• Offizieller Beitrag

    >>>KLICK MICH<<<


    Wie oben beschrieben, will ein Patient für den RTH nicht zahlen, da er diese Maßnahme als zu übertrieben ansieht.
    Wenn man sich das alles noch ein wenig durchliest, wird man feststellen, dass dem Patienten, wie auch seinem Anwalt wohl jeglicher Sinn für Realität abgeht.


    Was meint ihr dazu?

  • Mal abgesehen davon, dass das ganze schon ziemlich komisch ist und der Patient scheinbar mehr medizischen Sachverstand besitzt als der ärztliche Kollege vor Ort: Wo ist denn sein Problem, wenn die Versicherung die Kosten sowieso übernehmen will?

  • Also Arm ab, da hätt ich mich wohl über jeden gefreut, der mir helfen kann... Wurde dieser Mensch bei diesem Unfall am Kopf verletzt oder bestanden diese Probleme schon vorher? :-aua

    Brot für die Welt, Kuchen für thorben

  • Naja ob es für einen gebrochenen Unterarm einen RTH braucht sei mal dahingestellt. In manchen Gegenden ist der RTH-Ersatz für ein normales NEF ja schon so inflationär das man sich wirklich manchmal wundern muß zu was der alles kommt. Und ob man einen Patienten mit gebrochenem Arm der auch noch selbst Termine absagt und Freunde bestellt nicht auch ohne Arzt ins Krankenhaus bringen kann ?....

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • Sicher, im nachhinein betrachtet ist sicher fraglich, ob hier wirklich ein RTH notwendig war oder nicht - allerdings gehen wir mal von einem Alarmierungsbild ala "VU Schwer" aus - da kommt der Herr Doktor mit raus. Und wenn nunmal kein NEF frei war, warum nicht auch der RTH? Zumal bei einem VUS ja auch durchaus von einem polytraumatisierten Patienten ausgegangen werden kann - ist ja aber auch egal.
    Der Patient ist immerhin analgesiert worden. Und kein mir bekannter Notarzt würde das bei einer Oberarmfraktur machen, wenn der Patient die Schmerzen als gering angibt - also scheint der Kläger doch wohl etwas größere Schmerzen gehabt zu haben, die er ohne Arzt vor Ort hätte ertragen müssen (wäre ja auch vielleciht ein Grund zur Klage gewesen :zwinker:). Und ich denke auch nicht, das der Arzt den Patienten aus purer Lust an der Freude begleitet hat...

  • interessant was "doppelt abkassieren" bedeutet - war doch ein NEF vor Ort ?


    interessant warum der Patient die Rechnung überhaupt zu Gesicht bekommt ? Ist er privat versichert ? Sowieso ein besonderes Klientel...


    der Freund sollte aufpassen dass nichts aus dem wagen verschwindet ... ja nee, is klar ...


    Der Typ hat den Unfall selbst verschuldet und nun drischt er auf alle ein die ihm nur helfen wollten. Solchen A****löcher ist es zu verdanken wenn mancheinem der Sinn am Job verloren geht.


    Hoffentlich reisst ihm als Unfallverursacher wenigstens die Polizei ordentlich den Hintern auf !

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

  • Naja... genauso gut kann man fragen warum bei einem unfall z.B zwei Streifenwagen vor ort sind, obwohl die auch mit vier polizisten in einem Wagen hätten kommen können... :zwinker:

    Wenn er das am Einsatz ort gesagt hätte, naja ok... verwirrt würd ich mal sagen... Aber wie kann man auf so eine idee kommen? demnächst muss der Dispo in der EZ noch fragen: "welchen RTW möchten sie haben, RTW 1 oder RTW 2 von der Wache xy? oder doch lieber denRTW 3?" :-aua :-aua :-aua :-aua :-aua

    :kichern: Lieben Gruß :bluelight:

    Einmal editiert, zuletzt von pflasterkleber ()

  • @ kellern Wenn er denn der Unfallverursacher war. Zu lesen ist das ja nirgends und wenn du da Informationen hast die nicht allgemein zugänglich sind würde ich die für mich behalten.


    Es geht hier auch nicht um 4 Beamte in einem Streifenwagen oder die Auswahl des Lieblings-RTW sondern ob man zu einem Armbruch unbedingt einen RTH braucht ! Und Sorry da muß er meiner Meinung nach schon arg zerpflückt sein damit das notwendig wird. Ich bin auch kein Freund von Leuten die im nachhinein vor Gericht ziehen oder Anzeigen schreiben weil sie von der Rea blaue Flecken und ne angeknackste Rippe haben. Aber hier gehts um was ganz anderes und viel grundlegenderes, nämlich ob ein NEF-Netz ausgedünnt wird. Das lässt sich ja hier immer schön bewundern wo da überall gestrichen wird bei den NEF und statt dessen eben mal öfters der "günstige" Hubschrauber anrückt.


    Und da stellt sich für mich auch die Frage ob hier nicht ohne Rücksicht auf die Kosten Perlen vor die Säue geworfen werden. Ganz generell betrachtet und nicht nur auf diesen Einsatz bezogen. Da lt. Nachrichten der RD schon vor Ort war hätten die doch den RTH abbestellen können wenn nicht benötigt. Und nach dem wie das geschildert wird bestand für den kein dringender Grund. Das der Doch Schmerzmittel gibt ist doch logisch. Schonmal ein NA gesehen der bei einem Schmerzpatient anrückt und wieder geht ohne was zu tun (und die Statistik mit ner "Fehlfahrt" versaut) ?
    Ein Armbruch ist sicher schmerzhaft aber dazu jedesmal ein RTH oder NEF ? Dann könnt man hier gleich nur noch NAW in Dienst stellen.


    Und weil die Zeitung schreibt "schwer verletzt". Ist doch gängig so das man in der Presse immer mindestens zwei Stufen runterrechnen muß.


    Ob der Mensch ein Arschloch ist oder nicht, die Sorge nach seinen Dingen im Auto ist weder neu noch unbegründet. Zum einen kommt oft genug was weg, schlieslich geht ein Unfallfahrzeug durch viele Hände und nicht immer wird alles entdeckt und oder sichergestellt von der Pol. Zum anderen machen das doch die meisten Pat. Der frakturierte Herr mit der Frage nach der Geldbörse und seiner Jacke, der Kradunfall nach seiner Maschine, die Verlegungsfahrt nach ihren Wertsachen im Krankenhaus...

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

  • y903211


    bzgl. des Unfallverursachers:


    ich darf nochmal aus dem verlinkten Text zitieren ?


    "...denn die streitenden Parteien, der Unfallverursacher und die Deutsche Rettungsflugwacht, konnten sich nicht einigen."



    natürlich kann man ihm z.B. die Sorge um sein Fahrzeug nicht generell absprechen, aber hier passt alles ins Bild !


    Das Gesamtbild eben ...

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    2 Mal editiert, zuletzt von kellern ()

  • y903211: Aber wir wissen ja trotzdem nicht viel über den Unfall... Klar darf man das in den Nachrichten, Zeitungen etc. nicht immer 100% ernstnehmen! Aber wir wissen ja auch nicht wie das nun -Wirklich- passiert ist. Den im Bericht steht ja meineserachtens nicht das RD-Protokoll,oder? steht da, wie er beim Eintreffen des RTW´s war? Ich mein damit ob klar,eingetrübt oder bewusstlos? steht da ob ein Verdacht auf innere Verletzungen da war? :motz: :zwinker:

    Bitte, Bitte seh das jetzt nicht als anmache oder so an, das ist einfach meine Meinung. Und soweit ich weiß, ist das in Hamburg z.B so, das bei Stichwort Person klemmt nach VU immer ein Notarzt mit raus geht. (Das mit HH weiß ich aber nicht 100%!)

    :kichern: Lieben Gruß :bluelight:

  • soweit ich weiß ist "eingeklemmte Person" sogar ein Stichwort für zwingende NA-Alarmierung ! (Indikationskatalog)



    Erst wenn Kräfte vor Ort nach Lage- und Patientenerkundung den anrückenden NA abbestellen dann ...




    interessant ist aber auch die Kehrtwende im Denkprozess:


    Früher sagten Privatpatienten immer:
    "Aber ich bin privat versichert !" -> Einzelzimmer, Chefarzt, Wunschkost, Privatpfleger etc.


    Heute:
    "aber ich bin privat versichert, fahren sie nicht zuviel auf, das kostet nur extra ..."


    :-))

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    Einmal editiert, zuletzt von kellern ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    also wenn wir hier schon auf die einsatztaktischen Gesichtspunkte eingehen, dann sollten wir diese auch ein wenig genauer begutachten.
    Wie Einige hier schon vollkommen richtig Zugrunde gelegt haben, ist das Einsatzstichwort "VU P-Klemm" durchaus eine primäre Notarztindikation, die auch im niedersächsischen Notarzt-Indikationskatalog verankert ist!


    Der Rettungshubschrauber ist - und das nun schon seit mehr als 25 Jahren - der schnelle Notarztzubringer!


    Nun muss man sich auch einmal in die Situation eines Disponenten hineinversetzen. Wenn dieser eine VU Meldung bekommt, wo ein "Laie" einen Verkehrsunfall schildert und eine Person noch eingeklemmt ist, muss dieser entsprechend reagieren. Über den genauen Unfallhergang ist hier nichts geschrieben worden, also sind relevante Details dazu rein spekulativ.
    Gehen wir aber mal davon aus, dass es ein VU mit zwei Fahrzeugen war. Wir wissen schon mal, dass einer der "Kontrahenten" eingeklemmt war. Nun lass den Unfallgegner nur eine kleine Schramme in seinem Auto gehabt haben und er hat sich ein wenig den Nacken und den Kopf gehalten, so ein HWS-Schleudertrauma kann schmerzhaft sein. In diesem Moment, geht der Disponent von zwei Verletzten aus. Der Anrufer will seinem Notruf auch ein wenig Nachdruck verleihen und schildert zwei Leute als "schwer Verletzt".
    Was erscheint nun beim Disponenten auf dem Schirm? :


    - VU P-Klemm
    - Zwei Verletzte (schwer)


    Was schickt er ggf. raus:


    - VRW / RW
    - LF
    - ELW Feuerwehr
    - RTW 1
    - RTW 2
    - NEF


    Ggf. wird ihm hier noch der Hubschrauber als zweiter NA vorgeschlagen.
    Also drückt er auch da auf den Knopf, respektive erkundigt sich bei der anderen RLST.


    Dann wissen wir auch nicht, wo in diesem Kaff die nächstgelegene Klinik ist, die mit einem Polytrauma fertig werden kann. Auf dem Land durchaus des Öfteren eine RTH-Indikation! Der sekundäre Auftrag eines Hubschraubers ist es eben, Patienten schnell und schonend in eine geeignete, weiter entfernte Klinik zu verbringen.
    Hier ist der RTH auch durchaus indiziert, wenn nur ein Fahrzeug mit einem Insassen gegen den Baum brettert.


    Wir haben nun schon mehrere Möglichkeiten, die einen RTH-Einsatz rechtfertigen:


    1.) Zweiter NA bei einer anzunehmenden, größeren Zahl von Verletzten
    2.) Einzig verfügbarer NA der entsprechend schnell vor Ort ist
    3.) Transportkapazität für ein Polytrauma in eine geeignete Klinik der maximalen Versorgung


    Wenn wir diese Gesichtspunkte außer Acht lassen, wäre die BRD auch nur ein rettungsdienstliches Entwicklungsland, deren Versorgung sich rein auf den bodengebundenen Rettungsdienst verlässt.
    Ich sage nicht - und dies mit allem Nachdruck - dass die Hubschraubercrews die Götter schlechthin sind, aber sie sind Aufgrund der Einsatzfrequenz bei bestimmten Einsatzlagen eben routinierter als die Kollegen am Boden!


    Das der bodengebundene RD den RTH nicht abbestellt hat, zeugt davon, dass entweder das Verletzungsmuster schwerer erschien als es tatsächlich war oder aber kein anderer NA für eine etwaige Analgesie bei einer "schmerzhaften" Armfraktur verfügbar war. Das der RTH-NA den Transport begleitet hat, lässt zweite Möglichkeit am wahrscheinlichsten erscheinen.


    Wie von y903211 angeführt, dass der NA nur den Transport begleitet hat, damit die Statistik nicht versaut wird, erachte ich in dem gegebenen Kontext für nicht richtig. In dem Moment, wo der NA auch nur guten tag gesagt hat, handelt es sich bei dem Einsatz um eine Notarztbehandlung, die durchaus abgerechnet werden kann.


    Alles in allem erscheint auch mir der vorliegende Fall und das Verhalten des "Unfallopfers" durchaus suspekt, auch wenn die von y903211 angeführten Aspekte durchaus plausibel erscheinen.
    Aber die Argumentation vor Gericht ist mehr als nur frech...
    Denn genau diese Menschen sind es, die den Rettungsdienst, respektive die zuständigen Behörden verklagen, wenn nicht binnen zwei Minuten nach dem Notruf der NAW vor der Haustür steht...


    Hurra Deutschland

  • Unter anderen eine Oberarmfraktur. Über weitere ( Verdachts- ) Diagnosen, die eine Behandlung und Transportbegleitung durch den NA rechtfertigen, ist nichts zu lesen. Ich gehe aber davon aus, das es sie gab. Für den LK Northeim ist der Christoph 44, gerade im ländlichen Bereich, der schnellste NA- Zubringer. Für den genannten Einsatzort würde ich mal 8 Minuten Flug-, 15 Minuten Fahrzeit gegenüberstellen.
    Klinik der Maximalversorgung wäre die Uni Göttingen. Vergleich, 8 Minuten Flug, 25 Minuten Fahrt.
    Der RTH- Einsatz scheint mir gerechtfertigt. Verwunderlich ist nur, dass so eine Klage überhaupt zugelassen wird.
    An den Kläger, für´s nächste mal. Frei nach Werner: "Jetzt helfe ich mir selber!" "W.... Dir einen!"

    "Eine Fehlentscheidung auf Anhieb spart immerhin Zeit."
    Helmar Nahr, Mathematiker u. Wirtschaftswissenschaftler

  • Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber hier läßt sich ein RTH nicht einfach abbestellen. Die fragen dann immer nach ob denn ein Mediziner (oder einer der sich dafür hält) vor Ort ist. Ist das nicht der Fall fliegen sie trotzdem an (vielleicht doch :gott:,die können ja schließlich fliegen??).

  • wenn sich jemand bei einem Unfall den OA bricht dann waren da schon Kräfte am Werken die sicher noch mehr beschädigt haben :zwinker:



    einen anrückenden NA abstellen verlangt schon Können und Mut, letztlich ist es auch immer die Entscheidung der RTH/NEF-Besatzung ob sie sich tatsächlich abbestellen lassen oder trotzdem runtergehen, wenn sie kurz davor sind und kein scheinbar dringenderer Einsatz vorliegt.



    Der Patient wurde nicht in die Uni Göttingen gebracht, sondern ins Weender KH. Die können nach eigenen Angaben sogar Polytraumata versorgen. Alles ist an Verletzungsmustern noch "alles" drin.

    es gibt immer einen Idioten der einem die Tour versaut !
    genau Einen !

    • Offizieller Beitrag

    Hier dann noch ein paar Anmerkungen aus der Praxis:

    Zitat

    Mitte Februar 2006 war es auf der Bundesstraße bei Hardegsen zu einem schweren Unfall gekommen. Am Steuer des Autos ein Fahrer aus dem Raum Göttingen, der schwere Verletzungen erlitt, unter anderem einen Bruch des Oberarms.


    Dies also die primären Informationen, über die sowohl die RLST als auch der RD vor Ort verfügen. Besondere Betonung lege ich auf "schwerer Unfall" und "schwere Verletzungen"


    Zitat

    Kurz nach dem Unfall, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei waren bereits an der Einsatzstelle, machte sich auch das Team des Rettungshubschraubers Christoph 44 aus Göttingen fertig zur Landung. Der Einsatz wurde abgearbeitet, der Verletzte aus seinem Fahrzeug befreit, vom Notarzt versorgt und ins Weender Krankenhaus gebracht.


    Der Rettungsdienst ist also vor Ort und hat mit der genaueren Untersuchung des Patienten begonnen, als der Rettungshubschrauber eintrifft. Es ist also nicht davon auszugehen, dass dieser vom RD nachgefordert wurde, sondern dass eine Parallelalarmierung vorliegt (RD+RTH wurden zeitgleich alarmiert...).
    Weiterhin stelle ich fest, dass der Patient "aus seinem Fahrzeug befreit" wurde, die Kräfte bei dem Unfall also so hoch waren, dass sich die Karosserie verformt hat und den Fahrer im Wrack eingeklemmt hat. Diese Kräfte werden zwar größtenteils von der Karosserie aufgenommen, wirken aber auch auf den Körper - nicht umsonst hat der Fahrer ja mindestens einen Oberarmbruch davon getragen.
    Als erstversorgende RTW-Besatzung vor Ort würde ich einen Teufel tun, einen mitalarmierten RTH bei einem "schweren Verkehrsunfall" mit einem eingeklemmten Patienten mit noch ungeklärtem Verletzungsbild (->innere Verletzungen!) abzubestellen. Jeder RDler weiß, wie schnell sich ein stabiler Patient urplötzlich in einen instabilen verwandeln kann, wenn die Kreislaufkompensation nicht mehr funktioniert. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Es sind zwar schon Patienten narkotisiert und intubiert worden, bei denen sich im KH rausstellte, dass sie außer ein paar Kratzern nix abbekommen haben, aber vor Ort sieht das oftmals ganz anders aus. Und die Befreiung wäre ohne Gabe des Schmerzmittels sicher nicht ganz so angenehm gewesen.
    Und selbst die Nachforderung des Notarztes für eine Analgesie ist vollkommen in Ordnung und wenn nur der RTH verfügbar ist, dann kommt halt der RTH - die sind schließlich u.a. auch als Notarztzubringer vorgesehen, ob das nun sinnvoll ist, darf jeder für sich entscheiden, es ist jedoch verbreitete Praxis und allgemeiner Standard.

  • Na herzlichen Glückwunsch. Dann können wir im ländlichen Raum ja generell das NEF durch den RTH ersetzten. Schneller ist er und Platz gibts auch reichlich zum landen. Ist das allerdings notwendig ? Und da kommt mir das würgen wenn der RTH zu jeder Blähung fliegt und NEFs reduziert werden an jeder Ecke. Früher 2 Krankenhäuser zwei NEF, heute drei Krankenhäuser und 1 NEF dafür ein RTH der im Dauereinsatz ist und überzogen formuliert noch zum abgebrochenen Fingernagel fliegt.
    Und weil etwas gängige Praxis ist und Standard muß es noch lange nicht gut sein.


    Hier wird inwzischen einfach zu sehr der RTH als "normales" Rettungsmittel gesehen das man mal eben losschickt wie ein NEF. Ein Erlebnis der besonderen Art aus der Leitstelle schildere ich jetzt mal lieber nicht aber es hätt nicht viel gefehlt und ich hät mich mit dem Mikro erwürgt. Auf der einen Seite spart man an der Basis kaputt und betreibt andererseits Rettung de Luxe.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von chefretter
    Unter anderen eine Oberarmfraktur. Über weitere ( Verdachts- ) Diagnosen, die eine Behandlung und Transportbegleitung durch den NA rechtfertigen, ist nichts zu lesen. Ich gehe aber davon aus, das es sie gab. Für den LK Northeim ist der Christoph 44, gerade im ländlichen Bereich, der schnellste NA- Zubringer. Für den genannten Einsatzort würde ich mal 8 Minuten Flug-, 15 Minuten Fahrzeit gegenüberstellen.
    Klinik der Maximalversorgung wäre die Uni Göttingen. Vergleich, 8 Minuten Flug, 25 Minuten Fahrt.
    Der RTH- Einsatz scheint mir gerechtfertigt. Verwunderlich ist nur, dass so eine Klage überhaupt zugelassen wird.
    An den Kläger, für´s nächste mal. Frei nach Werner: "Jetzt helfe ich mir selber!" "W.... Dir einen!"


    Moinsen,


    Wie tansamalaja schon schrieb, traf der Hubschrauber kurz nach den bodengebundenen Rettungskräften an der Einsatzstelle ein.
    Weiter steht bei ihm richtig, dass bei einem gewissen Erscheinungsbild der Einsatzstelle (Verformung des Fahrzeugs zum Beispiel) auch von einem gewissen Verletzungsmuster ausgegangen werden muss.
    Richtig ist auch, dass viele Patienten bei der Rettung aus dem Wrack oder kurz danach erhebliche Dekompensierungen im Bereich des Kreislaufs erleiden, weil der Druck auf die Blutung genommen wird. Bei einem VU P-Klemm sind thorakale- und abdominale Blutungen keine Seltenheit, ferner solle eine blutende Beckenringfraktur oder aber Oberschenkelfraktur in Betracht gezogen werden.
    Fazit: Wir sind uns hier also alle einig, dass der Rettungshubschrauber vor Ort durchaus indiziert war, gerade im Kontext dessen, wenn wir nun die Zeiten zu den entsprechenden Kliniken und Fachabteilungen wissen.


    Zitat

    Original von TaLei
    Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber hier läßt sich ein RTH nicht einfach abbestellen. Die fragen dann immer nach ob denn ein Mediziner (oder einer der sich dafür hält) vor Ort ist. Ist das nicht der Fall fliegen sie trotzdem an (vielleicht doch Gott ,die können ja schließlich fliegen??).


    Nun, dass sich bei Dir ein RTH nicht einfach so abbestellen lässt, scheint eher an der RTH-Verliebten LST liegen, oder?! ;)
    Aber mal im Ernst... es ist auch gut so, dass nochmal kritisch von der RTH-Besatzung nachgefragt wird, aber in der Regel sollte generell ein NA-Besetztes Rettungsmittel nur abbestellt werden, wenn man sich seiner Sache sicher ist, im Zweifel immer durchrattern lassen!


    In einem anderen Forum, wo dieser Fall auch diskutiert wird, kam der Vorschlag eine rettungsdienstliche Schufa zu schaffen, wo alle Rettungseinsätze zentral erfasst und gespeichert werden und wenn dann sowas wie hier der Fall ist, sollte man das nächste Mal, wenn der Patient den Rettungsdienst benötigt, einfach "nach Wunsch" behandeln.
    Ergo: Wenn er wieder mit seiner Karre irgendwo dagegen kachelt, einfach den RTH nicht schicken, endet sonst wieder nur vor dem Kadi!


    Ich weiß nicht warum... aber ich wäre irgendwie dafür!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von y903211
    Na herzlichen Glückwunsch. Dann können wir im ländlichen Raum ja generell das NEF durch den RTH ersetzten.


    Ich habe keine Ahnung, was Dich zu dieser Annahme bringt. Ich denke mal, dass der Hubschrauber zwar oftmals schon gerne eingesetzt wird, aber das es zu regelmäßigen Missbräuchen kommt, halte ich für nicht haltbar. Nicht wenn ich mir die ausführlichen Statistiken zu den RTHs ansehe.


    Zitat

    Original von y903211
    Schneller ist er und Platz gibts auch reichlich zum landen. Ist das allerdings notwendig ?


    In dem Moment, wo eine NA-Indikation vorliegt und der Hubi tatsächlich schneller ist, ist daran keineswegs etwas verwerfliches! Dafür ist der Hubschrauber primär da!! NA, Helfer und Material schnell der Einsatzstelle zufürhren!


    Zitat

    Original von y903211
    Und da kommt mir das würgen wenn der RTH zu jeder Blähung fliegt und NEFs reduziert werden an jeder Ecke.


    Prozentual gesehen gibt es weitaus mehr NEFs als RTHs und das ist auch gut so. Aber andererseits... Nehmen wir mal Bayern. Oftmals sind hier NA-Standorte nicht besetzt, weil keine Ärzte vorhanden sind, kein NEF fährt (jaha, sowas gibts noch) oder aber weil das TRUST-Gutachten den NEF-Standort einfach wegrationalisiert hat. Wie willst Du nun eine notärztliche Kapazität vor Ort schaffen, wenn nicht mit dem Hubschrauber?
    Damit meine ich auch noch in einem angemessenen Rahmen der Hilfsfrist!
    Der Hubschrauber ist und bleibt eben der Joker in einem gut funktionierendem Rettungsdienstsystem.


    Zitat

    Original von y903211
    Früher 2 Krankenhäuser zwei NEF, heute drei Krankenhäuser und 1 NEF dafür ein RTH der im Dauereinsatz ist und überzogen formuliert noch zum abgebrochenen Fingernagel fliegt.
    Und weil etwas gängige Praxis ist und Standard muß es noch lange nicht gut sein


    Ja... früher war alles besser! ;)
    Allerdings haben wir inzwischen auch den niedrigsten Stand bei Verkehrstoten. Ich denke mal, dass dies auch ein Umstand ist, den wir den Hubschraubern verdanken. Bei einer polytraumatisierten Person, ist die "GOLDEN HOUR" eben ausschlaggebend und nichts anderes.
    Inzwischen ist es allerdings auch so, dass sich der Hubschrauber von seiner früheren chirurgischen Primärvorhaltung entfernt hat. Inzwischen sind internistische Vorfälle das Tagesgeschäft und dennoch ist er bei Einsatzlagen auf Autobahnen, weiter entfernten Bundesstraßen oder Ortschaften das Rettungsmittel der Wahl. Konstant 3-5 km in der Minute kann eben niemand toppen!
    Ich räume durchaus ein, dass manche LSTs den Hubschrauber missbrauchen. Allerdings sollte hier auch in Betracht gezogen werden, dass ein Rettungsmittel nur sinnvoll ist, wenn es zum Einsatz kommt. Und lieber einmal mehr als einmal zu spät oder zu wenig!


    Zitat

    Original von y903211
    Hier wird inwzischen einfach zu sehr der RTH als "normales" Rettungsmittel gesehen das man mal eben losschickt wie ein NEF.


    Auf die Gefahr hin, dass Du mir nun einen Vogel zeigst, aber nichts anderes ist ein Rettungshubschrauber... Siehe weiter oben!


    Zitat

    Original von y903211
    Ein Erlebnis der besonderen Art aus der Leitstelle schildere ich jetzt mal lieber nicht aber es hätt nicht viel gefehlt und ich hät mich mit dem Mikro erwürgt.


    So kommen wir allerdings nicht weiter...!
    Der Umstand (den es bestimmt zu Hauf gibt) wäre hier bestimmt von Interesse!


    Zitat

    Original von y903211
    Auf der einen Seite spart man an der Basis kaputt und betreibt andererseits Rettung de Luxe.


    Denkst Du denn, dass die Luftrettung davon nicht betroffen ist?
    Da kann ich ganz andere Lieder singen!

  • Nene Kalli. Da muß ich dir widersprechen. Indikation für eine NA - Ja, für einen RTH - Nein oder aber zumindest mit erheblichen Zweifeln. Auch nicht im Hinblick auf die Fahrtzeit zur Klink mit Maximalversorgung. Da wärs interessant vorher zu wissen ob eine andere Klink in Reichweite ist die durchaus mit dem Patienten zu Rande gekommen wäre.


    Zu der Annahme mit dem ländlichen Raum bringt mich die vorgenannte Begründung für einen RTH nämlich die kürzeren Einsatzzeiten usw. Das hier ein bodengebundenes Rettungsmittel aus der Art heraus schon Nachteile hat ist logisch und würde damit automatisch zu einer Bevorzugung bzw Auswahl des RTH führen. Zu den Gutachten weißt du besser als jeder die meisten anderen Das Statistiken nur das sagen was reingeschrieben wird. Und nach was werden die den ausgewertet, doch nicht nach der Endgültigen Diagnose in der Zielklinik sondern nach den Protokollen. Und das die oft eine andere Sprache sprechen, bei gleichzeitigem Übereinstimmung der Grundaussage, weißt doch auch.


    Zitat

    In dem Moment, wo eine NA-Indikation vorliegt und der Hubi tatsächlich schneller ist, ist daran keineswegs etwas verwerfliches! Dafür ist der Hubschrauber primär da!! NA, Helfer und Material schnell der Einsatzstelle zufürhren!


    Eben und das ist das Problem. Hier wird (mittel Trust-Gutachten und anderen Beeinflussungen und Sparnassnahmen) Fakten geschaffen die nachher als Begründung herhalten müssen. Nach der Art "Wir können den kaputten Hühnerstall nicht reparieren weil wir immer wieder die ausgebrochenen Hühner einfangen müssen"...


    Wenn ich (billigere) NEF-Standort ausdünne ist logisch das jenes Netz dann zeitliche Lücken irgendwo aufweist wo dann zwangsläufig der RTH das schnellste Rettungsmittel ist. Stellt sich doch aber die Frage ob es richtig ist ein teures Rettungsmittel für "Kleinigkeiten" zu verbraten die ein zusätzlicher NEF-Standort herrvoragend bewältigen könnte. Oder sind das alles Einsätze bei denen ein RTH sein MUSS.


    Ich zeig dir keinen Vogel wenn für dich ein RTH ein normales Rettungsmittel ist. Für mich sind das eben NAW/RTW und NEF, ein RTH ist für mich primär erstmal indiziert wenn die Faktoren gegen eines der anderen Mittel sprechen. Und bei dem hier geschilderten Armbruch (auch wenn wir die Begeleitumstände jetzt mal aussen vor lassen und nur die Verletzung an sich betrachten) ist es das eben nicht.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!