Keine Viertragewagen mehr?

  • Moin zusammen,


    ich hab letztens von einem Kollegen aus Schleswig-Holstein gehört, dass es künftig im KatS keine Viertragewagen (4KTW, KTW-4, wie auch immer) mehr geben soll.


    Hintergrund:
    Die Kollegen dort haben gerade noch neue Viertragewagen für ihre SEG bekommen. Bei der Übergabe sagte man ihnen, dass die jetzt auslaufen würden. Angeblich gäbe es eine europäische Richtlinie, die regeln würde, wieviel Platz im Rettungsmittel einem Patienten zustehen würde. Darunter sollen wohl auch KatS-Fahrzeuge fallen. Künftig soll es daher auch im KatS nur noch "normale" KTW geben.


    Meine Frage, kann das jemand bestätigen oder ist das ein Scheisshausgerücht?

  • Hlat ich für eine Kloparole bzw. einer jener Regelungen die sich nicht umsetzen lassen würde. Stichwort, wer soll das bezahlen. Dazu kommt das davon nicht nur die 4KTW betroffen wären sondern ja auch die schnieken neuen GRTW die ja bei den Tragelagerungen auch nicht über mehr Platz verfügen.


    Im übrigen fällt der Post interessanter Weise genau auf den Tag wo in der Süddeutschen berichtet wird das der Bund beim KatS durch Einsparungen und Umstrukturierungen drastische Einschnitte vornehmen will was z.b. im Süden zu 30% weniger Fahrzeugen führen würde .


    Da haben unsere dollen Politiker wieder dolle Ideen gehabt...
    :mail:

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Bei uns hat das DRK noch einen bekommen.


    Der Leiter (DRK) der SEG Rhein Erftkreis meinte, dass es die letzten waren, die ausgeliefert wurden, weil einfach kein Geld mehr da sei....




    Edit: Auslieferung war 2005 od. 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Patrik Faber ()

  • dürften wohl ausgeliefert sein. Das letzte Kontingent stammte aus einem Los, welches zwar schon bestellt aber noch nicht ausgebaut war.
    Als mit dem Ausbau begonnen wurde, stand schon fest, dass es zukünftig keine KTW4 mehr geben wird. Jedenfalls nicht vom Bund. Gründe hierfür liegen wohl in der Umstrukturierung des Zivilschutzes.
    Stichwort Task forces. Hier sind RTW- ähnliche Fahrzeuge geplant, welche max. 2 Pat. liegend transportieren können.

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • Angeblich soll es nur "Zwei-Trager" geben, Fahrzeuge in denen zwei Patienten befördert werden können.


    Auch unsere 4 Trager (Ford Transit) wurden vor fast 5 Jahren ausgesondert (nicht mehr fahrbereit) und seitdem warten wir auf Ersatz, schätze der wird nie mehr kommen, nachdem alle Sprinter 4Trager wohl ausgeliefert sind.


    Naja auf unsere Betr. LKW haben wir auch 10 Jahre gewartet!

  • Der Bund, welcher wohl die meissten KTW-4 ausgeliefert hat, stellt sein komplettes Engagement im Sanitätsdienst um.


    Es soll nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip Ausrüstung übers Land verteilt werden, sondern es sollen sog. Medical Task Forces gebildet werden.


    Diese werden im ganzen Land verteilt und sollen ein Einzugsgebiet von ca. 150km (weiß nicht mehr ob Radius oder Durchmesser) haben. In der Sollstärke dieser Einheiten kommt kein KTW-4 mehr vor, sondern v.a. sogenannte mit Notfall KTW mit 2 liegend Patientenplätzen.


    Es wird auch keine ArztTrKW mehr geben, sondern irgendwelche GW-SAN, die diesen Einheiten angeschlossen sind.


    Beschlossen wurde das ganze angeblich auf einer Innenministerkonferkonferenz letztes Jahr. Aber was jetzt genau kommt, weiß niemand richtig und alle üben sich im Glaskugellesen.


    Grüße
    Bernd

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  • Wenn ich eure Postings so lese krieg ich echt nen Blutrausch. Wie weit wollen die Politiker den noch einsparen. Es gibt sogar noch SEG´s wie wir die noch mit dem alten unkaputtbaren Ford Transit als 4TW durch die gegend fahren. Aber es kann doch nicht sein das der KatS immer mehr runter gefahren wird.


    Dann wundert man sich bei Katastrophen wie Hochwasser und oder starkem Schneefall in Bayern das die Helfer von Arbeitgebern nicht mehr frei gestellt werden und immer weniger im Ehrenamt Aktiv sind. Da nützt in Hessen auch keine Ehrenamts Card nicht mehr.


    Nur weiter so in 10 Jahren dürfen dann die Beamten und Sessefurzer aus Rathäusern und Landratsämtern sich selber retten gehen.


    Wir sind ja gerade so an der 3% Gesundheitsregelung im Rettungsdienst vorbei geschrammt. Alle Daumen nach Oben. Was muss eigentlich noch passieren das es auch mal gescheite Politiker gibt. Ballert alles Geld ins Ausland erhöht die Steuern auf 50 % .


    Entschuldigt bitte aber mich ärgert es zu lesen das die hohen Herren die von unserem Job den wir im Haupt und Ehrenamt erledigen keinen blassen schimmer haben. Selbst Polizisten dafür das Sie ihren Allerwertesten riskieren verdienen nicht mehr das Perfekte Geld und dann streiken Bank Heini´s und Telekommunikatoren ( DTAG ) herum. Wir sollten uns auch mal stark machen und zeigen das es so mit uns auch nicht mehr weiter geht.


    Generalstreik für den KatS in Deutschland es dürfte 1 Woche nix mehr gehen. Wann bemerken unsere Politiker das Sie auch uns Schaden.


    Aber dann in der Ansprache der Sozialministerin von Hessen die Arbeit in höchsten Tönen loben. Was bringt das uns wenn man uns keine Einsatz Taktischen Mittel zur Verfügung stellt.


    Irgend wann sind auch die Kräfte von Berufsfeuerwehren erschöpft und dann greift man auf uns zurück. Sollen wir in Zukunft nur noch mit Fahrtrage und Notfallrucksack bewaffnet dann an die Einsatzstelle ausrücken ??? Naja so kann man natürlich auch Einsparen ohne Ende.


    und in 10 Jahren ??? Da ist der KatS höchst wahrscheinlich aufgelöst und in 20 oder gar 30 Jahren gibt es dann nur noch Pflichtfeuerwehren weil sich Ehrenamtliche durch die hohen Politiker nur noch verarscht vor kommen.


    Deutschland wir sind auf dem besten Wege uns selbst kaputt zu kriegen. Spart nur weiter so und das ende des Katastrophenschutzes und des Ehrenamtes ist besiegelt. ganz toll.


    Entschuldigt das war schon mehr als Off - Topic muss aber mal gesagt werden. Danke für euer Verständnis.

  • Hi,


    ich hab auch "hohes Blut" wenn's ums Thema K-Schutz geht. Was wir aber mal nicht vergessen wollen: K-Schutz ist Ländersache! Die vom Bund gestellte Ausstattung dient dem Zivilschutz (also für den Verteitigungs-Fall) und kann im K-Schutz berücksichtigt werden.


    Fakt ist nunmal dass wir ein Bundesstaat leben, in dem sich manche Bundesländer mehr (z.B. NRW) und manche weniger (z.B. Bayern) im Katastrophenschutz engagieren. Dementsprechend wird auch der K-Schutz der Zulunft aussehen.


    Aber so lange Hi-Orgs immer schön dazuschustern und wenn sich ein hohes Tier ankündigt ihr bestes Material auf Hochglanz poliert präsentieren. Anstatt dem hohen Herrn (oder Dame) zu zeigen, welche Ausrüstung wirklich zur Verfügung gestellt wird, zeigen, wird sich nicht viel ändern.


    Der Bund spart in Summe gar nicht so viel ein, nur verteilt er seine Mittel anders, z.B. verbesserte Ausrüstung für THW, dafür streichen des Brandschutzes als Aufgabe des Zivilschutzes, Sanitätsdienst konzentrieren und der Betreuungsdienst als großes Fragezeichen. Treffen tut dies all diejenigen, die ihren K-Schutz fast ausschließlich mit Bund Ausrüstung organisieren


    Grüße
    Bernd

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  • Hi,
    mal ehrlich - wie sinnvoll ist den heute noch das Zivilschutzkonzept der 70er Jahre, wie sinnvoll sind denn 4 Trage KTW ? Ich kann mich nicht erinnern das wir die mal wirklich gebraucht htten, außer als mobile Sanstelle, und auch da wäre was anderes besser gewesen. Warum muß der Bund unbrauchbare Fahrzeuge verteilen ? Bestes Beispiel sind die neuen Betreuungs LKW´s.. Besser wäre wenn den Organisationen zweckgebundenes Geld zur Verfügung gestellt werden könnte, damit die Fahrzeugkonzepte verwirktlich werden können die man brauchen kann.

  • Hi,


    naja den Zivilschutzfall hat ja, Gott sei Dank, noch niemand erlebt. Ehrlich gesagt glaube ich schon, dass KTW-4 dort eine gute Rolle gespielt hätten. Z.B. bei der Rettung Verletzter nach einem Bombenangriff im Load-And-Go-Verfahren.


    Mittel zur Verfügung stellen, die dann selbst eingesetzt werden können, halte ich für nicht realisierbar. Denn der Bund muss ja auch für alle Folgekosten seiner Ausrüstung gerade stehen und wenn dann einzelne Groschengräber gekauft werden, ist das dem Ganzen auch nicht förderlich. An die Austauschbarkeit von Komponenten wäre dann auch nicht mehr zu denken. Also alles in allem, meine Meinung, eher nein!


    Besser Zivilschutz und K-Schutz zusammenziehen, einheitliche, zeitgemäße Strukturen aufbauen und kontinierlich arbeiten, anstatt alle paar Jahrzehnte ein Konzept aufzustellen und an diesem bis zum nächsten eisern festhalten. Das ganze sollte dann unter Regie des Bundes laufen, weil sonst wieder 18 Süppchen gekocht werden.


    Vor allem aber, weg mit der Zuständigkeit von Kommunen und Gebietskörperschaften, dort treten immer wieder Bürgermeister(innen) und Landrat(innen) auf, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, aber fleissig entscheiden sollen. Hier sollten professionelle Notfallmanager her, die mit Unterstützung von lokal Informierten die jeweiligen Lagen bearbeiten sollen.


    Grüße
    Bernd

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  • Zitat

    Original von herrmann030700


    Besser Zivilschutz und K-Schutz zusammenziehen, einheitliche, zeitgemäße Strukturen aufbauen und kontinierlich arbeiten, anstatt alle paar Jahrzehnte ein Konzept aufzustellen und an diesem bis zum nächsten eisern festhalten. Das ganze sollte dann unter Regie des Bundes laufen, weil sonst wieder 18 Süppchen gekocht werden.


    Es haben nur die Bundesländer unterschiedliche Bedürfnisse, In Hamburg haben wir beispielsweise kaum Transportwege abzudecken ( an jeder Ecke ein Krankenhaus). Im Betreuungsdienst sind Zelte vollkommen überflüssig, weil es für Evakuierungen genügend feste Räumlichkeiten gibt, In den Flächenstaaten ist das aber genau umgekehrt. Wie solls denn da Sinnvolle, für alle passende Ausstattung und Ausrüstung geben ? Macht aus meiner Sicht auch nicht wirklich Sinn...

  • Aber wie soll man effektiv planen wenn man jedem selbst überlässt was er anschafft ? Es muß ja jemand gewährleisten das bestimmte Dinge vorgehalten werden auch wenn sie vielleicht für die einzelne Dienststelle nicht im Alltag von besonderem Nutzen sind.


    Die Task-Forces sind imho der größte Humbug den man sich vorstellen kann. Da wird Geld in Kräfte gepumpt die wirklich nur für einen K-Fall gut sind und ansonsten wie die MANV-Container vor sich hinrotten. Lokale Einsätze die heute an der Tagesordnung sind auch mit K-Schutz-Material fallen damit komplett aus. Oder kann man für die Ausleuchtung einer Unfallstelle oder einer Personensuche mal schnell die 100 KM entfernte Task-Force anforden ?

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
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  • Ein K-Fall wird ganz schnell zur Bundesangelegenheit. Alsosollte der Bund auch wissen, was ihm zur Verfügung steht. Es kann nicht sein, dass der Bund erst nachfragen muss, was zur Verfügung steht, sondern er muss eindeutig erkennen und wissen, wie groß das Fahrzeug- und Kräftekontingent ist. Wie viele KTW-4 kann hamburg, kann Pinneberg, kann Steinburg, kann Dithmarschen liefern... Das geht nicht, dass einer keinen KTW-4, dafür aber irgendwelche anderen fahrzeuge hat, und jeder seinen eigenen Salat zubereitet. Es muss gewährleistet sein, dass ein Grundstock an Fahrzeugen nach Bundesregularien vorgehalten wird. Was darüber hinaus gestellt werden kann, ist dann jedem selbst überlassen.


    My2cents.

  • Was die Task forces angeht, da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Ende Mai wird auf einer Konferenz der Inneminister mal wieder darüber debattiert. Das wird ein Zankapfel zwischen Bund und Ländern.
    Was mich erschreckt: Bis man sich einigt werden alle Neubeschaffungen zurückgestellt. Wenn es so läuft wie beim Digitalfunk, sind bis dahin auch die zuletzt ausgelieferten Sprinter wegen Altersschwäche ausgemustert.

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • <ironie an>Dann wären aber mal ein paar Steuergelder eingespar. So kann man auch seinen Haushalt sanieren, nichts entscheiden und schwubbsdiwubbs hat man einen ausgeglichenen Haushalt.</ironie aus> :kranklach: :drink:

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    Einmal editiert, zuletzt von herrmann030700 ()

  • Ich bin der Meinung wie 14/44/4. Wenn man den Kommunen oder gar den Organisationen das Geld für Fahrzeuge geben würde, wäre meiner Meinung nach, bei einigen, die Gafahr, das man das kauft, was z.B. für Sanitätsveranstaltungen super gebrauchen könnte, aber was im
    K-Fall "völlig Nutzlos" wäre...

  • Zitat

    Original von Joachim
    Ich bin der Meinung wie 14/44/4. Wenn man den Kommunen oder gar den Organisationen das Geld für Fahrzeuge geben würde, wäre meiner Meinung nach, bei einigen, die Gafahr, das man das kauft, was z.B. für Sanitätsveranstaltungen super gebrauchen könnte, aber was im
    K-Fall "völlig Nutzlos" wäre...


    was ist denn im K-Fall sinnvoll ? 4 Tragen KTW´s mit Sanitätshelfern als Besatzung.. , medizinische Ausstattung auf minimalniveau... :ableb:

  • Hier wird teilweise Zivil- und Katastrophenschutz in einen Topf geworfen und/oder verwechselt. Die Mittel, welche vom Bund kommen, sind aus dem Zivilschutztopf ( sie wissen schon: V-Fall! )
    Dort will man einsparen und effektiver werden ( Task forces ).
    KatS. ist Ländersache und da gibt es einige, welche jetzt ihre Felle davon schwimmen sehen. Hat doch z.B. Niedersachsen jahrzehntelang auf die Bundeskomponenten gesetzt und den KatS. damit über Wasser gehalten. Ab und an mal ein paar Zuschüsse an die Landkreise und die HiOrg. verteilt und fertig war die Laube. Logisch, dass den Herren jetzt der Stift geht. Pleite und kein einheitliches Konzept.
    Es gibt aber auch positive Beispiele. Nehmen wir mal MVP und NRW.
    Gefahrenanalyse gemacht, ausgewertet, Bundeskomponenten einbezogen, Rest ergänzt und zentral beschafft und dann auf´s Land verteilt. Respekt!

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • Zitat

    Original von Hamburger


    was ist denn im K-Fall sinnvoll ? 4 Tragen KTW´s mit Sanitätshelfern als Besatzung.. , medizinische Ausstattung auf minimalniveau... :ableb:



    Natürlich wäre es SUPER wenn jede San-Einheit aus ausgebildeten RA`s bestehen würde. Und sie einen Fahrzeugpark hätte, der auf dem neuesten Stand wäre. Aber das ist Wunschdenken und wird es nie geben. Und ich finde es besser, einen 4 Tragen KTW mit San-Helfern im K-Fall zur Verfügung zu haben als gar nichts.
    Ist meine persönliche Meinung.

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