Notrufnummern aber welche Wählen ?

  • BOS haben den Auftrag, die BürgerInnen des Landes vor Gefahren zu schützen und zu retten.


    Hierbei ist das Prinzip "das beste ist gerade gut genug" eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
    leider wird dieses Prinzip aufgrund politischer Hintergründe bereits seit Gründung der BRD vernachlässigt.
    Das es noch keinen Aufschrei der BürgerInnen gegeben hat, ist nicht verwunderlich, solange "BLÖD" sich mit anderen Themen beschäftigt.


    Doch halt: da gab es doch einen Familienvater aus Bawü, der in den 70-er-Jahren sein Kind verlor - und eindeutig bewies, daß der RD indula (in-diesem-unseren-Land) sehr im argen lag.
    Seitdem hat sich vieles verbessert und allenorten wird QM gepredigt.


    Gibt es eigentlich das QM unserer Landesregierungen ?
    Der förderale Gedanke ist bei der Gefahrenabwehr völlig fehl am Platz.


    Es kann nicht sein, daß es im süddeutschen Raum andere Rufnummern für den medizinischen Notfall (ich vermeide bewußt den Terminus NOZTRUFNUMMER) gelten, als in NRW oder anderswo.


    "ES hat sich bewährt" - mit diesem leidigen Spruch werden alle Bemühungen um eine Vereinheitlichung und damit Verbesserung von Niotrufnummern, Rettungsleitstellen etc. zerredet.


    Nun, bewährt hatte sich auch die "Einpackrettung" mit dem KTW auch -heute gibt es dennoch RTW und (noch) ein flächendeckendes NA-System.


    Das Notrufsystem indula ist verbesserungswürdig - der Bürger hat ein Recht darauf, in allen Teilen des Staates unter den gleichen Rufnummern fachkompetente Ansprechpartner zu finden, die seinen Notruf bearbeiten.


    Ich bleibe bei meiner Aussage, daß FW- und Hiorg-Häuptlinge, regionales Provinzdenken ("unsere Leitstelle")und unfähig-unwillige Politiker in einer unseligen Verbindung dem Bürger hier Schaden anfügen.
    (Eigentlich müßte man das Politikerpack wegen Meineid anzeigen; schließlich haben sie ja geschworen, Schaden vom Volk abzuwenden...)


    Um dem Thema die Krone aufzusetzen, wird dann dieser Tage ein Behördennotruf rumdiskutiert und durch die Fraktionen geschickt.


    Ja, es ist unglaublich wichtig, daß Opa Brömmelhopp am Sonntag einen kompetenten Ansprechpartner hat, der ihm die Ozonveordnung in Verbindung mit seinem Bezinrasenmöher erklärt.


    Im Nachbarhaus röchelt derweil Nachbar Schmidt-Schulze-Schmidt aus dem letzten Astloch, weil seine Frau in Panik den ärztlichen Notdienst anruft, von dort auf den Notruf verwiesen wird, mit der 112 bei der Polizei landet (wo ein vesperkauender Staatsbeamter null Durchblick hat) bevor dann die Hiorgleitstelle unter der 19222 einen RTW entsendet, der aufgrund der Länderrettungsdienstgesetze "ruhig mal etwas länger braucht".


    Leute, das kann nicht sein !!!

    Sauerstoff und Nierenschale waren unser Notfallequipment - der graue Parka unsere Warnkleidung - und der VW-KTW das Non-plus-ultra der Notfallrettung

    2 Mal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Notrufnummern-Wirrwar... alles sehr verwirrend!


    Dass man in einigen Teilen der Republik den Notruf zusätzlich auch über 911 erreichen kann, finde ich prinzipiell gut. Ist nunmal die wohl bekannteste Notrufnummer der Welt und ausländische Besucher haben diese vielleicht eher im Kopf als die 112, wenn sie unter Stress stehen und die 112 aus ihrem Heimatland nicht kennen. Gilt das nur für bestimmte Regionen in D oder für das gesamte Bundesgebiet?


    Nachdem es noch bis vor wenigen Jahren auch bei uns ein Hin und Her bei den Notrufnummern gegeben hat (RD über 110 etc.), läuft nun alles ganz geordnet und übersichtlich.
    FW und RD über die 112 (auch per Fax), nicht dringlicher Krankentransport über die 19222 (läuft auch bei der IRLS auf, wird dann aber nicht vorrangig behandelt), Polizei 110.


    Lediglich ärgerlich, dass man bei einem Anruf aus dem Handynetz immer bei der Polizei ankommt - egal, ob man zuvor die 110 oder die 112 gewählt hat. Da vergehen dann wichtige Minuten, wenn man bei Anforderung eines RTW oder des Notarztes erst einmal durchgestellt werden muss. Ganz davon abgesehen, dass gerade bei Häufung von Einsätzen die Pol-Lst überlastet sein kann... ich denke da beispielsweise an Unwetter, wenn jeder über Handy einen umgestürzten Baum etc. melden möchte.

    Fällt der Regen auf den Roggen, bleibt der Weizen auch nicht trocken! (Alte Bauernweisheit)

  • Ein kleiner, teilweise ironischer Rückblick: Vor etlichen Jahren kamen einige überbezahlte, aber unterbeschäftigte Bundesbeamte auf die glorreiche Idee, den einheitlichen Notruf neu erfinden zu müssen. Obwohl es innerhalb der EU schon recht konkrete Überlegungen über die europaweite 112 gab, favorisierte man, wie so oft, eine deutsche Einzellösung. Das war die Geburtsstunde der 19222, mit der sich viele Fachleute von Anfang an aus guten Gründen nicht richtig anfreunden konnten. So musste z.B. in den ersten Jahren die Ortsvorwahl generell mitgewählt werden, die allerdings Ortsfremden oft nicht bekannt war. Hier in Frankfurt gab es das konkrete Problem, dass die Großstädte Frankfurt und Offenbach die gleiche Ortsvorwahl 069 haben. Während die 110 und die 112 gefiltert wurden und bei der richtigen Leitstelle aufliefen, wäre diese Trennung für die 19222 laut Telekom nur mit großem technischen Aufwand und entsprechenden Kosten möglich gewesen. Diese Kosten wollte der Bund, obwohl er "Verursacher" gewesen wäre, nicht tragen. Aus Wiesbaden kam auch bedauerndes Kopfschütteln, und die Frankfurter und Offenbacher Stadtväter waren sich ungewohnt einig darin, dass die Kommunen nicht für jeden Schnellschuss aus (damals noch) Bonn die Brieftaschen zücken würden. Damit war das Projekt 19222 regional gestorben, ähnliche Probleme in anderen Regionen führten letztendlich (zum Glück) dazu, dass die ganze Sache mehr oder minder im Sande verlief. Lediglich einige, meist südliche, Bündesländer hatten in vorauseilendem Gehorsam oder ihren Bonner Parteifreunden zuliebe mit der flächendeckenden Umsetzung des Planes "Notruf 19222" begonnen und eine Menge Geld investiert, das man jetzt nicht in den Sand setzen wollte. Also gab man noch mehr Geld aus und ließ viele technische Probleme und Planungsmängel beheben. Mit dem Erfolg, dass man inzwischen fast überall die 19222 ohne Vorwahl anrufen kann, es allerdings durch den forcierten Ausbau der 112 als einheitliche Notrufnummer keinen wirklichen Bedarf für die 19222 in dieser Funktion gibt. Vielerorts wurde die 19222 ganz abgeschaltet, auf die 112 aufgeschaltet oder zur Krankentransport-Nummer "degradiert", nur die damals vorauspreschenden Bayern und Baden-Württemberger haben diese Laus im Pelz sitzen und müssen sich spätestens bei einer gesetzlichen Regelung pro 112 überlegen, wie sie frei nach Goethe die Geister wieder loswerden, die sie einst riefen...

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • Dies ist meines Wissens nicht ganz richtig:


    Im Jahre 1973 wurde das sogenannte Notrufsystem 73 in Deutschland eingeführt. Federführend war hier die B.S.-Stiftung , welche sogar vor einer Klage gegen das Land Baden-Württenberg und die Bundesregierung nicht zurückschreckte.


    Bei diesem Notrufsystem wurde der Polizeiruf 110 und der Feuerwehrruf 112 unterschieden.
    In Bundesländern in denen die Feuerwehr auch für den Rettungsdienst zuständig ist ist seither eigentlich alles ganz easy: Polizei 110 - Alles andere 112.
    In verschiedenen Bundesländern nimmt aber, auf Grund historischer Gegebenheiten (Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg), die Feuerwehr nicht oder nur in Ausnahmefällen am Rettungsdienst teil. In diesen Bundesländern mußte aufgrund der Unterteilung in Polizei- und Feuerwehrruf eine andere Notrufnummer für den RD eingeführt werden (in Bayern zuerst die 222, welche dann in 2222 geändert wurde und mittlerweile auch in die 19222 übergegangen ist).
    In Bayern wird dieses System, durch die Einführung, Integrierter Leitstellen bis voraussichtlich 2010/2011 umgestellt und die 19222 soll für den Krankentransport, aber da mittlerweile in Bayern sehr bekannt, auch vorübergehend für die Notfallrettung noch geschalten bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Peter Kube ()

  • @ TaLei: Ich habe mir mal erlaubt, Deinen Beitrag zu editieren, indem ich die Wiederholung meines gesamten Beitrages gelöscht habe. Schau mal in die Regeln...


    Deine Darstellung ist auch richtig und widerspricht meiner bei näherer Betrachtung nicht. Der Notruf 73 war eine rein deutsche Geschichte, die nichts mit der Einführung des europaweiten Notrufes 112 zu tun hatte. Das Windei 19222 wurde allerdings viele Jahre nach dem Projekt "Notruf 73" gelegt und dürfte damit nur sehr wenig zu tun haben. Übrigens ist entgegen weit verbreiteter Irrtümer die 112 auf EU-Ebene eben nicht nur für Feuerwehr und Rettungsdienst gedacht, sondern für alle Notrufe inclusive der Polizei. Die Euro-112 ist also eher mit der 911 in den USA oder der 999 in GB vergleichbar als mit der deutschen 110 bzw. 112. Und die Frage, ob eine Feuerwehr selbst am Rettungsdienst teilnimmt oder nicht, sollte keinen Einfluss darauf haben, ob eine Leitstelle sowohl FW als auch RD disponiert. Das ist ja Sinn und Zweck der integrierten Leitstellen, die auch da tätig sind, wo die Feuerwehr keinen eigenen Rettungsdienst durchführt...

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  • Entschuldigung. Ich wollte auch nicht deinen ganzen Beitrag wiederholen.


    Die Überlegungen für den Euronotruf 112 gibt es erst seit 1991 und somit ist die deutsche Lösung "Notruf 73" bedeutend älter als dieser.


    In den 1970er Jahren wurde die 112 als Feuerwehrnotruf bezeichnet. Deshalb hatte damals die Frage, ob die Feuerwehr am RD beteiligt ist oder nicht, sehr wohl Bedeutung gehabt. Die bayerische Staatsregierung hat bereits damals eine weitere Notrufnummer für den RD eingeführt, getreu dem Motto: RD über Feuerwehrnotruf gibts nicht. Dies war in den ersten Jahren die 222, später wurde diese in die 2222 (angeblich technisch bedingt) geändert. Die Umstellung auf das "Windei 19222" war dann eigentlich nur noch die logische Konsequenz, um nicht eine weitere Notrufnummer zu erhalten (auch noch vor der Euro-112).
    Auch in München, wo die BF seit 1966 den NA-Dienst sicherstellt, gab es damals keine ILST. Dort wurden bis 1997 alle RD-Fahrzeuge der BF, HiOrgs und die Notfallrettungsmittel der Privaten durch die Rettungsleitstelle München (Betreiber war das BRK) disponiert.


    Im Jahr 1997 wurde in München die erste Integrierte Leitstelle in Bayern eröffnet. Diese ILST war fast 10 Jahre lang, die einzige in Bayern. Die zweite ILST in Bayern wurde am 14.03.2007 in Regensburg in Betrieb genommen. In den nächsten Jahren soll bayernweit die 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst in den, noch zu errichtenden, ILST abgefragt werden. Dann ist auch die Frage, ob eine Feuerwehr am RD teilnimmt überflüssig.


    Freundliche Grüße aus dem Franken(bruch)wald

  • Bei uns (LK Da-Di) landet man unter 112 und 911 bei der Rettungsleitstelle und unter der 110 bei der Polizei. Leicht zu merken, effektiv und bewährt. Wenn ich mir die Diskussion hier anschaue, habe ich wirklich keine Lust, meinen Landkreis zu verlassen...

  • Zum Thema: Blöd ist es schon mit den "vielen" Nummern. Da ich aber unter jeder der vier kompetennte Hilfe bekomme, kann ich damit leben.


    Was mich viel mehr funzt, ist die Tatsache, dass immer mehr private Betreiber mit Notrufnummern werben. Das fängt beim Krankentransporteur an und hört beim Schlüsseldienst noch lange nicht auf. Meiner Meinung nach gehört der Begriff "Notruf" gesetzlich geschützt!

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • @ TaLei: Was Du geschrieben hast ist alles korrekt, allerdings mit der kleinen, aber nicht ganz unwichtigen Einschränkung dass die 19222 keine Notrufnummer nur für den Rettungsdienst in Bayern werden sollte, sondern für den gesamtdeutschen. Der Ansatz kam damals auch nicht aus München, sondern aus Bonn (war zu der Zeit noch die deutsche Zweithauptstadt neben München)...

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  • In Schweden gibt es seit 1991 (?) die einheitliche Notrufnummer 112 für alle drei, also FW, RD und Pol. Der Notruf landet in einer der Leitstellen. Diese arbeiten größtenteils regional, sind also für mehrere Kommunen zuständig.


    In Norwegen gibt es drei Notrufnummern, FW=110, Polizei=112 und der RD=113. Dort diskutiert man schon seit längerer Zeit die 112 als einheitliche Nummer zu verwenden.


    Aus Australien kenne ich auch noch die 000 als einheitliche Notrufnummer.

  • Bin gestern mal wieder in Regensburg gefahren und dort läuft jetzt die ILST. Zwar gibt es noch ein paar Macken mit dem Einsatzleitrechner z.b. funktioniert der Datenfunk zurzeit nicht, aber immerhin. Also ist jetzt Lk Regensburg, Cham, Neumarkt der Rettungsdienst via 112 zu erreichen.


    Nur die Telefonansage ist ein wenig gewöhnungsbedürftig:


    Fire Brigade and Rescue. Please hold the line. :-))

  • Wenigstens hat die neue ILST Regensburg ihren Ansagetext in britischem Englisch (Fire Brigade) aufgenommen und nicht in amerikanischem (Fire Department). Sehr lobenswert! :up: Weniger lobenswert ist allerdings, dass man sich bei einem Notruf überhaupt eine Bandansage anhören muss. Aber das ist wieder ein anderes Thema...

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