• Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Nun, dass sich bei Dir ein RTH nicht einfach so abbestellen lässt, scheint eher an der RTH-Verliebten LST liegen, oder?! ;)
    Aber mal im Ernst... es ist auch gut so, dass nochmal kritisch von der RTH-Besatzung nachgefragt wird, aber in der Regel sollte generell ein NA-Besetztes Rettungsmittel nur abbestellt werden, wenn man sich seiner Sache sicher ist, im Zweifel immer durchrattern lassen!


    Hi Kalli,
    ich gebe dir hier vollkommen recht.
    Mein Beitrag vorhin wurde leider etwas verstümmelt (ob durch einen Fehler des Forums oder durch mich, weiß ich nicht).
    Bei einem solchen Einsatz ist es selbstverständlich richtig den RTH anfliegen zu lassen (Gründe hierfür haben meine Vorschreiber genügend genannt und hatte auch im im Beitrag drinnstehen), aber es gibt auch Einsätze, wo viel zu viel reininterpretiert wird.
    z. B.: Pat mit Fingeramputation, Arzt kommt aus der Luft.


    Rückmeldung an LST: Pat. m. 37 Jahre mit ca. 1 cm langen Schnittwunde am linken Zeigefinger, kreislaufstabil, bei vollem bewußtsein. RTH nicht erforderlich.


    Frage des RTH, ob Arzt vor Ort wurde verneint. Eintreffen in ca. 10 Minuten an der Einsatzstelle, bitte Landeplatz suchen.


    Ich glaube, bei so einem Einsatz kann auch ein RA oder RS den RTH abbestellen.
    Aufgrund solcher Einsätze kam mein Beitrag von vorhin zustande, von wegen: vielleicht doch :gott:, sie können ja fliegen??


    Sobald aber Zweifel über die Verletzungsschwere bestehen, läßt man den RTH oder NA auf jedenfall weiter zur Einsatzstelle kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Peter Kube ()

  • auch wenn der Patient nicht in ein Haus der Maximalversorgung gebrahct wurde so ist der Ritt von Hardegsen nach Göttingen-Weende schon ein langer - ich würde den als Verletzter sicher lieber fliegen als mit dem RTW schaukeln.



    Insgesamt stützen wir uns hier allerdings nur auf Presseberichte nicht nicht immer die volle Wahrheit zeigen. Sie kennen sich halt nicht so gut im Gewerbe aus - aber wir legen hier jedes Wort auf die Goldwaage und interpretieren es.


    Gut, mag für einen verregneten Samstag ne witzige Beschäftigung sein :)



    Als Lektüre empfehle ich zudem mal den Einsatzbericht der FF Hardegsen, Interessierte finden hier sicher noch etwas Diskussionsstoff.


    Link

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag


    Den Widerspruch als Solches kann ich nun nicht richtig klassifizieren, denn ich bleibe bei meiner Darstellung, dass der Hubschrauber durchaus auch indiziert ist, wenn ein notarztbesetztes Rettungsmittel zum Zuge kommt.


    Wie ich in meinem zweiten Posting schrieb, ist es auch so, dass wir die erste Notfallmeldung hier nicht vorliegen haben, der Disponent hat sich meiner Meinung nach absolut nichts vorzuwerfen.
    Desweiteren erscheint es auch so, als sei der RTH das einzige notarztbesetzte Rettungsmittel vor Ort gewesen, anders kann ich es mir nicht erklären, dass der RTH-NA den Transport begleitet hat.


    In dem Moment, wo ein NA an der Einsatzstelle gefragt ist, ist jeglicher Zweifel über den RTH erhaben, denn dafür wurden die Dinger implemtiert.


    Wie wir einem anderen Posting entnehmen können, wäre die nächste Klinik der Maximalversorgung Göttingen (Uniklinik) gewesen, Fahrtzeit 25 Minuten. Mit einem RTW absolut nicht haltbar.
    Das sich hieraus ergibt, dass der Patient weitgehend nicht so schwer verletzt ist, ist zuvor nicht abzusehen, gibt der Sache allerdings auch keinen Abbruch!


    Das in die Statistiken nur Daten eingepflegt werden, die das NA-Protokoll zur Grundlage haben, ist klar. Leider ist es in .de auch immer noch nicht flächendeckend möglich, eine gescheite Epikrise zum Einsatz zu bekommen.
    Einzig mir bekannt ist das Virchow-Klinikum in Berlin, die auch eine gescheite Auswertung an die jeweiligen Rettungsmittel rausgibt, das sogenannte Schockraumprotokoll.
    Was sollen also für Daten in die Statistik einfließen?!
    Wenn es danach geht, würde mich einmal die Statistik des NEFs eines hessischen Kreises interessieren, im näheren Umland zu Frankfurt.
    Aber lassen wir das einmal dahingestellt.


    Aus deinen Postings lese ich eine gewisse "Feindseeligkeit" gegenüber dem Luftrettungssystem? Kann sein das ich mich täusche!
    Allerdings gebe ich hiermit nochmal ausdrücklich zu bedenken, dass wir froh sein können, dass dieses System hier so funktioniert.


    Um wieder auf das Thema zu kommen:
    Bei diesem hier geschilderten Einsatz stehe ich vollkommen hinter der Entscheidung einen RTH entsendet zu haben.
    Es entspricht genau dem, was der nähere Sinn des Ganzen ausmacht.


    Wenn ich mir die Einsatzfotos ansehe und den dazugehörigen Einsatzbericht durchlese, kann ich es eigentlich nur nochmal unterstreichen.
    Der Einsatz des RTH hatte durchaus seine Richtigkeit.


    Besagter Patient sollte seine Argumentation eventuell nochmal überdenken!


    Ferner ist es auch so, wenn der gute Mann damit Erfolg hat, können wir unser Rettungsystem in Handtächschen zu Grabe tragen, dessen seid Ihr Euch doch alle bewusst, oder?!

  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Fahrtzeit 25 Minuten. Mit einem RTW absolut nicht haltbar.


    Dann hast du in mancher Gegen hier im Raum die Wahl zwischen Höchstgeschwindigkeit unter Beleuchtung oder generell den RTH.
    Das ist wie mit den Hilfsfristen die man freudig klein hält dafür aber auch jedes SEG-Fahrzeug das eintrifft als erstes Rettungsmittel wertet. Ganz großes Kino
    :auslach:


    Und nein ich hege überhaupt keine Feindseligkeiten gegenüber der Luftrettung aber ich schick die UN auch nicht um eine Pufferzone einzurichten wenn unsere Nachbarn sich streiten. Und wenn es die Regel ist das ein RTH zu sowas ausrückt dann sollte man sich Gedanken machen ob man entweder zu viel Geld in der Tasche hat oder aber ein zu dünnes Netz an anderen Rettungsmitteln.
    Du bist doch quasi Luftrettungsprofi Kalli dann sag mir mal ob vor 10/15 Jahren der RTH auch zu jedem Schmonzes flog bei dem er das heute tut ?
    Mir war mal so, als die Republik noch reicher war und man beim Arzt keine 10 Euo löhnen musste um Hallo zu sagen, das gut überlegt wurde ob ein RTH angebracht war oder nicht. Und 5 Minunten mehr Fahrtzeit bei einem nicht-kritischen Patienten war unter Garantie keine Indikation für einen RTH.
    Und bitte jetzt keine Belehrung was mit dem Patienten passieren könnte, wenn ich jedesmal vom worst case ausgehe kann ich einpacken.


    Bevor sich die Diskussion noch länger zieht und ohnehin zu nichts führt.. Meine Meinung ist RTW und NEF-Standorte ausweiten und nicht von Jahr zu Jahr reduzieren und streichen und im Gegenzug teure RTH da einsetzen wo sie nicht wirklich zwingend gebraucht werden. Der RTH sollte ein Luftrettungsmittel sein das geordert wird wenn aufgrund des Verletzungsmusters z.b. ein schonender oder schneller Transport nötig ist bzw. die Unfallstelle wirklich in der Pampa liegt. Aber nicht als "Entschuldigung" schon fast und 08/15-Alltags-Rettungsmittel weil der Transport sonst 6 Minuten länger dauert oder gerade mal wieder das letzte noch nicht gestrichene NEF nicht frei ist.


    Übrigens ist der zeitliche Faktor für den schnelleren Tranport gegenüber dem RTW in diesem Fall schon ulkig da der Arzt den Patienten ja in selbigem begleitet hat, das reduziert den RTH damit auf das teuerste NEF der Welt :-))

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Zitat

    Original von Patrik Kalinowski
    Mich würde mal interessieren, wie teuer Du einen RTH-Einsatz veranschlagst?!


    Willst du da jetzt eine konkrete Summe hören oder ist das nur rhetorisch ?

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  • Wer weiß. Müsste ich schätzen. Wenn das NEF so bei 400 und ein paar zerquetschten liegt dann der RTH ein vielfaches. Wenn ich mich nicht irre rechnen manche das Pauschal ab und andere nach Einsatzdauer/Flugminuten. Damit dürfte ich bei der reinen Flugzeit schon ein mehrfaches der NEF-Kosten haben. Letzte Woche hatten wirs erst davon aber ich war geistig so auf die Krankenschwester fixiert :-))

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  • wozu ins Reich der Spekulation flüchten ?


    Im verlinkten Text steht doch klar drin dass die Kostenrechnung der DRF 850 € beträgt ....



    liest das niemand ?


    dass mit dem Unfallverursacher wurde auch schon überlesen ....

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  • Kellern es geht hier mittlerweile schon seit einigen Posts nicht mehr gezielt um diesen Fall. Nur zur Info.

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  • ja, schade eigentlich dass Thema immer abdriften.


    War nur in Versuch zum Ursprung zurück zu kommen.

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    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    Mein letzter Stand in Sachen Kostendeckung für die Flugrettung war der, dass die Krankenkassen nur eine Pauschale zahlen, die die wahren Einsatzkosten gar nicht abdeckt, DRF, ADAC & Co also aus eigener Tasche (Mitgliedsbeiträge, Spenden...) draufbuttern. Stimmt das etwa nicht?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • Zitat

    Original von tansamalaja
    Mein letzter Stand in Sachen Kostendeckung für die Flugrettung war der, dass die Krankenkassen nur eine Pauschale zahlen, die die wahren Einsatzkosten gar nicht abdeckt, DRF, ADAC & Co also aus eigener Tasche (Mitgliedsbeiträge, Spenden...) draufbuttern. Stimmt das etwa nicht?


    Dem würde die Aussage entgegenstehen von einzelnen Krankenkassen das für einen RTH-Einsatz maximal ein prozentualer Anteill der Kosten berechnet werden (je nach Kostenmodell). Den die wären ja in dem Fall immer gleich.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
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  • Was den Kostenvergleich RTH gegen RTW plus NEF angeht, fällt mir folgender Satz eines ehemaligen leitenden, damals für den RD zuständigen Beamten der BF FFM ein:


    "An Sonn- und Feiertagen ist der Einsatz eines RTW plus eines NEF teurer als der Einsatz des Christoph 2."


    Natürlich ist diese Aussage insofern zu relativieren. als dass ein RTH nur sehr selten als einziges Rettungsmittel alarmiert wird...


    Als unser RTH in Dienst gestellt wurde, galt für den bodengebundenen Frankfurter RD eine RTW-Einsatzpauschale von DM 60,- (in Worten: Sechzig Mark!), ein NAW-Einsatz schlug mit ca. DM 150,- zu Buche. Diese Zahlen haben sich inzwischen vervielfacht, wogegen sich die RTH-Pauschale in etwa "nur" verdoppelt hat, nämlich von damals ca. DM 900,- auf heute ca. 800-900 Euro.


    Zum Thema Finanzierung: Zumindest der ADAC gibt an, dass der Geschäftsbereich "Luftrettung" nicht kostendeckend ist und aus Mitgliedsbeiträgen des (organisatorisch von der Luftrettung getrennten) Clubs subventioniert werden muss. Da allerdings, entgegen weit verbreiteter Meinung, der ADAC als Club nicht als gemeinnützig anerkannt und damit auch nicht steuerbegünstigt ist, tun ihm solche "Spenden" für die Luftrettung nicht ganz so weh...


    Übrigens: Ich habe noch nie erlebt, dass mit einer vor Ort befindlichen RTW-Besatzung über eine NA-Abbestellung mit kurzer Begründung (z.B. "Person frei, ansprechbar und nur leicht verletzt") diskutiert wurde. Bei Abbestellungen durch "nicht qualifiziertes" Personal wie etwa Polizei oder (Freiwillige) Feuerwehr erlauben sich RLS und/oder RTH/NEF schon mal gezielte Rückfragen bzw. lassen im Zweifel den NA-Einsatz bis zum Erhalt einer "qualifizierten" Rückmeldung weiterlaufen... Dass natürlich die Abbestellung eines RTH unmittelbar vor der Landung oder eines NEF in Sichtweite absoluter Blödsinn ist, dürfte sich von selbst verstehen!

    Ein ausgeprägter Alzheimer ist der perfekte Ersatz für ein Gewissen! [pardon]
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    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, steht da goldrichtig um mich am Ars.. zu lecken! [spitefull]

  • und trotzdem mal erwähnt.
    Im LK Goslar kann man schon mal 20 Minuten warten, bis ein Notarzt vor Ort ist. Völlig unerheblich, ob vitale Indikation oder "nur" Analgesie.
    Mit dem Einsatz der drei, im Einzugsgebiet liegenden, RTH ist man hier sehr zurückhaltend. Liegt wohl daran, das um jeden NEF Standort gekämpft werden muss. Noch, den der Entwurf für des neuen RD- Gesetz sieht für jede RW in Nds. einen Notarztstandort vor. Ob das sinnig ist, sei dahingestellt.
    Ob ein RTH zu jedem Sch.... fliegen muss, sicher nicht. Aber auch NEF bräuchte man, in bestimmten Fällen, nicht. Stichwort: "Regelkompetenz".
    Was die Anforderung oder Abbestellung von arztbesetzten Rettungsmitteln angeht, habe ich schon so einiges erlebt. Beispiele:
    RTW fordert für polytraumat. Kradfahrer einen RTH nach. Antwort der ELS, wartet mal bis Doktor am Ort ist ( Fahrzeit NEF noch 15 Min.).
    Anforderung der Bergwacht, brauchen RTW und NEF, V.a. SHT 2.- 3. Grad, Pat. trübt ein. Antwort: Ich schick euch mal ´nen RTW, die sollen entscheiden, ob wir da ´nen Doc brauchen. Rückmeldung: Z.n. Krampfanfall. Pat. mit bek. Anfallsleiden. Ansprechbar, orientiert. Kreislaufstabil, keine Verletzungen. NEF kann abbrechen ( Anm. noch 10 Min. bis Eintreffen, 3 Min. zum KH ).Antwort: Ne, Arzt fährt durch!
    Die gleiche Besatzung wird Stunden später ( Nachts ) zu einem Unfall geschickt. Lage: V. a. Offenes SHT 3. Grad, WS- Trauma, Beckenfraktur, Ellenbogenfraktur, offene US #. Meldung von ELS: Seht mal zu, das ihr allein klar kommt. Habe noch schweren VU und kein NEF frei.

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • Hallo,


    vermutlich ist mein Beitrag auch Off Topic, aber dazu musste ich kurz antworten...


    chefretter


    Also als Außenstehender scheint mir die Aufteilung im LK Goslar auch etwas merkwürdig. Seesen, Goslar und Harzburg decken ja den Großteil ab. Aber im Oberharz scheint echt ein NEF-Standort zu fehlen. Warum hat denn z.B. Braunlage oder CLZ keinen? Die Fahrzeiten, egal ob durchs Okertal, Innerstetal oder von Harzburg aus sind doch teilweise lang. Und wenn das Fahrzeug nun z.B. in Liebenburg, Lutter oder Vienenburg steht, wird es ja nicht einfacher.


    Wundert mich ja sehr, aber ich bin auch nicht vom Fach und kenne die Gesetzeslage nicht. Vermutlich gibt es da wieder irgendwelche Sparzwänge, die sich Ottonormalverbraucher mit gesundem Menschenverstand nicht erklären kann. :zwinker:


    Gruß


    Tim

  • Um nochmal auf das Ausgangsthema zusprechen zu kommen:
    Ein offenbar chronischer Querulant leistete sich folgendes:


    Nach dem ersten Prozess hatte der Wallenhorster dem Amtsgericht außerdem die Rechnung für einen Notarzteinsatz im Gerichtssaal zugeschickt. Den Notarzt hatte der Richter gerufen, nachdem der Angeklagte einen Schwächeanfall gehabt hatte. Zahlen wollte der Wallenhorster allerdings nicht. Schließlich habe er den Arzt nicht beauftragt, ließ er den Richter wissen.


    Quelle: http://www.neue-oz.de/informat…uecker_land/16144467.html

    Das einzig Beständige ist der Wandel. :klugscheiss:

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