• ich kenne zwar die genaue Struktur dort nicht, könnte mir aber so ein Vorgehen durchaus vorstellen. Der LK Nienburg hatte ehemals drei Krankenhäuser in Nienburg, Stolzenau und Hoya (inzw. geschlossen). Die Häuser wurden an einen großen privaten Klinikträger verkauft und in Nienburg und Stolzenau hat man in Neubauten investiert. Nienburg hat eine Größe von 228 Betten und übernimmt die Grundversorgung nach Krankenhausplan des Landes. Stolzenau ist als Haus der Grundversorgung in heutiger Zeit mit gerade 82 Betten viel zu klein und anderenorts sind solche Kliniken oft auch schon von der Landschaft verschwunden. In Stolzenau hat man eine Tele-Portal-Klinik eingerichtet, mit ca. 53 Betten Innere und der Rest chirurgische Betten. Darin enthalten sind 6 Betten interdisziplinäre IntermediateCare. In der Chirurgie werden kurz- und teilstationäre und ambulante Patienten behandelt. Die Anästhesieabteilung in Nienburg ist zentral für beide Häuser zuständig. Möglicherweise rechtfertigt die Arbeitsauslastung in der Bereitschaftsdienstzeit wochentags z.B. nach 16.00, nachts und an Wochenenden und Feiertagen keinen eigenen Bereitschaftsdienst in Stolzenau, so dass man aber eine schnelle Zuführung im Bedarfsfall gewährleisten muss und deshalb diese Variante gewählt hat. Wobei mich wundert, dass eine private Klinik-AG ein Fahrzeug mit Behördenkennzeichen nutzt. Aber da gibt es vielleicht Kooperationen.

  • Nun, wenn in Stolzenau keine dauerhafte Anä-Präsenz (aus welchen Gründen auch immer) gerechtfertigt ist, stellt sich mir die Frage, zu welchen Anlässen dann dort hin gefahren wird.
    Notfallmässige OPs scheiden ja aus, da der Rettungsdienst dieses Haus zumindest nachts primär nicht anfahren wird. Bleiben also quasi nur noch massive Zustandsverschlechterungen von stolzenauer Patienten, die das Eingreifen eines Anästhesisten erforderlich machen - und dann im Regelfall auch eine Verlegung auf eine Intensivstation nach sich ziehen. Und die gibt es ja in Stolzenau nicht wenn ich es richtig verstanden habe. Da stellt sich mir die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, ein primär-NEF samt RTW anfahren zu lassen und eine möglichst schnelle arztbegleitete Notfallverlegung nach Nienburg anzustreben.


    Nunja, die werden sich dabei (vermutlich:zwinker:) schon was gedacht haben. Allerdings muss der oberärztliche Bereitschaftsdienst dann ja quasi das Nienburger KH besetzten.... Naja, nicht mein Problem :-))

  • 1. wird das Haus sicher auch nachts angefahren, die Notfallambulanz hat 24-Std.Dienst. Man beachte Grundversorgung: kein Polytrauma, aber der V.a. Appendizitis, die Radiusfraktur und viele ähnliche Fälle des Alltages können dort auch nachts versorgt werden.
    2. Am Haus soll NAW-System angegliedert sein
    3. Nicht unbedingt der oberärztliche Dienst, man könnte auch zwei Anästhesisten im Dienst haben(einer für OP, einer für die Intensiv), wobei der Intensiv-Arzt den OP-Doktor vertreten kann, wenn dieser nach Stolzenau muss. Und der Oberarzt kommt nur bei besonderer Anforderung.
    Allerdings weiss ich nicht, ob die dann auch 2 Anä-Schwestern/-Pfleger vorhalten. In Zeiten heutiger Sparwut haben die da auch sicher kostengünstigerer Modelle ausgedacht.


    Aber das sind alles nur Gedankenspiele - ich arbeite da nicht!

  • Mit "wird nicht angefahren" meinte ich eigentlich keinen Kleinkram, sondern nur Patienten, die potentiell eine OP benötigen. Das Chirugie und die Interne auch zu besagten Zeiten ärztlich besetzt sind, war mir klar. Wenn dort sowieso ein NAW stationiert ist, wären Notfallverlegungen ja auch zeitlich kurzfristig möglich.


    Wie gesagt, das ist ja nicht unser Problem und irgendwer wird sich dabei schon irgendwas gedacht haben. Interessiert mich nur, wie das geregelt ist. Wir haben bei uns in der Stadt auch ein Haus, in dem die Anästhesie nachts nicht durch einen Präsenzdienst besezt ist, nur Chirugie und Innere sind durchgehend arztbesetzt. Wenn in diesem Hause sehr kurzfristig ein Anästhesist benötigt wird (also besser vor 5 Minuten als jetzt:zwinker:) Fahren RTW/NEF an und verlegen.... Und nachts wird das Haus durch den Rettungsdienst nur mit "Kleinkram" angefahren...

  • Hallo.
    Endlich bin ich für das Forum freigeschaltet und kann antworten:
    1. Das MWK Stolzenau wird vom Rettungsdienst rund um die Uhr angefahren, auch mit Patienten, welche voraussichtlich eine Operation benötigen. Unter der Woche wird der internistische/chirurgische Bereitschaftsdienst fachübergreifend mit jeweils einem Oberarzt im Hintergrund organisiert, am Wochenende sind beide Disziplinen vertreten. Die IMC verfügt auch über die Möglichkeit zur Beatmung, längerfristig beatmungspflichtige Patienten werden aber in der Regel am nächsten Tag verlegt.
    2. Die anästhesiologische Versorgung wird durch das Anästhesieteam in Nienburg sichergestellt, welches bei einer Notfall-OP in Stolzenau mit dem abgebildeten Fahrzeug von Nienburg nach Stolzenau fährt - je nach Dringlichkeit auch mit Blaulicht. Wie der Hintergrund in Nienburg organisiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
    3. Am Haus ist ein NEF stationiert, dieses wird jedoch mit freiberuflich tätigen Notärzten vom DRK Nienburg besetzt. Ich selbst habe noch keinen Einsatz im MWK gehabt, allerdings soll der Notarzt auch schon zur Durchführung einer Narkose für eine Notfall-OP alarmiert worden sein, bis Nienburg dann endlich vor Ort war und übernommen hat...

  • Ursprünglich wurden der Anästhesist (SB), sowie der Pfleger (SB) vom DRK gefahren. Unter der Woche morgens zu den Krankenhäusern Hoya und Stolzenau hin und zum Feierabend wieder zurück. Dafür hielt das DRK einen PKW vor, vergleichbar mit dem http://galerie.bos-fahrzeuge.i…cfdd2f68dead269&l=deutsch , nur ohne SoSi-Anlage und Dekostreifen. Bei Notfallanästesieen, wurde dann ein KTW mit Alarm gesattelt. Der Rücktransport erfolgte dann immer mit dem KTW, der entsprechenden RW. Der Merzedes wurde dann irgendwann durch einen VW-Passat erstetzt. Der hatte dann auch eine SoSi-Anlage. Auch die Außenwachen bekamen Solche Fahrzeug, damit nicht immer der KTW genommen werden mußte. Unter der Woche war ein RK'ler als PKW-Fahrer an der DRK-Wache Nienburg eingeteilt. Nachts und am Wochenende wurde dann die Anästhesie vom Personal der Regelrettungsdienstes transportiert, was teilweise für mächtige Komplikationen gesorgt hat. In Stolzenau und Hoya war nur eine RTW-Besatzung. Wenn dann einer die Anästesie gefahren hat, war der RTW nur noch mit einer Person besetzt.... Das ging so langen, bis die beiden Ford Focus durch den Landkreis beschafft worden sind. Eine Entlastung für der RD-Personal.

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