HiOrgs und die Pressearbeit

  • Im Thread über Feuerwehr und THW kam kurz das Thema zur Pressearbeit auf. Ich würde nun gern etwas zu diesem Thema ausholen und möchte deshalb mal in die Runde fragen, wie die Pressearbeit in euren Organisationen so aussieht.


    Ich bitte nur sachliche Beiträge abzugeben, weil mir ein "Ich glaube" und "Ich habe mal gehört, dass..." nicht weiterhilft.


    Wie funktioniert also die Pressearbeit bei euerer Organisation?
    Wurden speziell Personen für diese Aufgaben "berufen"?
    Gab es eine Ausbildung zum Thema Pressarbeit, oder wie man mit den verschiedenen Medien umgeht?
    Wie ist das Verhätnis zwischen den Pressebeauftragten und den Medien selbst?
    Werden die Zuständigen mit einer speziellen Weste oder ähnlichem gekennzeichnet und welche Materialen stehen ihm zur Verfügung?

    "Wirds besser? Wirds schlimmer?", fragt man alljährlich. Doch seien wir ehrlich: "Leben ist immer lebensgefährlich!"
    Erich Kästner

  • Innerhalb unserer Stadt (Kirchhain / Hessen) gibt es einen Pressesprecher. Dieser wird mit einer Hellgrünen Weste (Pressesprecher) gekennzeichnet.


    Innerhalb unseres Landkreises (Marburg - Biedenkopf / Hessen) gibt es eine Einsatzdokumentation. Die Einsatzdokumentation stellt auch gleichzeitig den Pressesprecher Landkreis. Das ist allerdings auch nur ein Trupp.


    Der Einsatzdokumentation steht ein (zur Zeit) hessenweit einzigartiges Fahrzeug zur Verfügung. Das Fahrzeug wurde vom Kreis und der Daimler-Chrysler AG gesponsert.


    Es ist momentan auch noch nicht voll ausgestattet. Das sieht man, unter anderem, daran das der Balken fehlt. Ich vermute mal, das dort noch eine Lösung für das Rote Rundumlicht gesucht wird.


    Wenn sich der Prototyp bewährt hat, wird es wohl hessenweit eingeführt.

  • Paradebeispiel sind bei uns am Ort die Fw/DRK. Während die Fw einen eigenen Mann dafür abstellt der deutlich mit Weste "Presse" gekennzeichnet wird wurde der alte "Pressebetreuer" des DRK rausgeekelt und zum Beispiel angefahren wenn er sich um die Presse kümmern wollte bei Übungen z.b.. Erfolg der Geschichte jetzt macht ein frisch gebackener Abiturient die Pressearbeit der von der Materie ->0<- Ahnung hat. Kann man ihm nicht vorwerfen aber zeigt den Unterschied zwischen Pressearbeit auf dem Stand der Zeit und Pressearbeit wie in der Nachkriegszeit wo man sich selbst genug ist.


    Genauso katastrophal sieht es bei den großen HiOrgs aus. Man nehme nur das große Plus und der aktuelle Schildbürgerstreich mit der Änderung der Schriftarten. Da wird von Lizenzkosten über billige Ausreden "digital nicht umsetzbar" jeder Unsinn zelebriert weil es offensichtlich keine Fachleute gibt bzw. Fachleute darin zu Wissen wie sie ihr Gewinn maximieren können.
    Seit Jahrzehnten bekommt es das DRK nicht hin ein komplettes CI umzusetzen. Weil jeder Provinzfürst sein eigenes Süppchen kocht. In den USA ist z.b. quer durch das Land jedes Fahrzeug des American Medical Response nach einem einheitlichen CI. Und in D macht man sich schon Sorgen das man mit der Post verwechselt wird.


    Tatsache ist doch die Feuerwehrler sind für viele die Helden in den roten Autos die kommen wenns brennt, der Rettungsdienst dagegen die verlängerte Hand der Krankenkassen die kaum im RTW erstmal die Versichertenkarte greifen für die Rechnung. In all den vergangenen Jahren hab ich keine wirkliche Öffentlichkeitsarbeit gesehen von den Rettungsdiensten die diesen Namen verdient. Wer ÖA betreibt sind die EA-Abteilungen die auf Spendengelder angewiesen sind.


    Man schaue sich nur mal den Unterschied an zwischen ÖA in den USA/GB und dann Deutschland. Das sind Welten. Und da reibt man sich in D verwundert die Augen wenn die Bevölkerung vom RD entweder nichts weiß oder nichts wissen will. Keine amerikanische Schulklasse in der nicht der RD vorbeikommt oder eine Wache besucht wird. Und in D ? Ein Katastrophengebiet.

    "Wir wissen zwar nicht wo es hingeht, wollen aber als erste dort sein"
    "Lassen sie mich mal vor, das geht hier nach Kompetenz"

    • Offizieller Beitrag

    Ein Paradebeispiel für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist das Bayerische Rote Kreuz im Bereich Traunstein. Markus Leitner, so der Name des Pressesprechers vor Ort, hat in den letzten Jahren durchaus gezeigt, dass man mit einer guten Öffentlichkeitsarbeit vor Ort, Reportagen und Nachrichten in Zeitschiften, sowie guten Fotos eine Menge erreichen kann.


    Meiner Meinung nach ein klasse Beispiel dafür, wie es überall laufen sollte.

    Grüße aus dem Frankenland :winktz:


    Patrik *Kalli* Kalinowski 8|
    Administrator
    BOS-Fahrzeuge.info




    Warum denn immer gleich sachlich werden, wenn es auch persönlich geht?!
    - André Heller -

  • Beim THW gibt es eine zentrale Stelle in Bonn - vor allem aber einen Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit und Helferwerbung (BÖH) in jedem Ortsverband. Und da sind richtige Superleute dabei - unseren halte ich dabei für einen davon.


    Die BÖH´s werden m.W.n auf Seminaren über alle relevanten Punkte der Öffentlichkeitsarbeit geschult - eine feste Ausrüstung gibt es aber nicht. Das ist OV-individuell unterschiedlich.


    p.s. wenn unserm Stefan Mühlmann beim Einsatz fad ist, dann macht er sowas:


    http://galerie.bos-fahrzeuge.i…?image_id=18306&l=deutsch

    *****

  • räumer:


    Berichte von Euren Einsätzen sind ja immer schnell ausführlich und mit guten Bildern auf der THW Seite zu sehen.
    Bei uns mit Glück, wenn einer der Helfer ne Cam mit hat auf der Eigene Seite. Es liegt beim THW also wie Du schon sagtest an jedem OV selbst.

    Brot für die Welt, Kuchen für thorben

  • Wir haben auch 2 Personen für die PÖ ernannt. Die haben eine grüne Weste im dem Rückenschild Presse.


    Es gibt einen "Lehrgang" beim Landesverband der dafür belgt werden sollte.


    Die beiden kümmern sich um wirlich alles was mit dem Thema zu tun hat bei uns. Auch um unsere Homepage http://www.bereitschaft-dan.de.


    Akzeptiert werden Sie leider nicht immer. Bei dem Castoreinsatz diesen Jahres hat die Polizei unser PÖ Team fast festgenommen.


    Aber sonst kann ich nur empfehlen so ein Team zu gründen.

  • In unserer Feuerwehr gibt es einen gewählten Pressesprecher, welcher Übungen, kleinere Einsätze, Veranstaltungen, Personalien etc. für die Presse aufarbeitet bzw. als Ansprechpartner zur Verfügung steht.


    Da wir aber gerade bei größeren Einsätzen auf keinen aktiven Feuerwehrmann verzichten können, wird hier dann der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes (der bei uns auch noch hauptberuflich als Zeitungsredakteur arbeitet und entsprechenes Fachwissen hat) oder einer seiner Stellvertreter wirksam, welcher in Absprache mit der Einsatzleitung entweder komplett die Pressearbeit vor Ort übernimmt oder aber den örtlichen Pressesprecher unterstützt.
    Der Kreispressewart wird ab einem bestimmten Alarmstichwort automatisch von der Rettungsleitstelle mitalarmiert oder von der örtlichen Wehr nachgefordert, falls sich ein Einsatz aufwändiger gestaltet als zunächst angenommen. Hat dann auch den Vorteil, dass der Kreispressewart Zugang zu den entsprechenden Presseverteilern bzw. -Archiven hat und gerade größere und für die Presse in einem größeren regionalen Radius interessante Einsätze aufarbeiten kann, während der örtliche Pressesprecher eher mit den lokalen Medien zu tun hat.


    Die Pressesprecher der einzelnen Wehren erhalten meines Wissens nach keine "richtige" Ausbildung, es finden vielmehr unregelmäßige Treffen der Pressesprecher auf Kreisebene unter Leitung des Kreispressewartes statt, in dem verschiedene Punkte angesprochen und Beispiele gegeben werden.

    Fällt der Regen auf den Roggen, bleibt der Weizen auch nicht trocken! (Alte Bauernweisheit)

  • In unserem DRK-Kreisverband gibt es die Teilzeitstelle eines Pressereferenten. Er hat eine journalistische Ausbildung und arbeitet auch für eine Zeitung im Landkreis.
    Seine Hauptaufgabe ist die Herausgabe einer relativ dünnen Mitgliederzeitschrift.
    Über größere RD-Einsätze kann er von der RLS informiert werden, manchmal kommt er dann vor Ort (teils in zivil, teils in RD-Bekleidung).
    Die RLS soll bei besonderen oder größeren Einsätzen eine entsprechende Mitteilung per Formblatt an die Redaktionen der Zeitungen und des Regional-TV schicken. Bei Bedarf gibts dann über den Pressereferenten (oder den Kreisgeschäftsführer) weitere Auskünfte.
    Der Pressereferent hat zwar nach einen Angaben gute Kontakte zu den Medien. Es fällt aber auf, dass der Rettungsdienst in den jeweiligen Zeitungsartikel meistens nur in einem Satz erwähnt wird.
    Gelegentlich gelingt es ihm allerdings schon, mal die Kreiszeitung zu einem größeren Artikel über die Leitstelle, den Rettungsdienst oder einen besonderen Einsatz bzw. Dienst einer DRK-Bereitschaft zu animieren. (Ein Tag mitfahren im NEF ist für junge Journalistinnen schon mal ein kleines Abenteuer)


    Richtig professionell läuft das alles nicht. Es ist eher von Zufälligkeiten abhängig und keiner kümmert sich darum, das zu verbessern.

  • In unserem Kreisverband hat es lange gedauert bis eine vernünftige Öffentlichkeitsarbeit durchgesetzt werden konnte. Mittlerweile darf man das aber als erledigt betrachten. Der Leiter Öffentlichkeitsarbeit wird bei Einsätzen, die das DRK verantwortet (z.B. Rosenmontag), mit einer grünen Weste gekennzeichnet und er ist dann auch der einzige, der Infos rausgibt. Der Mensch selbst ist RS, weiß also wovon die Rede ist, und steht in solchen Fällen auch immer mit der EL in Kontakt.


    Ansonsten gilt bei uns die Regel: Verweise auf den Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, die bei uns in der Regel das Sagen hat. (das ist aber meist auch o.k.)



    Baffi

  • auch ein Hinweis auf wirklich gute Pressearbeit: die Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg/Waldaschaff. Offensichtlich ist dieses Thema schon viel früher bei den Feuerwehrleuten angekommen, als bei so manchen anderen HiOrgs.

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