gunsten einer "Bürgerinitative" ??????????


    Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer


    @ nowak: Wahrscheinlich kein Zufall, sondern einsatztaktisch bzw. geografisch bedingt. Luxemburg liegt Teilen der Eifel und des Hunsrücks näher als Mainz, und wenn der Christoph 10 aus Wittlich besetzt ist, fliegen die Luxemburger. Kommt recht häufig vor...


    @ orgl: Diese spinnerte Bürgerinitiative interessiert doch schon lange niemanden mehr. Politische Entscheidung evtl. in dieser Form: Zwei Mainzer NEF anstatt nur einem (es gab ja auch nur einen ständig besetzten NAW...), dafür Einstellung des Heli-Nachtdienstes. Wäre doch denkbar, aber politische Entscheidungen sind für uns normal denkenden Menschen nur selten nachvollziehbar...


    Zitat

    Original von wmpro



    Nicht ganz, es gab schon länger ein NEF (vorwiegend für die LAndrettung) und den NAW, dieser wurde durch eine NEF ersetzt, somit hat sich an der Zahl der Landgebundenen NÄe nichts geändert - Staubererik, korrigier mich wenn ich jetz doch falsch liege.


    Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer


    Aha! Das mit dem zweiten Mainzer NA wusste ich nicht. Was ich aber definitiv weiss, ist dass es in Verbindung mit Christoph 77 einige Merkwürdigkeiten gab. Zum Beispiel die Tatsache, dass der ADAC die damalige ITH-Ausschreibung nicht gewonnen hat, sondern der vorherige Betreiber, nämlich HSM (siehe oben). Der ADAC hat die Lizenz dann im Rahmen eines Paketes für viel Geld von HSM gekauft, etliche HSM-Mitarbeiter wurden vom ADAC übernommen. Mit dem Murnauer ITH verhielt es sich ebenso, da war auch HSM vor dem ADAC der Betreiber. HSM heisst inzwischen Heli-Transair, und ratet mal, wo der ADAC seine Piloten aus- und weiterbilden lässt...


    Das meinte ich hauptsächlich mit politischen Entscheidungen. [...]



    "Wirds besser? Wirds schlimmer?", fragt man alljährlich. Doch seien wir ehrlich: "Leben ist immer lebensgefährlich!"
    Erich Kästner

  • Also dann, machen wir mal hier weiter. Danke, Manuel...


    Zuerst einmal kurz und bündig zur LAR: Hier geht's zur HP der Luxembourg Air Rescue. Die haben sowohl alle Nachtfluggenehmigungen als auch das erforderliche Personal. Und die Übernahme von Einsätzen im Mainzer Raum dürfte wohl kaum zu den Herzenswünschen der LAR gehören, das könnte nämlich mit dem Sprit eng werden... Aber wenn ich mich recht entsinne, gab es doch bei den regionalen Rettungsdiensten im Grenzgebiet D/LUX ziemlich miese Aktionen gegen die LAR, Störung des LAR-Funkverkehrs bei RTH-Einsätzen in Deutschland usw. Vielleicht sollte man mal da gründlich ausmisten, dann klappts möglicherweise besser mit der Zusammenarbeit...


    Und jetzt zur Pressemitteilung: So viele inkompetente Äusserungen sind selbst für einen Minister mit seiner Schreibtischperspektive aussergewöhnlich! Zerpflücken wir das Ganze also mal genüsslich:


    1.) Rheinland-Pfalz mag zwar als einziges Bundesland seinem beratenden Arzt einen so witzigen Namen wie "BANI" (klingt wie Barney...) geben, aber die Funktion gab es in anderen Bundesländern (z.B. Hessen in Verbindung mit der KST / Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte bei der BF FFM) schon viel früher als in Rheinland-Pfalz.


    2.) Ob ein ITW generell und immer eine "medizinisch gleichwertige Alternative" zum ITH darstellt, wage ich zu bezweifeln. Wäre es so, könnte man ja sofort alle ITH abschaffen und sehr viel Geld sparen... Aber Herr Bruch relativiert diese falsche These im vorletzten Absatz der Erklärung und räumt ein: "Es könnten aber trotzdem Fälle auftreten, in denen der Einsatz eines Hubschraubers in der Nacht unumgänglich sei". Was nun, geht's nur Nachts ohne Heli oder immer oder gar nicht?


    3.) Natürlich wird sich die JUH nicht verweigern, wenn es um die Übernahme von Flügen aus Rheinland-Pfalz mit dem ITH "Christoph Hessen" geht. Allerdings ist die JUH im Gegensatz zur Fa. Heliflight als eigentlichem Betreiber des Reichelsheimer ITH und damit für den Flugbetrieb allein verantwortlichen Entscheidungsträger (das hat Herr Bruch wohl im Rahmen seiner Unkenntnis vergessen...) austauschbar und insofern relativ unwichtig. Dennoch dürfte die Heliflight es genauso sehen, so lange die Flüge bezahlt werden. Kritisch wird es nur dann, wenn Heliflight vermehrt ITH-Anforderungen der KST Hessen ablehnen muss, weil der Heli gerade für den rheinland-pfälzischen "BANI" im Einsatz ist. Schließlich ist "Christoph Hessen" laut RD-Plan primär für das Land Hessen zuständig, und irgendwann könnte es deswegen zu Nicklichkeiten zwischen Mainz und Wiesbaden kommen. Oder anders ausgedrückt: Es wäre durch nichts zu rechtfertigen, wenn Christoph 77 auf Kosten der hessischen Patienten Nachts stillgelegt worden wäre!


    Nach einigen Google-Runden habe ich einen Verdacht, warum Christoph 77 wirklich Nachts am Boden bleiben muss. Rheinland-Pfalz leistet sich nämlich seit 2004 fünf rund um die Uhr besetzte ITW. Die wollen natürlich möglichst kostendeckend beschäftigt werden... Zum Vergleich: Das von Fläche und Einwohnerzahl her deutlich größere Hessen hat nur drei solcher Fahrzeuge, die auch nicht gerade überbelastet sind. Liegt etwa da der Hund begraben, nämlich bei der Wirtschaftlichkeit der (relativ vielen) ITW, also doch irgendwie auf politischer Ebene? Die mehrfachen Beteuerungen von Herrn Bruch, dass sich nichts zum Nachteil verändert, lassen das fast vermuten...

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer
    Also dann, machen wir mal hier weiter. Danke, Manuel...


    Zuerst einmal kurz und bündig zur LAR: Hier geht's zur HP der Luxembourg Air Rescue. Die haben sowohl alle Nachtfluggenehmigungen als auch das erforderliche Personal. Und die Übernahme von Einsätzen im Mainzer Raum dürfte wohl kaum zu den Herzenswünschen der LAR gehören, das könnte nämlich mit dem Sprit eng werden... Aber wenn ich mich recht entsinne, gab es doch bei den regionalen Rettungsdiensten im Grenzgebiet D/LUX ziemlich miese Aktionen gegen die LAR, Störung des LAR-Funkverkehrs bei RTH-Einsätzen in Deutschland usw. Vielleicht sollte man mal da gründlich ausmisten, dann klappts möglicherweise besser mit der Zusammenarbeit...


    Das überrascht mich ein wenig zu hören.Ich weiß jedenfalls definitiv, daß der "Air Rescue 3" der ja für Deutschland die Primäreinsätze fliegt nach Sonneuntergang nicht mehr zur Verfügung steht! Ebenso ist es Nachts unmöglich die anderen beiden RTH in Deutschland einzusetzen, warum das so ist, weiß ich nicht. Sonst wäre uns in einigen Einsätzen nämlich einiges erspart geblieben. Des weiteren muß man noch zum "Air Rescue 2" dazusagen, daß dieser RTH, der in Ettelbrück stationiert ist nach Deutschland meist OHNE Arzt kommt, weil es für das NEF Ettelbrück und den RTH nur EINEN Arzt gibt!
    Zu den miesen Aktionen: Die Geschichte hat ja nun große Kreise gezogen, kurzzeitig standen mal nahezu alle Mitarbeiter der betroffenen RW ohne Arbeitsplatz da. Mittlerweile beschränkt sich das ganze aber auf den Hauptverdächtigen RW-Leiter, der ja auch strafrechtlich belangt werden wird. Meiner Meinung nach hat sich das jetzt alles mal wieder etwas beruhigt und ich kann von unserer Seite nur Sagen, dass in unserem KV (Bitburg-Prüm) eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Kollegen von der LAR herrscht. Wir sind froh, daß es sie gibt, denn sie haben zu einer spürbaren Verbesserung des RD in unserer Region beigetragen.
    Das ITW-System in Rheinland-Pfalz sieht wie folgt aus: An 5 Standorten (Kaiserslautern,Koblenz,Ludwigshafen,Mainz und Trier) werden diese ITM vorgehalten (2 pro Standort). Offiziell heissen die ITM, sind aber normale RTW, die im Bedarfsfall eine besondere Trage und den begleitenden NA am Krankenhaus aufnehmen und den Intensivtransport durchführen. Ausserhalb dieser Einsätze werden diese RTW ganz normal als Regel-RTW im Tagesgeschäft eingesetzt. Zumindest in Trier, wo die BF und das DRK Konz im Wechsel für den Intensivtransport zuständig sind, ist es so, dass für den Intensivtransport keine zusätzlichen Besatzungen oder Fahrzeuge zusätzlich zum Regeldienst vorgehalten werden.

  • Was die LAR angeht, beziehe ich mich nur auf die Angaben, die jeder Interessierte auf deren Homepage findet, sowie auf die Vorkommnisse, die eine Zeitlang in der Tages- und Fachpresse nachzulesen waren. Für mich wäre es durchaus nachvollziehbar, wenn die Luxemburger aufgrund dessen ziemlich angep.... gewesen wären. Umso schöner, dass es inzwischen wieder harmonisch zugeht.


    Was Christoph 77 angeht, hast Du zwar meinen Verdacht der "Schützenhilfe" für die rheinland-pfälzischen ITW gemildert (wenn auch nicht ganz entkräftet...), aber leider als RLP-Insider auch keine neuen Erklärungen für das nächtliche Grounding des ITH/RTH gebracht. Ich zweifle jedenfalls die hochgerechnete Einsatzprognose von 50 Nachtflügen pro Jahr sehr stark an. Oder ist Christoph 77 tatsächlich ein solches Unikum, bei dem entgegen allen Trends die Einsatzzahlen rapide sinken? Würde mich sehr wundern...

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  • Außer die Infos vom Inneministerium habe ich auch keine weiteren, warum der jetzt Nachts nicht mehr fliegt. Meinem persönlichen Eindruck nach, ist aber das Angebot eines nächtlichen Intensivtransports per RTH einfach zu selten angenommen worden. Ich weiß nicht ob die Kliniken eventuell zu schlecht aufgeklärt wurden, was diese Möglichkeit angeht, oder ob die Ärzte einfach zu stur waren den ITH zu rufen. Ich kann mich jedenfalls nicht entsinnen den Chr 77 auch nur ein einziges Mal Nachts in unserem Leitstellenbereich gehört zu haben. Tagsüber kommt das durchaus vor, aber Nachts wurde eigentlich alles wie bisher von den Krankenhäusern vom nächststationierten RTW in eine Klinik der Maximalversorgung gekarrt. Abgesehen davon sind auch die Zahlen der Intensivtransporte mittels ITW zumindest in unserem Bereich (Leitstelle Trier) nicht allzu hoch. Wird wie gesagt eigentlich fast alles per normalem Regel-Rettungsdienst gefahren.

  • Zitat

    Original von Krankenwagenfahrer
    Also dann, machen wir mal hier weiter. Danke, Manuel...


    Nach einigen Google-Runden habe ich einen Verdacht, warum Christoph 77 wirklich Nachts am Boden bleiben muss. Rheinland-Pfalz leistet sich nämlich seit 2004 fünf rund um die Uhr besetzte ITW. Die wollen natürlich möglichst kostendeckend beschäftigt werden... Zum Vergleich: Das von Fläche und Einwohnerzahl her deutlich größere Hessen hat nur drei solcher Fahrzeuge, die auch nicht gerade überbelastet sind. Liegt etwa da der Hund begraben, nämlich bei der Wirtschaftlichkeit der (relativ vielen) ITW, also doch irgendwie auf politischer Ebene? Die mehrfachen Beteuerungen von Herrn Bruch, dass sich nichts zum Nachteil verändert, lassen das fast vermuten...


    Wesentlich größer ist Hessen nicht wirklich - der Blick auf wikipedia ergab:


    Hessen
    Grundfläche: 21.114,94 km² - 6.075.359 Einwohner - 287 Einw. pro km²


    Rheinland-Pfalz
    Grundfläche: 19.853,36 km² - 4.052.860 Einwohner - 204 Einw. pro km²


    Könnte der Grund für die Vorhaltung von nur 3 ITW in Hessen nicht seinen Grund darin finden, daß in den zahlreichen großstädtischen Gebieten genügend NA-Systeme zur Verfügung stehen, die einen "normalen" Intensivverlegungstransport auch begleiten können, ohne daß das System gleich kollabiert - während es in RLP in vielen RD-Bereichen eher ländlich sittlich zugeht und es nicht die Fülle an paralell existierenden NA-Systemen hat ?
    Ich erinnere mich da z.B. an die Diskussionen im Bereich Bad Kreuznach, wo es wohl zeitweise nicht mehr möglich war, ein NA-System mangels Ärztemasse vorzuhalten.


    Damit wären 5 Verlegungssysteme durchaus gerechtfertigt.


    Ansonsten halte ich es durchaus gerechtfertigt, im Ballungsraum Rhein-Main einen nachtflugtauglichen RTH vorzuhalten.
    Aufgrund der Straßenverhältnisse im Herbst und Winter kenne ich im LK Mainz-Bingen und im Rheingau-Taunus-Kreis, wo z.B. eine 3-Stunden-Frist zur Lyse bei Apoplex nur äußerst schwer einzuhalten ist, wenn der Transport mit dem RTW vorgenommen werden muß.


    Aber vielleicht haben die BürgerInnen Glück und die Oma vom Herrn Minister fällt mal beim Kirschenpflücken apoplektisch von der Leiter und landet im maximalen Haus der Grundversorgung mit knapp 100 Betten.
    Da freuen sich dann alle Mitarbeiter, daß Oma nicht rumlärmt, bis endlich jemand entdeckt, daß sie tatsächlich nicht mehr sprechen kann und auch die Motorik sich nur noch sehr einseitg darstellt.


    Soweit mir erinnerlich, hat der Tod des bayrischen MP Franz-Josef Strauß seinerzeit ja auch zu positiven rettungsdienstlichen Veränderungen geführt.

    Sauerstoff und Nierenschale waren unser Notfallequipment - der graue Parka unsere Warnkleidung - und der VW-KTW das Non-plus-ultra der Notfallrettung

  • Naja, die "zahlreichen" großstädtischen Gebiete in Hessen beschränken sich für mich auf den Bereich der fast nahtlos ineinander übergehenden Städte Frankfurt, Offenbach und Hanau. Dann hätten wir noch Wiesbaden, Darmstadt und Kassel als großstädtisch zu bieten. Der Rest Hessens besteht aus etlichen Kreisstädten mit weit weniger als 100.000 Einwohnern plus Landkreisfläche, ist also mit der Struktur von RLP vergleichbar. Hinzu kommt, dass etwa zwischen der gedachten Linie Marburg/Gießen/Fulda und Kassel die Kliniken der Maximalversorgung recht dünn gesät sind, dort also eigentlich ein eher höherer ITW/ITH-Bedarf bestünde. Und die 2 Millionen Einwohner, die Hessen ohnehin mehr hat als RLP, sollten ja auch rettungsdienstlich halbwegs adäquat versorgt sein...


    Irgendwie überzeugt mich das also auch nicht so ganz...


    Dass es einen nachtflugtauglichen ITH im Rhein-Main-Gebiet geben muss, ist unbestreitbar. Ich ergänze die Aussage sogar um das Wort "mindestens". Und hier kam bisher immer Christoph 77 ins Spiel, der auch in Hessen eingesetzt wurde wenn Reichelsheim besetzt war, genau wie im Gegenzug Christoph Hessen bei Bedarf für den 77er in die Bresche sprang. Das klappt jetzt überhaupt nicht mehr! Ganz im Gegenteil, RLP will Christoph 77 nachts abstellen, aber nach wie vor auf Christoph Hessen zurückgreifen. Das könnte zu "innerhessischen" Problemen führen, wenn uns der Heli öfter für einige Stunden wegen seiner "geerbten" RLP-Einsätze fehlt!

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  • Hallo zusammen,


    auch wenn es langsam am ursprünglichen Thema vorbei geht hier noch ein kurzer Kommentar zu den ITW in Hessen:


    Seit dem 1.07.07 gibt es in Hessen 4 rund um die Uhr besetzte ITW und den Christoph Hessen.


    Von den 4 ITW stehen zwei in Großstädten (Frankfurt und Kassel) und zwei in ehr ländlichen Gebieten (Gießen und Marburg), wodurch sich in meinen Augen auch eine relativ gute Abdeckung ergibt.


    Zum Thema nächtliche Verlegung mit Hubschraubern: durch die lange Vorlaufzeit von ich glaube einer Stunde geht ja auch einiges vom Zeitvorteil des Hubschraubers gegenüber bodengebundenen Fahrzeugen verloren. Vielleicht ist dies ja auch ein Grund für das abendliche Dienstende des Christoph 77?


    MfG


    Moritz

  • Kleine Korrektur: Der neue Gießener ITW wird genau wie der Marburger von MKT (gehört zum RD Mittelhessen) gestellt und ist meines Wissens nur an Werktagen von 8 bis 17 Uhr besetzt. Zudem vermute ich, dass dieser neue ITW eher mit der Fusion der Unikliniken Marburg und Gießen zu tun hat... Etliche doppelt vorhandene Abteilungen wurden wohl auf eine der beiden Kliniken konzentriert, so dass allein schon zwischen Gießen und Marburg ein nennenswert höheres Intensiv-Transportaufkommen denkbar wäre.


    Die Vorlaufzeit bei HSM (siehe oben) für den ITH Frankfurt lag während meiner aktiven Zeit dort zu jeder Tages- und Nachtzeit incl. Wettercheck und Anfahrt der Crew zum Flughafen bei maximal 30 Minuten. Wenn also die nunmehr einstündige Vorlaufzeit den Tatsachen entspricht, hat sich die Situation nicht unbedingt verbessert, seitdem der ADAC den ITH stellt...


    Ausserdem sehe ich durchaus einen direkten Zusammenhang zwischen dem nächtlichen Aus für Christoph 77 und dem Intensiv- bzw. Sekundärtransport in Hessen. Schließlich steht der 77er unmittelbar an der Grenze zwischen Hessen und RLP und, was wohl in Vergessenheit geraten ist, hat Christoph 77 bzw. der ADAC damals alle Rechte und Pflichten (!) des früheren HSM-ITH übernommen!

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  • Morgen,


    ich will ja nicht klugscheißen, aber laut HP des DRK Rettungsdienst Mittelhessen läuft der Gießener ITW seit dem 01.07.07 auch 24 Stunden im Präsenzdienst Link
    :-)) Ich werd mich da nochmal umhören.


    Was die Zusammenlegung von Abteilungen betrifft, hat sich meines Wissens dort noch nicht viel getan. Im Moment laufen die "feindlichen" Übernahmen ehr im Verwaltungsbereich... Aber der Bedarf für zwei 24 Stunden ITW scheint ja vorhanden zu sein.


    Was die Vorlaufzeiten des Christoph Hessen betrifft: ich kann mich nur an zwei Einsätze erinnern, wo sein Einsatz überlegt wurde. Nach Rückfrage der Leitstelle hieß es dann, dass mit dem Eintreffen erst in 90-120 Minuten zu rechnen wäre. Ich hab das jetzt mal pauschal auf den Christoph 77 übertragen...


    MfG


    Moritz

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mich recht entsinne, galten diese "Rechte und Pflichten" für den 77er nur, als er noch über die KST in Frankfurt koordiniert wurde. Dies fiel ja irgendwann mal weg, wie auch die Koordination für den 53er aus Mannheim!
    Christoph 77 wurde dann auch nach Sunset über die LST in Mainz alarmiert.


    Christoph Hessen war bis vor Kurzem noch nach Sunset im Hintergrund-Modus Standby. Das da heißt, dass die Besatzung nach der Alarmierung erstmal auf die Wache fahren musste, dann wurde das Wetter eingeholt und der Flugplan eingereicht und dann ging es los.
    Inzwischen ist es allerdings so, zumindest will man darauf hinaus, dass der ITH aus Reichelsheim around the clock Einsatzklar ist und auch nachts binnen von 10 Minuten abhebt.
    Die Voraussetzungen sind dafür in EDFC durchaus gegeben, zumal auch keine Anwohner nebendran sind, die rummosern, wenn der Hubschrauber zur Schlafenszeit abhebt.


    Meiner Meinung nach war und ist das in Mainz ein Politikum und gäbe es dieser dubiose BI nicht, würde der Hubschrauber nach wie vor rund um die Uhr in Mainz stehen und seine Einsätze fliegen.


    Die bodengebundene RD-Struktur in RLP ist zwar durchaus gut und durchdacht, aber wenn man auf einmal einen Hubschrauber weniger hat, den man die ganze Zeit als Joker noch in der Hinterhand hatte, dann ist das doch schon recht bescheiden.
    Und das man all das mit einem ITW/INVER abdecken kann, wage ich doch in diesem Kontext ein wenig anzuzweifeln.


    Aber gut... die Jungs aus Reichelsheim können nun die Hände spucken und der Flattermann wird nun nachts ordentlich was zu tun haben...

  • Moinsen,
    gehöhrt zwar nicht zum orginären Thema aber ich hänge mich einfach mal hier mit dran :winktz:
    Seit einiger Zeit entsteht zwischen der Chir. Poli und der Pathologie ein NEubau auf dem Gelände der Uniklinik und niemand scheint genau zu wissen was es wird. Im Gespräch ist alles vom Notfallmedizinischen Zentrum mit Dachlandeplatz und Hangar über einen neuen Pathologie Hörsaal bis zum wellness Zentrum für Angestellte :zwinker:.
    Auch für mich als Mitarbeiter der Uniklinik war bisher nicht mehr raus zu bekommen und nun frage ich halt hier, da doch der ein oder andere "Conections" zur Heli-Crew und/oder den HiOrgs in Mainz zu haben scheint.


    Also, noch mal kurz: Wer weiss was gebaut wird?


    Meine bisherige Netz Recherche bem Land, der BAufirma (Riedel Bau) und in diversen Ausschreibungsdatenbanken und im Intranet waren bisher erfolglos.


    PS: Die HP con Chr.77 ist auch schon länger offline, weiss hier jemand warum?


    Gruß aus Mainz, wmpro.


  • Fragt mich nicht warum aber ich habe es bloß übersehen, also Gebaut wird tatsächlich ein Labor/Höhrsaalgebäude mit Rettungswache und Dachlandeplatz, mehr Infos HIER.


    Nur warum die HP offline ist weiss ich noch immer nicht, was jedoch nun nur noch pure Neugierde es, habe ich jetz doch die Sachlichen Infos gefunden :zwinker:


    EDIT:
    Ich glaubs nicht, vor drei wochen noch Stundenlang vergeblich gesucht und jetzt auch noch das Ingeneurbüro mit Bauzeichnung gefunden, also für interessierte HIER noch mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von wmpro ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke mal, dass man Aufgrund der Umstellung der Einsatzbereitschaft die HP auch umstellen wird.


    Ich finde es nach wie vor bedauerlich, dass der 77er ab 22 Uhr nicht mehr zur Verfügung steht, aber die Jungs in Reichelsheim freut es umso mehr und in RLP scheint man der Meinung zu sein, dass man die meisten Dinge bodengebunden mit dem ITW abarbeiten kann, was ich allerdings ein wenig bezweifel.


    Das auf der Uni Mainz ein neuer Dachlandeplatz entstehen wird, ist schon länger geplant. Vielleicht hören dann auch die Tankflüge auf und Anwohner sind dann ein bisschen zufriedener!


    Alles in allem finde ich es schon sehr komisch, dass eine BI einen solchen Einfluss auf unser aller Sicherheit nehmen kann. Und man kann mir erzählen was man will, daran wird es letztendlich gescheitert sein!

  • Wenn es tatsächlich so ist, dass eine Horde spießbürgerlicher Nörgler dafür verantwortlich ist, dann ist das ein Armutszeugnis für die Landesregierung von Rheinland-Pfalz und letztendlich auch für die Gesellschaft an sich!


    Die Mitglieder der BI haben es ja auch im Notfall nicht weit bis zur Uniklinik, und was interessiert es diese Kleingeister, ob jemand aus Kleinkleckersdorf zeitnah eine angemessene medizinische Betreuung bekommt? Und zur Beruhigung der Gewissensbisse spendet man fleissig für alle möglichen Hilfsprojekte in aller Herren Länder. Dort stören sie ja auch nicht die eigene Nachtruhe...


    Lang lebe das Sankt-Florians-Prinzip! So lange es mir gut geht, ist alles in Butter... Ekelhafte Einstellung!


    P.S.: Sollte mir jemand Polemik und beleidigende Äusserungen unterstellen, sind zumindest letztgenannte durchaus beabsichtigt!

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  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Alles in allem finde ich es schon sehr komisch, dass eine BI einen solchen Einfluss auf unser aller Sicherheit nehmen kann.


    Ich erinnere mich da düster an eine Feuerwehr die im letzten Jahr fast vor dem Umzug in eine kleine Zeltstadt stand: Der Grund waren Anzeigen einiger Anwohner die sich durch die Feuerwache mitten im Wohngebiet belästigt gefühlt haben.
    Die andauernden nervenden Einsätze, teilweise auch noch in der Nacht wenn man wach wird! Und dann höchstens einmal in der Woche der Lärm der durch die DLK oder die Pumpe vom LF ausgeht die mal getestet werden muss.
    Und dann hat man festgestellt, und zwar alleine durch diese Kleinkariertheit und Engstirnigkeit, das die Feuerwache eigentlich laut Flächennutzungsplan in diesem Viertel hätte gebaut werden dürfen.


    Und nach diesem Vorfall kucke ich mal aus meinem Fenster, von dem ich fast unser Erdgeschossgerätehaus in der Nachbarstraße sehen kann. Und was sehe ich rundherum? Wohnhäuser und fast die selben Probleme:
    Einmal im Monat an einem Samstag wenn jeder seinen Hansel den Rasen mäht die 4 Kettensägen, die 4 Pumpen und den Turbolüfter testen ist zu viel für manche Anwohnerseele.
    Und das man wenigstens in den beiden Ausfahrtstraßen der Feuerwehr anständig parkt damit das TLF und die LFs durchkommen? Fehlanzeige, lieber plärrt man rum wenn ein großer roter Laster vorm Haus steht mit Horn und Lampen, weil man nicht durchkommt und man hinten in der Kabine nen Koller kriegt weil es mal ein Wohnungsbrand ist und der Anwohner in Zeitlupe zum Auto schlruft und unverständig den Kopf schüttelt.


    Jeder ist froh das die Feuerwehr, der Rettungsdienst oder die Polizei schnell da sind und kompetent in ihrem Gebiet helfen können. Und wehe die, die man sonst oft belächelt und teilweise auslacht, kommen eine Minute zuspät: Die Oma ist exitus, neben der Küche steht auch das Wohnzimmer schon in Vollbrand, dann ist das Geschrei groß.
    Und dann fällt einem auf: Ach der, der stellt doch selber immer die Straße mit seinem Auto zu, obwohl er eine Einfahrt hat. Ach der, der parkt immer auf einem Hydranten. Ach der, der die Feuerwehrleute immer als Säufer beschimpft, die vom RD als Faulenzer abtut und der für den Polizisten nur faule Beamten sind.
    Der und gerade der am lautesten geschimpft hat, schreit jetzt am lautesten um Hilfe und schimpft weil es nicht schnell genug geht...


    Und an alledem sehe ich immer wieder wie wenig fast alle Hilfsorganisationen oder auch BOS sind. Wenn man sie braucht muss es schnell und effektiv gehen.
    Aber ansonsten? Da können die sich ruhig in Luft auflösen, da stören die doch eh nur.
    Das sind alles Dinge die eine BI oder ein einfacher Anwohner der ungünstig parkt oftmals nicht bedenken und auch nicht dazu lernen wollen.

  • Hallo zusammen,
    zum RTH Chr. 77:
    Dieser fliegt nachts nicht mehr, weil der zuständige Arzt bei der Leitstelle, der die Sekundärflüge genehmigen muß, dies in der Vergangenheit öfters nicht getan hat. Da der ADAC sowieso zu wenig Piloten hat hat man dann die Nachtflüge eingestellt und den zweiten somit freiwerdeneden Piloten auf einer anderen Station eingesstzt.
    zum ITW in Rheinland-Pfalz:
    das die ITW rund um die Uhr zur Verfügung stehen ist ein Irrglaube. Der ITW Trier zumindest steht in der Regel ab 15 Uhr am Nachmittag nicht mehr zur Verfügung. Verlegungen müssen dann mit dem normalen RTW gefahren werden da Nachts auch kein RTH zur Verfügung steht.
    Die NAchtverlegungen mit dem RTH sind meiner Meinung nach sowieso Quatsch, da die Vorlaufzeit für die Eifel z.B. viel zu lang ist. In dieser Zeit bin ich mit dem RTW immer in Trier, Bonn oder Koblenz.
    Viele Grüße
    Eifelman

    Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance

  • Hallo Zusammen
    Das Nachtflugverbot für Christoph 77 aus Mainz kam eigentlich durch eine sog. BI der Anwohner rund um das Klinikum Mainz zu stande. Vereinzelte Mitglieder der Bi gingen sogar soweit das der Flugbetrieb auf dem Landplatz massivst gestört wurde. So wurde z.B ein Heli vom BGS hier Christoph 2 aus Frankfurt an der Landung gehindert und must abdrehen,da sich eine Person auf den Landplatz gelegt hatte. Mehr als einmal mußte die Polizei hier die Personen vom Landeplatz entfernen.
    Da sich aber auch Leute mit Rang und Namen in der Nachbarschaft befanden und diese auch die BI ünterstützen,wurde durch das Innen Ministerium Rheinland-Pfalz das Nachflugverbot für den Christoph 77 verhängt. Die Intensivtransportfahrzeuge stehen nicht in der regel 24 Stunden am Tag für Verlegungen parat. Nachts geht dies Teilweis schon gar nicht da die Vorhaltungen im RD dermaßen runtergefahren worden sind. Es kann aber auch nicht sein das ich Nachts beim Feuerwehr Einsatz eine Polytraumatisierte Person aus dem Fahrzeug schneide und dann 35 Minuten warten muß bis der RD aus Mainz eintrift weil alle anderen RW verwaist sind. Ich selbst halte das Vorgehnen mehr als Bedenklich. Aber die Bewohner rund um die Uni-Klinik haben es da ja sehr gut, die Maximalversorgung ist ja vor Ort. In den Städten ist die Versorgung durch den RD ja sehr gut. Wenn ich mir aber hier unseren Landstrich anschaue wird es einem manchmal schon Mulmig. Gerade nachts wird nur ein RTW sowie ein KTW vorgehalten plus NEF.
    Ist der RTW gerade auf dem Weg nach Ludwigshafen,Worms oder Mainz hat man die berühmte A-Karte gezogen,da alle weiteren RW´s 30 Kilometer entfernt sind.


    Gruß aus RLP


    Martin



    Florian-Alzey-Land

  • Jetzt bin iach aber ein bisschen platt. Die Landung eines RTH verhindern, indem man sich auf den Landeplatz legt. Das ist doch nicht nur hochgradig bescheuert, sondern wohl auch ziemlich Strafbar! Wenn sich das so zugetragen hat, hat derjenige wohl hoffentlich ne saftige Strafe kassiert. Das ist nicht unbedingt besser, als der RWL, der den Funkverkehr in unseren Breiten gestört hat, damit der Luxemburgische RTH Air Rescue 3 seine Einsätze nicht mehr fliegen kann....
    Übrigens steht eben dieser RTH bei uns in dringenden Fällen auch für Nachtflüge bereit. Allerdings mit ner langen Vorlaufzeit, da die Besatzung Nachts in Rufbereitschaft ist.
    Was mich interessiert, hier steht was von "Runterfahren von Kapazitäten". Bei uns ist zur Zeit der umgekehrte Fall eingetreten. Bedingt durch den neuen Landesrettungsdienstplan und den dringend notwendig gewordenen Neubau einer bestehenden Rettungswache, kam es zu Diskussionen über die Hilfsfrist.
    Ergebnis: Eine neue RW-Aussenstelle ist seit März in Betrieb (Ort: Echternacherbrück), zwei weitere sind in Planung (im nordöstlichen Teil der VG Prüm und in der VG Kyllburg).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Florian-Alzey-Land
    Das Nachtflugverbot für Christoph 77 aus Mainz kam eigentlich durch eine sog. BI der Anwohner rund um das Klinikum Mainz zu stande.


    Also soweit ich weiß, besteht/bestand diese "BI" aus einer Familie!


    Zitat

    Original von Florian Alzey-Land
    Vereinzelte Mitglieder der Bi gingen sogar soweit das der Flugbetrieb auf dem Landplatz massivst gestört wurde. So wurde z.B ein Heli vom BGS hier Christoph 2 aus Frankfurt an der Landung gehindert und must abdrehen,da sich eine Person auf den Landplatz gelegt hatte. Mehr als einmal mußte die Polizei hier die Personen vom Landeplatz entfernen.


    1.) Kann ich mir das so nicht vorstellen, weil es den Straftatbestand des "gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr" darstellen würde (§§ 315 StGB).


    2.) Ist Christoph 2 kein Hubschrauber des BGS (den es so oder so nicht mehr gibt seit 2005) sondern des Zivilschutzes, respektive des Bundesministerium des Innern und wird lediglich von Piloten der Bundespolizei geflogen (die BPOL übernimmt auch die technische Wartung der Hubschrauber)!


    3.) Wenn man einen Hubschrauber an der Landung gehindert hätte (was ich nach wie vor nicht glaube), wäre dort ein riesen Auflauf gewesen, was auch an den Medien keineswegs vorbeigegangen wäre. In der Fach- und Regionalpresse war in diesem Kontext absolut nichts zu finden!


    4.) Der einzigen Aktionen der "BI" waren friedlicher Natur im Kontext zum Protest. So wurden die Zeiten der Landungen erfasst, Videos von Starts und Landungen gedreht, Unterschriften gesammelt und Klagen eingereicht.
    Zwar verstehe ich eine solche Haltung und Handlung bis heute nicht, aber das ist eben das Recht der Leute!


    Zitat

    Original von Florian-Alzey-Land
    Da sich aber auch Leute mit Rang und Namen in der Nachbarschaft befanden und diese auch die BI ünterstützen,wurde durch das Innen Ministerium Rheinland-Pfalz das Nachflugverbot für den Christoph 77 verhängt.


    Was ist das denn für ein Mist?
    Natürlich hat die BI bei der Entscheidung mitgewirkt, aber wer sich in dem Bereich auskennt und auch das ein oder andere gelesen und mitbekommen hat, sollte wissen, dass es bei Weitem nicht einzig und allein an der BI lag.
    Man schaue sich hier nur das neue ITW-Konzept des Landes Rheinland-Pfalz an.
    Nochmal: Ich bin durchaus der Auffassung, dass die BI ordentlich mitgewirkt hat, dass CHR 77 heute nicht mehr in der Nacht unterwegs ist, aber der BI einzig und allein die Schuld zu geben, gehört in das Land der Phantasie und Märchen!


    Was die Anspielung auf "Rang und Namen" betrifft:
    Das finde ich ebenfalls ein wenig weit hergeholt.
    Christoph 77 fliegt bereits seit Mitte der 1990er Jahre... auch Nachts!
    Und die Entscheidungen des OLG Rheinland-Pfalz waren hier unmissverständlich, CHR 77 hatte eine Betriebserlaubnis und die Belange der Leute wurden hier ein wenig weiter hinten angestellt.
    Zudem - und das sollte man hier in aller Deutlichkeit nochmal aufrufen - hat die BI sich mit ihrem Handeln all die Jahre selbst in das Knie geschossen!
    Die BI konnte sehr lange die Installation einer Tankanlage verhindern, sowie die Errichtung einer "richtigen" Station. Christoph 77 war/ist gezwungen zum Tanken den Flugplatz Mainz-Finthen (EDFZ) anzufliegen, was hier bis zu zwei Flugbewegungen mehr bedeutet hat


    Zitat

    Original von Florian-Alzey-Land
    Die Intensivtransportfahrzeuge stehen nicht in der regel 24 Stunden am Tag für Verlegungen parat. Nachts geht dies Teilweis schon gar nicht da die Vorhaltungen im RD dermaßen runtergefahren worden sind. Es kann aber auch nicht sein das ich Nachts beim Feuerwehr Einsatz eine Polytraumatisierte Person aus dem Fahrzeug schneide und dann 35 Minuten warten muß bis der RD aus Mainz eintrift weil alle anderen RW verwaist sind.


    Das musst Du mir nun erklären, warum die ITWs in RLP nicht 24. Stunden am Tag verfügbar sind?
    Zudem, wie willst Du mit einem ITW einen RTH auffangen?
    Ferner ist das alles ein wenig komplizierter.
    Auch Nachts musst Du auf den Hubschrauber so lange warten, da dieser nach Sunset eine gewisse Vorlaufzeit hat, mit oder ohne SX5.


    Zitat

    Original von Florian-Alzey-Land
    Ich selbst halte das Vorgehnen mehr als Bedenklich. Aber die Bewohner rund um die Uni-Klinik haben es da ja sehr gut, die Maximalversorgung ist ja vor Ort.


    Das ist mitunter das einzige Argument, was ich ich so unterschreiben kann... alles andere sollte ein wenig besser durchdacht sein. Ohne Dir da zu nahe kommen zu wollen, aber ich habe die Befürchtung, dass da das ein oder oder andere Halbwissen umgeht...

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