Landrover als NEF? Fl. Herne 01/82-01

  • Gut - als NEF war/ist er wohl ein Unikat - aber generel scheint es es in Deutschland nicht wenige Landrover im Dienste der Feuerwehren zu geben.
    Ich hatte die Frage allgemein verstanden.

  • Also ganz Ehrlich Einsatzzweck hin oder her oder warum so etwas teures sein muss , verstehe ich ganz ehrlich gesagt nicht den Wind. Frankfurt fährt doch auch die teuren Audi´s für den Kassenärztlichen Notdienst. Warum nicht ich find´s einfach nur Geil. Das Auto sowie die anderen aus Hofheim , Dortmund , Düsseldorf & Mossau haben es doch.


    Was gut sein kann ist das Raum / Platzangebot im Auto , und was auch immer ein Kriterium bei Einsatzfahrzeugen ist , ist immer die Anfälligkeit in sachen Motoren , Steuern & Versicherungkosten. Das alles denke ich mal spielt bei der Anschaffung der Fahrzeuge eine ganz große Rolle.

  • Ein weiteres Kriterium ist meines Erachtens auch das Resultat einer Ausschreibung - ist das günstigste Fahrzeug nun mal ein Landrover so steht dann in Kürze auch ein Landy im Stall - so wird es auch mit diversen anderen Marken und Modellen sein.
    Denn ich denke mal, niemand wird sich heute aus Prestige oder sonstiges in der Hinsicht ein Fahrzeug hinstellen, was durchaus als Exot bezeichnet werden kann.


    Grüße aus Hamm/Westfalen

  • Vielfach werden gerade solche "Exoten" von den betreffenden Herstellern extrem subventioniert um die Fahrzeuge einfach auf die Strasse zu bekommen. Denn auch einem Laien fällt solch ein Fahrzeug auf. Und da die Feuerwehr innerhalb der Bevölkerung einen sehr guten Ruf hat, wird dieses positive Bild halt genutzt.

    Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch. Goethe

  • Hallo,


    Herne ist mir nicht gerade als eine Gegend bekannt, die viel Gelände hätte, für das man ein geländefähiges NEF braucht ;) Ein VW T4/T5 syncro hätte es wohl auch getan. Aber je nach Angebot wäre der ggf. teurer gewesen.


    Allrad - ja, ganz klar. Ist nunmal die beste (aber auch aufwändigste/teuerste) Antriebstechnik für Fahrzeuge. Wer schon mal bei Schnee (das ist das weisse Zeug, was im Winter ab und zu auf der Strasse herumliegt) mit einer "Heckschleuder" gefahren ist und als Vergleich auch mal einen "4x4", der würde wohl den 4x4 nicht mehr hergeben wollen.


    Ob ein Landrover als "normales" NEF geeignet ist, muss die Praxis zeigen. Ich hätte da Bedenken bzgl. der Bremsanlage (hohes Fahrzeuggewicht = hoher Verschleiss) und der nicht unbedingt als sehr zuverlässig bekannten engl. Fahrzeugtechnik.


    Als ELW oder Spezialfahrzeug (Bergwacht, Zugfahrzeug Bootsanhänger usw.) sind Geländewagen jedoch durchaus sinnvoll. Taktisch kann es dort oft notwendig (oder auch zwingend) sein, dass man mit einem Fahrzeug auch mal abseits befestigter Strassen fahren muss und dort können - neben Allradantrieb - auch so Dinge wie Anhängerlast und Bodenfreiheit grosse Vorteile bieten.


    Wir hatten vor vielen Jahren mal einen Mercedes G als NEF. War in der Stadt "unmöglich" zu fahren (langsam, schwer), aber in den auch zum Einsatzgebiet gehörenden Wäldern und Isarauen ein Traum. "Geht nicht gibt´s nicht" könnte man das bzgl. Wiesen, Wäldern usw. umschreiben...



    Gruß


    Erich

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Zitat

    Original von staubererik
    Vielfach werden gerade solche "Exoten" von den betreffenden Herstellern extrem subventioniert um die Fahrzeuge einfach auf die Strasse zu bekommen. Denn auch einem Laien fällt solch ein Fahrzeug auf. Und da die Feuerwehr innerhalb der Bevölkerung einen sehr guten Ruf hat, wird dieses positive Bild halt genutzt.


    Das würde ich eher umgekehrt sagen. Die deutschen Hersteller subventionieren ihre Fahrzeuge massivst - Audi gibt allein 40% auf den Listenpreis, BMW ist auch in der Klasse dabei. Zudem ist es oft eine reine Prestigefrage. Wie oft werden Ausschreibungen bitte so formuliert, daß nur ein bestimmtes Fahrzeug in Frage kommt?
    Schau dir Köln an: die BF hat keine Lust mehr auf den Ford Transit als RTW, also steht in die nächste Ausschreibung der Punkt "Wandlerautomatik" und schon kommen nur noch zwei bzw. ein Fahrzeug in Frage: MB/VW Sprinter/Craftler.


    Die Bremsanlagen der heutigen Generation von SUV bzw. Geländewagen sind entweder auf dem selben bzw. einem höherem Niveau als die von T5 oder Vito. Und bevor ich einen höhergelegten BMW 5er-Kombi aka X5 anschaffe, der auf ner nassen Wiese schon kapituliert, schaue ich mich eher bei Land Rover um - trotz britischen Ursprungs hat die Marke durch Ford eine sehr hohe Produktreife erlangt. Das selbe gilt generell für Fabrikate außerhalb Deutschlands.

  • Hi,


    Zitat

    Original von Icsunonove
    Das würde ich eher umgekehrt sagen. Die deutschen Hersteller subventionieren ihre Fahrzeuge massivst - Audi gibt allein 40% auf den Listenpreis, BMW ist auch in der Klasse dabei. Zudem ist es oft eine reine Prestigefrage.


    Natürlich wird "suventioniert", denn jeder Hersteller hat gerne seine Fahrzeuge im positiven Blickfeld der Öffentlichkeit. Wenn man VK-Preise in der EU und insbes. im US-Markt so ansieht, dann muss ganricht "subventioniert" werden, man verlangt einfach das, was ein Kunde in den USA, Dänemark etc. regulär bezahlen würde und ist trotzdem in Deutschland "superbillig"



    Zitat


    Wie oft werden Ausschreibungen bitte so formuliert, daß nur ein bestimmtes Fahrzeug in Frage kommt?


    IMHO dürfen öff. Ausschreibungen nicht so gestaltet sein, daß sie nur auf einen Hersteller zutreffen.



    Zitat


    Schau dir Köln an: die BF hat keine Lust mehr auf den Ford Transit als RTW, also steht in die nächste Ausschreibung der Punkt "Wandlerautomatik" und schon kommen nur noch zwei bzw. ein Fahrzeug in Frage: MB/VW Sprinter/Craftler.


    und in der Ausschreibung steht dann "Wandlergetriebe oder vergleichbares, automatisiertes Getriebe". Die Hersteller können also auch "Sprint-Shift" etc. anbieten. Die ausschreibende Behörde kann aber dann sich für das Angebot entscheiden, das das "echte" Automatikgetriebe beinhaltet. Selbst ein evtl. höherer Preis lässt sich begründen, wenn z.B. die Erfahrugn gezeigt hat, dass andere Getriebe zu störanfällig sind, hohe Reparaturkosten haben etc.


    Man kann also in begrenztem Mass doch ausschreiben UND exakt das bekommen, was man will (Hersteller/Marke)



    Zitat


    Und bevor ich einen höhergelegten BMW 5er-Kombi aka X5 anschaffe, der auf ner nassen Wiese schon kapituliert, schaue ich mich eher bei Land Rover um


    Kommt darauf an, was man will. Und was "nasse Wiese" betrifft - das Problem liegt nicht beim Auto, sondern bei den Reifen. Selbst ein eigentlich äusserst geländetauglicher Landrover zappelt da hilflos herum, wenn er mit 255er HighSpeed-Niederquerschnitt-Sommerreifen sich dort bewegen müsste.


    Richtig bereift und etwas besser ausgerüstet wird so manches SUV zum erstaunlichen Geländegänger. (z.B. wurde der VW Touareg mal äusserst erfolgreich von einer OffRoad-Zeitschrift durch die Wüste geschickt, auch auf dem berühmten Lion´s Back in Utah kommt er rauf (und wieder runter) usw. Und das mit nahezu serienmässigem Equipment)


    Ein X5 oder X3 ist ansich ein recht sinnloses Fahrzeug. Zwar verfügen Beide über eine durchaus brauchbare Allradtechnik, aber die geringe Bodenfreiheit setzt abseits der Strassen sehr schnell Grenzen und mit Strassenreifen ist bei nasser Wiese, Matsch etc. eben auch schnell "Ende-Gelände". Will man jedoch einen PKW-Kombi, in dem man eine erhöhte und übersichtlichere Sitzposition hat und dessen Einsatzgebiet zu 90% "Strasse" und 10% "Feldweg" ist, dann sind solche Autos nicht schlecht. Dank in allen Variationen automatisch regelndem Allrad + ESP etc. damit auch bei Nässe und Schnee recht sicher zu fahren.


    Will man ein wirklich geländefähiges Fahrzeug, scheiden X3 und X5 aus. Da muss man dann eben in Richtung M-Klasse oder Touareg schauen. Primär auch Strassenfahrzeuge, aber - bei entspr. Bereifung und ggf. Umbau - auch "ganz gut" abseits der Strassen. Sowas wäre z.B. im NEF-Bereich interessant, wenn häufig auch sehr abseits gelegene Häuser/Höfe erreicht werden müssen, ein gr. Waldgebiet mit viel Ausflugsverkehr (z.B. dort auch Reitunfälle) zum Wachgebiet gehört etc.


    Einen Geländewagen (LandRover Defender, G-Benz etc.) braucht man da, wo überwiegend auch im Gelände gefahren wird. Typisch als Fahrzeuge der Bergwacht oder auch "nur" in den bayrischen Bergen im Winter.


    Das All-in-One-Auto wird man nicht finden. Es ist einfach nicht möglich, einen Strassen-PKW mit GoKart-Strassenlage, Ferrari-Tempo und gleichzeitig der Geländegängigkeit einer Bergziege zu konstruieren....



    Gruß


    Erich

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Ich wollte eigentlich mit einem Ausflug zum Thema Ausschreibung sagen, daß deutsche Feuerwehren noch sehr altbacken denken, sprich Made in Germany.


    Mit der Wiese und den Reifen hast du Recht, ein vernüftiger Hersteller wie Land Rover stellt aber noch nicht mal den Range Rover Sport ab Werk auf 100%ige Straßenreifen wie es BMW oder Porsche tut. Aber das Thema ist müßig ... :-))

  • Hi,


    Zitat

    Original von Icsunonove
    Ich wollte eigentlich mit einem Ausflug zum Thema Ausschreibung sagen, daß deutsche Feuerwehren noch sehr altbacken denken, sprich Made in Germany.


    Was teilweise verständlich ist. Ich kenne es aus anderenBereichen, daß oft Produkte eingebaut/verwendet werden, für die es kurze Zeit später keine Ersatz-/Zubehörteile mehr gibt oder diese nur schwer und/oder sehr teuer zu beschaffen sind.


    Bei Fahrzeugen ist das ähnlich. Während sich deutsche Hersteller es sich (noch!) leisten, auch nach 10 Jahren noch Ersatzteile liefern zu können bzw. auf Grund der grossen Stückzahl die damaligen Zulieferer noch weiter produzieren/lagern, sieht das mit "exotischen" Autos etwas anders aus.


    Ersatzteile gibt es zwar dort auch über viele Jahre, aber meistens müssen diese dann im Ausland bestellt und importiert werden. Sowas kann zum Einen einige Zeit dauern und zum Anderen teuer sein.


    Zwar zähle ich Rover nicht gerade zu "Exoten", aber der Besitzerwechsel Rover->BMW->Ford in recht kurzer Zeit brachte auch z.B. verschiedene Motoren und ob Ford sich langfristig die Ersatzteilversorgung für die nun "alten" BMW-Motoren antut? Ich glaube nicht...


    Gruß


    Erich

    Ich weiss, was ich sage. Ich weiss nicht, was du verstehst

  • Hallo zusammen,


    die Ersatzteil-Versorgung ist bei Land Rover nicht wirklich das Problem. Auch Ersatzteile für Series III-Landrover, die immerhin aus den 70ern datieren, sind ohne weiteres erhältlich.


    Im betreffenden Discovery II-NEF aus Herne ist ein Fünfzylinder Pumpe-Düse-Turbodiesel (Td5) verbaut, der von Land Rover in Verbindung mit den österreichischen Dieselspezialisten von AVL entwicklelt wurde. Dessen Ersatzteilversorgung ist auf lange Jahre gewährleistet.


    BMW-Motoren - wie von Rettungsopa angesprochen - wurden in den hierzulande erhältlichen Land Rover Discovery und Defendern nicht verbaut. In Südafrika hingegen war ein 2,8l-Sechszylinder-Benziner von BMW im Defender erhältlich und in Deutschland wurde der Range Rover II mit einem 2,5 l-BMW Turbodiesel vergewaltigt. Letzterer hielt allerdings selten länger als 150.000 km...


    Generell wird der technische Einfluß von BMW auf Land Rover überschätzt. Lediglich der New Range (Range Rover III) teilt sich etliche Komponenten - darunter auch den Dieselmotor - mit dem ersten BMW X5.


    Unter Einsatzfahrzeug-Gesichtspunkten ist die Verwendung eines etwas exotischeren Basisfahrzeugs vor allem wegen des höheren Ausbau-Aufwandes und der geringeren Vertrautheit der Ausbauer mit den technischen Gegebenheiten und den daraus resultierenden Schnittstellenschwierigkeiten problematisch. Das Basis-Kfz. ist daran oft unschuldig, wenn die "Exoten" z.B. wegen Elektrik-Problemen in Verruf geraten.


    Trotzdem sei angemerkt, daß klassische Geländewagen wie z.B. der Land Rover Defender auf konstruktiven Grundsätzen vergangener Jahrzehnte basieren und daher als Einsatzmitel wegen der unzureichenden passiven Sicherheit schlicht ungeeignet sind. Ein Land Rover Defender des Modelljahrs 2007 verfügt über 0 Airbags, kein ESP und das ABS ist immer noch aufpreispflichtig. Das Fahrzeug fußt auf den Fahrzeugbauprinzipien der 50er Jahre, hat einen Starrahmen und bedient sich beim Unfall gnadenlos in der Knautschzone des Unfallgegners. Sofern der eine hat, versteht sich.


    Schöne Grüße


    rafterman

  • Da muß man halt dann differenzieren was man für ein Fahrzeug möchte. Ein Def-Td5 ist eben ein reinrassiger Geländewagen wie das G-Modell der Bundeswehr, der HMMWV oder ähnliche. Und für den Geländeeinsatz ist ein Airbag ebenso kontraproduktiv wie ABS oder ESP. Daher muß man hier die Einschränkungen bei der aktiven und passiven Sicherheit auf den befestigen Straßen in Kauf nehmen. Oder man bedient sich aus der Palette der eher dezenten Allradlern muß dann aber Abstriche bei der Geländetauglichkeit machen.
    Sicher kann man auch mit einer M-Klasse oder einem Range herrvoragend ins Gelände, die Frage ist nur bis zu welchem Grad das dem Restwert des Fahrzeugs zuträglich ist ..
    :zwinker:

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Hoppla,


    auf welchen Erkenntnissen basiert denn diese mutige Aussage?


    Es ist irrelevant, ob Du innerorts an´s nächste Hauseck, auf der Landstraße gegen einen Alleebaum oder im Gelände mit Schwung an einen Felsen fährst: Ein Airbag ist im Geländeeinsatz genauso sinnvoll wie auf Asphalt.


    Gleiches gilt für ESP, welches allerdings bei den üblichen Off-Road-Geschwindigkeiten (Rallye-Einsatz jetzt mal ausgenommen) nur wenig Relevanz und Einregelbedarf hat.


    Auch ABS hat durchaus seinen Nutzen im Gelände, wenn man von einigen Ausnahmen (z.B. Bremsung auf losem Untergrund wegen der dann fehlenden Schubkeilbildung vor den blockierten Rädern) mal absieht.


    Für diese Sonderfälle ist dann - z.B. im MB G-Modell, das ABS auch manuell abschaltbar. Im Land Rover Defender (sofern damit ausgerüstet) und Discovery hingegen schon wieder nicht, da hier die Traktionskontrolle (ETC) über die ABS-Sensoren angesteuert wird.


    Schöne Grüße


    raftermann

  • Diese mutige Aussage bezieht sich auf viele Jahre Off-Orad Erfahrung und der schlichten Tatsache das der Airbag nicht unterscheiden kann zwischen einem Aufprall durch einen Unfall und den wesentlich höheren Kräften beim (richtigen) Off-Road fahren die durchaus schon die Auslöseschwelle des Airbags erreichen können ohne das ein Grund für eine Zündung besteht. Und leider lässt sich das System nicht komplett abschalten ohne das man manuell in den Zündkreis des Airbags eingreifen würde was bei so einem System recht heikel sein dürfte.


    ESP regelt leider auch mitunter bei Geländefahrten schon da wo es gar nicht nötig ist bzw. vom Fahrer nicht gewünscht. Und wir haben die Erfahrung gemacht das sich das System (selbst wenn es einen Schalter dafür gibt) nicht komplett stillegen lässt.

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